Montag, 11. August 2014

Rückversicherer stuft Mobilfunkstrahlung als höchstes Risiko ein

Man sieht sie nicht, man hört sie nicht, man spürt sie in der Regel auch nicht: Elektromagnetische Felder. Wahrscheinlich ein Grund, warum die meisten Menschen die Gefahr ignorieren, die von ihnen ausgeht. Der weltgrössten Rückversicherer, die Swiss-RE, ordnet den Mobilfunk in die höchste Risikostufe ein. Panikmache oder eine ernst zu nehmende Gefahr?

Unter dem Titel "Unvorhersehbare Folgen elektromagnetischer Felder" warnt die Rückversicherungsgesellschaft ihre Kunden vor Risiken, die ihnen Mobiltelefone und Sendeanlagen bescheren könnte. Die Swiss-RE, bei der sich normale Versicherungs-gesellschaften rückversichern können, unterscheiden in ihrem Heft Swiss-Re-SONAR vom Juni 2013 bei neu auftauchenden Risiken zwischen potentiell niedrigen, potentiell mittleren und potentiell hohen Risiken.

Elektromagnetischen Felder, die von Sendeanlagen und Mobiltelefonen ausgehen, werden nun unter den potentiell höchsten Risiken eingereiht und befinden sich somit auf gleicher Stufe wie die Nanotechnologie und chemische, als EDC (endocrine disrupting chemicals) bezeichnete Substanzen, die u.a. in der Textilbranche eingesetzt werden.

Obwohl Studien nur schwer durchführbar sind, hat die Weltgesundheitsorganisation (www.who.int), bereits 2011, die extrem niederfrequenten magnetischen Felder und die hochfrequenten elektromagnetischen Felder, wie sie Mobiltelefone ausstrahlen, als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. "Hochfrequente gepulste Strahlung erzeugt vermehrt oxidativen Stress in den Zellen“, bestätigt die Umweltmedizin. Dieser Zellstress führt u.a. zur Alterung von Körperzellen und verursacht chronische degenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson. Dennoch sind Studien nur schwer durchzuführen: Längsschnittstudien und Trendstudien seien laut der Swiss-RE aufgrund der relativ kurzen Zeit der Verbreitung der drahtlosen Technologie inkonsistent. „Falls ein direkter Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und menschlichen Gesundheitsbeschwerden hergestellt werden kann, würde dies Tür und Tor für neue Schadensersatzansprüche öffnen", so der Rückversicherer. Verluste im  Bereich der Produkthaftpflichtversicherung müssten mit erhöhten Versicherungs-
prämien für die Haftpflicht ausgeglichen werden.

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