Mittwoch, 14. November 2018

BR sendet mit 5G ab Wendelstein

Bereits im April 2018 fiel in Deutschland die Entscheidung zur Förderung für das Forschungsprojekt "5G Today“ der Bayerischen Forschungsstiftung. In dem gemeinsamen Forschungsprojekt "5G -Today" gehen Kathrein, der Bayerische Rundfunk, das Institut für Rundfunktechnik, Rohde&Schwarz sowie Telefonica Deutschland der Frage nach, wie sich der künftige Netzstandard 5G für die Übertragung von Rundfunkinhalten nutzen lässt.

Die Lizenz für 5G Rundfunk erhielt der Bayrische Rundfunk Anfang Oktober. Die Testsendungen starteten im Laufe des Herbstes. Der Bayerische Rundfunk sendet den Testbetrieb  ab dem Wendelstein (1828 m) – mit 100 kW! Kommt damit, nach dem vorgesehenen Ende für UKW als nächstes das Ende von DAB+? Allerdings gibt es natürlich abgesehen von Labormustern noch keine Empfänger für diese neue Technologie. Es ist zunächst ein reiner Versuchsbetrieb. Wann daraus ein regulärer Dienst wird, ist heute noch völlig offen. Das kann sicher noch 10 Jahre dauern.

Da die Mobilfunkbetreiber keinen Rundfunk senden wollen, tut es jetzt der Rundfunk. Der Rundfunk mit der besten ausgerüsteten Terrestrik in Deutschland ist der Bayerischen Rundfunk. Dies verdankt der BR einerseits den zahlreichen bayrischen Bergen, aber auch der engagierten Planung und Umsetzung auf UKW, DAB+ oder DVB-T(2). Mit 100 kW stehen den bislang üblichen zweistelligen Sendeleistungen einer Mobilfunkbasisstation eine andere Reichweite auf 5G gegenüber: 60 km statt der teils nur wenige 100 m einer Mobilfunk-Picozelle. Für die Mobilfunkkonzerne rechnet es sich nicht Sendungen auszustrahlen, da keine Daten mehr verkauft werden müssten.

Im Hintergrund der politischen Diskussion, wurde die Versteigerung der hierfür benötigten 5G-Frequenzen in Deutschland verschoben. Die Bundesnetzagentur gab bekannt, dass die Versteigerung frühestens im ersten Quartal 2019 stattfinden wird. Die deutschen Politiker diskutieren darüber, wer das neue Mobilfunknetz hierzulande aufbauen soll. Welchen Weg Deutschland für den Ausbau wähen wird vermutlich eine politischer Entscheid. Wenn es nach den deutschen Mobilfunkkonzerne geht könnten die neuen Sendemasten von chinesischen Ausrüstern stammen, denn die liefern deutlich billiger als die Konkurrenz.

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