Samstag, 2. Februar 2019

D: Rundfunkreferenten informierten sich am IRT bei 5G Broadcast


Rundfunkreferenten der deutschen Bundesländer, die die medienpolitischen Beschlüsse der Ministerpräsidenten vorbereiten, informierten sich am Ende Januar im Rahmen einer Veranstaltung beim Institut für Rundfunktechnik in München über die Möglichkeiten der Nutzung des künftigen Netzstandards 5G durch den Rundfunk zu reden. 5G braucht es als Schlüsseltechnologie für automatisiertes Fahren, Industrie 4.0, Smart Grid und eHealth. Darüber hinaus besitzt 5G die Möglichkeit der verbesserten mobilen Verbreitung von Programmen und Telemedien ein grosses Potenzial für die Medienindustrie.

An der Informationsveranstaltung wurde beim IRT der aktuelle Stand der 5G-Standardisierung vorgestellt und die Chancen eines deutlich verbesserten Rundfunkmodus in 5G präsentiert. Mit der Umsetzung in 5G-fähigen Endgeräten der Zukunft würde eine effiziente Verbreitungsmöglichkeit über Zellgrenzen klassischer Mobilfunktechnologien hinweg, sowie ein Rückkanal für Abrufangebote und Interaktionen auf Basis derselben Technologie, entstehen.

An der IRT-Veranstalung wurde ein Einblick in die EU-Forschungsprojekt 5G-Xcast und das bayerische Forschungsprojekt 5G TODAY gegeben. Die Projekte erforschen in Vorversuchen und Testausstrahlungen verschiedene Aspekte von LTE- und 5G-Broadcast. 
Im bayerischen Versuchsgebiet werden bereits, seit 2018, vom Senderstandort Wendelstein des Bayerischen Rundfunks Testsignale für den künftigen 5G-Standard in weite Teile Oberbayerns ausgestrahlt. Mit der Inbetriebnahme eines zweiten Senderstandorts in Ismaning Anfang Februar betreibt der Bayerische Rundfunk inzwischen gemeinsam mit den Projektpartnern von 5G TODAY das weltweit erste High Tower High Power (HTHP) Gleichwellennetz mit LTE-/5G-Broadcast. HTHP-Netze gelten als zukunftsweise Technologie, um Rundfunkinhalte flächendeckend ohne die Nutzung der kleinzelligen Mobilfunknetze effizient, kostengünstig und strahlungsarm an 5G-Nutzer verbreiten.

Es ist jedoch fraglich, ob der Erfolg der Testversuche nicht durch den massiven Druck aus den USA gebremst werden könnte. Gerade in der Diskussion um mögliche Sicherheitsrisiken, Abhören und Nutzen durch chinesische Dienst, hat sich ein Streit zwischen Huawei und der Branche entwickelt. Die Willensbildung innerhalb der deutschen Regierung zum 5G-Netz ist noch nicht abgeschlossen.

Die beiden Telekommunikationsunternehmen Telekom und Telefónica wollen sich mit ihren Vorbereitungen für den Fall rüsten, wenn die Bundesregierung den Einsatz von Huawei einschränken würde. Die Konzerne hofften jedoch, dass es nicht zu einem Bruch der Huawei-Technik kommen wird. Als Alternative wurde eine Art "Sicherheits-TÜV" vorgeschlagen.

Auch in der Schweiz ist Huawei für 5G ein Thema. Hier fand jedoch ein Gespräch zur Entspannung statt. Huawei stellte sich als transparentes und gesprächsbereite Firma vor. „Dicke Luft“ entstand durch die USA weil sich Huawei, als chinesische Firma, nicht an amerikanische Vorgaben gehalten habe. Auch Bonivorwürfe an Huawei Mitarbeiter, für Industriespionage, liegt in der Luft.

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