Sonntag, 6. Oktober 2019

IFA (7) Handy umsichtig nutzen


Mit Spannung wurde auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin neue 5G-fähige Handys erwartet. Zugleich wurden aber auch Bedenken wegen möglicher Gesundheitsrisiken geäussert. Das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist darauf hin, dass es unterhalb geltender Grenzwerte keinen Nachweis für gesundheitliche Auswirkungen des Mobilfunks gibt. Das gilt auch für 5G. Hinzu kommt: Jede und Jeder kann vorsorgen. Erkenntnisse über Mobilfunk auch auf 5G übertragbar.

In der Regel ist man der Strahlung des eigenen Mobiltelefons deutlich mehr ausgesetzt als der Strahlung umliegender Mobilfunkbasisstationen. Vor allem angesichts steigender Datenübertragungsmengen sollte die eigene Strahlenbelastung beim Telefonieren und Surfen gering gehalten werden. Dazu kann jede und jeder Einzelne beitragen, indem er sein Handy umsichtig nutzt. Um die eigene Strahlenbelastung zu minimieren, können zum Beispiel Freisprechanlagen und Headsets genutzt werden.

Auch wenn bislang keine gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunkfeldern unterhalb geltender Grenzwerte nachgewiesen wurden, wird trotzdem zur Vorsorge geraten. Auch wenn Effekte durch Mobilfunk insgesamt sehr gut erforscht sind, sind die Folgen intensiver Handynutzung über viele Jahrzehnte noch nicht abschliessend geklärt.

Wichtiges Kriterium SAR-Wert
Da 5G zunächst Frequenzbereiche nutzen wird, die mit denjenigen identisch oder vergleichbar sind, die jetzt schon für Mobilfunk genutzt werden, lassen sich die vorliegenden Forschungsergebnisse weitgehend auf 5G übertragen.

Offene Fragen ergeben sich auch aus der Tatsache, dass mit den steigenden Datenübertragungsmengen mehr Sendeanlagen benötigt werden. Dabei handelt es sich nicht um ein 5G-spezifisches Problem. Schon heute kommen an Plätzen mit hoher Nutzerdichte sogenannte Kleinzellen zum Einsatz. Mit der Einführung von 5G wird dies aber weiter zunehmen. Diese sogenannten Kleinzellen werden zwar eine geringere Sendeleistung haben, gleichzeitig aber näher an Orten betrieben, an denen sich Menschen aufhalten. Wie sich dies genau darauf auswirken wird und in welchem Masse die Bevölkerung der Strahlung ausgesetzt wird, kann noch nicht abgeschätzt werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Streubreite möglicher Expositionen zunehmen wird.

Unabhängig von 5G bestehen weiterhin wissenschaftliche Unsicherheiten hinsichtlich möglicher Langzeitwirkungen intensiver Handynutzung insgesamt. Für eine abschliessende Beurteilung ist die Technologie allerdings noch zu jung, da sich beispielsweise Krebserkrankungen über Zeiträume von 20 – 30 Jahren entwickeln. Auch bei Wirkungen auf Kinder sind noch nicht alle Fragen abschliessend beantwortet. Verbraucher sollten daher bei der Auswahl eines Mobilfunkgeräts auf den SAR-Wert achten: Je geringer der Wert, desto strahlungsärmer ist das Gerät. Zwar haben sich die SAR-Werte der erhältlichen Handymodelle im Lauf der Zeit verringert, dennoch gilt weiterhin: Auf ausreichenden Abstand des Smartphones zum Körper achten und beim Telefonieren Freisprecheinrichtungen und Headsets nutzen. Die SAR-Werte verschiedener Geräte finden sich auf der BfS-Internetseite. https://bit.ly/1lOBz8p

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