Sonntag, 3. Juli 2022

CH; Erster Monitoringbericht zu nichtionisierender Strahlung:

Der erste Bericht zum Monitoring der nichtionisierenden Strahlung in der Schweiz liegt vor. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Bevölkerung insgesamt moderat mit Strahlung belastet ist.

Mobilfunkantennen und -telefone, Rundfunksender, drahtlose Computernetzwerke (WLAN) und andere Funkanwendungen, aber auch Strom- und Fahrleitungen sowie elektrische Haushaltsgeräte verursachen nichtionisierende Strahlung. 2021 wurde erstmals schweizweit gemessen, wie stark die Bevölkerung durch nichtionisierende Strahlung belastet ist. 

Die Ergebnisse des Monitoringberichts zeigen, dass der Gesundheitsschutz gewährleistet ist. An Orten, an denen sich Menschen üblicherweise aufhalten, liegen die Feldstärken klar unterhalb des Immissionsgrenzwerts. Die höchsten Werte wurden an Tramhaltestellen, in Industriegebieten und Grossstadtzentren gemessen. Die tiefsten Werte sind in Landwirtschaftszonen und im Naturgebiet. In Privatwohnungen stehen die Messungen erst am Anfang. 

Unterschiedliche Quellen der Strahlung

In öffentlich zugänglichen Aussenbereichen tragen Mobilfunkantennen in der Regel am meisten zur Funkstrahlung bei. Im Zug stammt der Hauptanteil von den Mobiltelefonen der Mitreisenden, wie der erste Bericht zum Monitoring aufzeigt. Diese Aussagen gelten jedoch nur für Personen, die kein eigenes Mobiltelefon benutzen. Denn die Strahlung während eines Gesprächs mit dem eigenen Mobiltelefon führt im Vergleich zu allen anderen Strahlungsquellen zur höchsten Belastung, wie aus andern Studien bekannt ist.

Umsetzung von Massnahmen des Bundesrates

Der schweizerische Bundesrat hatte 2019 mit der Revision der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) das BAFU beauftragt, das Monitoring der Strahlenbelastung aufzubauen, um mit periodischen Messungen eine nationale Übersicht zu gewinnen. Diese Massnahme entspricht auch einer der Empfehlungen der Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU, das Bundesamt für Kommunikation BAKOM und das Bundesamt für Gesundheit BAG haben dafür eine neue Website erstellt. Auf 5g-info.ch werden die wichtigsten Fragen zum Thema Mobilfunk und 5G beantwortet.

Innovatives Messkonzept

Das Projektkonsortium SwissNIS setzt für das Monitoring der nichtionisierenden Strahlung auf ein innovatives Messkonzept mit drei verschiedenen Messmethoden. Mit mobilen Messgeräten in einem Mess-Rucksack werden so genannte Routenmessungen durchgeführt. In privaten Innenräumen werden so genannte Spotmessungen durchgeführt, die aus mobilen Messungen in der ganzen Wohnung und einer 24h-Messung im Schlafzimmer stationäre Dauermessungen bestehen. Schliesslich erfolgen noch mit ortsfesten Messstationen. Mit diesem Konzept wird in rund 70 Gemeinden, verteilt über die ganze Schweiz, die Strahlung gemessen.

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