Montag, 26. Februar 2018

Die Zillertalbahn fährt mit Wasserstoff in die Zukunft




Foto: Zillertaler Verkehrsbetriebe

Die Zillertalbahn soll in Zukunft als erste Schmalspurbahn der Welt mit Wasserstoff fahren.  Vom Test eines Prototyps bis hin zur Ausschreibung der Triebwagen und dem Aufbau der Wasserstoff-Produktionsanlage muss noch viel passieren.

Mit der Umrüstung der Zillertalbahn vom Dieselbetrieb auf Wasserstoff wird Neuland betreten. Um in Zukunft dabei zu sein, müssen neue Wege gegangen und Visionen in die Realität umsetzen werden. Geht alles nach Plan, soll der Regelbetrieb bereits im Jahr 2022 aufgenommen werden.

Zillertal setzt auf regionale Ressource
800.000 Liter Diesel – das sind fast 30 Lkw-Tankzüge – verbraucht die Zillertalbahn pro Jahr. Zudem emittiert die Bahn jährlich 2.160 Tonnen CO2. Dass die Zukunft nicht im Diesel liegt, war klar. Dies erleichterte die Entscheidung zwischen einem Oberleitungs- und dem wasserstoffelektrischen Betrieb. Im Zillertal liefern neun Wasserkraftwerke und fünf Speicherseen Energie, so lag es nahe, diese regionale Ressource zu nutzen. Dies erlaubt  die Möglichkeit, den Wasserstoff vor Ort herzustellen. Wasserstoff entsteht mittels Elektrolyse aus Wasser sowie Strom aus Wasserkraft. Die für die Wasserstoff-Herstellung benötigte Energie könnte zu Schwachlastzeiten günstig bereitgestellt werden.

Bis alles "aufgegleist" ist, muss noch die Finanzierung und die erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden. Die neue Wasserstoffbahn wird inklusive der notwendigen Infrastruktur rund 80 Millionen Euro an Investition erfordern. Die Fahrzeuge haben eine technische Nutzungsdauer von 30 Jahren. Von Seiten des Landes Tirol gibt es jedenfalls die grösstmögliche Unterstützung für dieses zukunftsweisende Projekt. 

Die Umrüstung der Zillertalbahn auf grünen Wasserstoff ist nicht nur ein Beitrag zur Energieautonomie, sondern wird auch Veränderungen in der Mobilität im Zillertal bringen. Die künftige Wasserstoffbahn wird der S-Bahn im Inntal, vor allem was die Beschleunigung betrifft,  um nichts nachstehen für eine leistungsfähige Bahnverbindung von Jenbach nach Mayrhofen.

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