Samstag, 12. Januar 2019

Erheblicher Anstieg unsicherer Geräte im Online-Handel


Der Warenstrom über das Internet stellt eine schnell wachsende Alternative zum Vertrieb über herkömmliche Ladengeschäfte dar. Verbraucher bestellen immer mehr Produkte online direkt aus Drittstaaten. Durch den globalen Markt, der es ermöglicht, Produkte auch von Internetanbietern ausserhalb des europäischen Wirtschaftsraums einzuführen, ist eine Zusammenarbeit mit namhaften Internet-Plattformbetreibern erforderlich, um nichtkonforme Produkte zu identifizieren und ggf. dagegen vor zu gehen. Im Jahr 2018 hat die Deutsche Bundesnetzagentur den Verkauf von über 10 Millionen Produkten im Online-Handel verboten. Diese Geräte können Funkstörungen bzw. elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen und dürfen in der EU nicht vertrieben werden. Die Bundesnetzagentur intensiv mit dem Zoll zusammen.

Immer mehr unsichere Produkte aus Fernost gelangen über das Internet auf den deutschen und europäischen Markt. Verbraucher sollten zweimal hinschauen, wenn der Preis sehr niedrig ist. 2018 haben die Deutschen Behörden 1,63 Millionen Produkte mit Vertriebsverboten oder Korrekturmassnahmen bei Herstellern und Händlern in Deutschland belegt. Die Ermittlungen der Bundesnetzagentur richtete sich im Jahr 2018 besonders auf einzelne Händler, die hohe Stückzahlen im Internet anboten. Die Überprüfung findet vermehrt auch im Wege anonymer Testkäufe statt. Die festgestellten Mängel reichen von fehlenden Kennzeichnungen und Produktinformationen bis hin zu unzulässigen Frequenznutzungen oder zu hohen Sendeleistungen. Unter den insgesamt 10,21 Millionen Geräten befanden sich 4,14 Millionen Bluetooth-Lautsprecher, 2,42 Millionen Smartwatches sowie 508.200 Mobilfunkgeräte und knapp 123.000 ferngesteuerte Drohnen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag mit über 2,5 Millionen Stück bei drahtlosen Kopfhörern, die Störungen in sicherheitsrelevanten Frequenzbereichen wie z.B. des Polizeifunks oder des Rettungsdienstfunks verursachen können. Im Jahr 2018 hat der Zoll 17.000 verdächtige Warensendungen an die Bundesnetzagentur gemeldet. Insgesamt umfassten diese Meldungen 240.000 Produkte. In mehr als 87 Prozent der Fälle erfolgte keine Freigabe der Produkte für den deutschen Markt.

Auch Marktüberwachung des deutschen Einzelhandel 
Die Bundesnetzagentur prüfte 2018 auch über 4.600 Gerätetypen im deutschen Einzelhandel. Die Behörde mussten insgesamt 112 Vertriebsverbote und 713 Festsetzungsschreiben zur Behebung formaler Mängel für nicht konforme Produkte erlassen. Es waren rund 1,63 Millionen Produkte betroffen.

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