Montag, 21. Juni 2021

Oesterreich; ASFINAG: „Nachwachsende“ Holz-Verkehrsschilder auf den Autobahnen

Pilotprojekt in Tirol und in der Steiermark; Ziel ist pro Jahr Einsparung von bis zu 400 Tonnen CO2. Um Kohlendioxid (CO2) einzusparen werden ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstrassen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft Oesterreich) künftig bei Verkehrsschilder auf Holzausführung anstatt aus Aluminium setzen. Damit soll die Idee eines ASFINAG-Mitarbeiters umgesetzt werden.

Auf der A 2 in der Steiermark soll beim Rastplatz Hainersdorf, nahe Bad Blumau und in Tirol auf der A 12 bei Imst die herkömmlichen Hinweis- und Verkehrsschilder aus Alu ausgetauscht werden.Vor dem Probeeinsatz ging eine umfangreiche Recherche voraus. Zuerst galt es zu klären, ob das rechtlich und natürlich auch sicherheitstechnisch machbar ist. Das Schild selbst wird aus Bambus gemacht, die Steher werden aus Accoya gefertigt, das ist ein mit Essig behandeltes Kiefernholz. Auf die Haltbarkeit gibt es 25 beziehungsweise sogar 50 Jahre Garantie.


Bambus, eigentlich ein extrem schnell wachsendes Gras, ist trotz des Imports ganz besonders klimaneutral und für die Produktion der Schilder aufgrund seiner Belastbarkeit ideal. Verwendet wird dabei auch eine spezielle Bambus-Sorte, die unter zertifizierten Bedingungen in Kleinbauernstrukturen angebaut und geerntet wird. Im Zuge des Projekts wurde auch versucht, heimisches Holz für die Herstellung der Verkehrsschilder und der Steher zu verwenden. Allerdings konnten damit die Normen hinsichtlich Stabilität und Belastbarkeit nicht erfüllt werden. Europäischen Bambus gibt es ebenfalls noch nicht, obwohl der Anbau in Europa grundsätzlich möglich wäre.


Im Pilotversuch wird nun getestet, ob diese Schilder und die Steher Hitze sowie Kälte und Schnee unbeschadet überstehen. Bis im Sommer 2022 werden dann die Ergebnisse evaluieren. Klappt alles so wie gedacht, könnte Schritt für Schritt ganz auf Holz und Bambus umstellen werden.


Bei den Kosten ist die ökologische Variante derzeit noch im Nachteil, das Holz-Bambus-Schild ist etwa doppelt so teuer. Durch die höhere Stückzahl würde sich  dann der Preis deutlich senken. Auch die Haltbarkeit dürfte besser sein, sowohl was das Schild betrifft als auch hinsichtlich der aufgeklebten Folie, die auf Holz besser halten soll.


Pro Jahr tauscht die ASFINAG zwischen 1.500 und 3.000 Verkehrsschilder unterschiedlichster Grössen aus. Die Ökobilanz ist klarerweise bereits bei einem einzigen Schild positiv. Fallen bei der Produktion einer Alutafel je nach Grösse zwischen 24 und 350 Kilogramm CO2, an, so ist es bei einer aus Holz und Bambus nur grob ein Zehntel davon. Die insgesamt 29 neuen Holzschilder auf der A 2 bedeuten bereits eine Einsparung von 5,6 Tonnen CO2. In Imst in Tirol werden acht Tafeln getauscht, die Einsparung beträgt etwa zwei Tonnen.


Ziel der ASFINAG ist es, mit dieser Innovation im Durchschnitt pro Jahr zumindest 400 Tonnen CO2 einzusparen.

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