Montag, 25. März 2019

Hochleistungssender und und neuartige Antennen für die Testausstrahlung von LTE Broadcast.


Im Rahmen des bayerischen Forschungsprojekts 5G TODAY entsteht derzeit im Bayerischen Oberland ein LTE/5G-Testfeld für den Rundfunk. Unter Leitung des IRT untersuchen die Projektpartner Kathrein und Rohde & Schwarz die grossflächige TV-Übertragung im Rundfunkmodus FeMBMS (Further evolved Multimedia Broadcast Multicast Service). Unterstützt wird das Projekt von den assoziierten Partnern Bayerischer Rundfunk (BR) und Telefónica. Die Forschungsarbeiten haben zum Ziel, künftig die effiziente Verbreitung von Rundfunksignalen kombiniert mit attraktiven Diensten im Netz der Zukunft zu ermöglichen.

Nachdem die Sendeanlage auf dem Wendelstein bereits im Dezember für Testausstrahlungen im FeMBMS-Rundfunkmodus1 vorbereitet wurde, ist jetzt auch der zweite Standort in Ismaning einsatzbereit. Dieser bildet zusammen mit dem Sender auf dem Wendelstein ein Single Frequency Network (SFN) und soll den mobilen und portablen Empfang im Grossraum München sowie auf den Hauptverkehrsadern zwischen München und Rosenheim ermöglichen.

Wie auf dem Wendelstein wurde auch in Ismaning ein Hochleistungssender für 100 Kilowatt ERP2 von Rohde & Schwarz installiert. Der Kommunikationstechnik-Spezialist Kathrein entwickelte eine spezielle Sendeanlage für die Ausstrahlung von Signalen, die man für Testzwecke in der Polarisation variieren kann. Hierfür installierte das Montage-Team zwölf neuartige UHF-Antennenfelder in rund 200 Meter Höhe und verlegte ein 370 Meter langes HF-Sendekabel. 

Technische Voraussetzung für das Forschungsprojekt „5G Today“ ist die Spezifikation von LTE Broadcast oder FeMBMS mit Release 14, des 3GPP-Standards. Dies definiert neue Möglichkeiten der Rundfunkverbreitung auf mobile LTE-fähige Endgeräte wie Smartphones oder Tablets, erstmals in High-Power High-Tower (HPHT)-Anwendungen im Downlink-only-Modus mit der vollen Signalbandbreite für Multicast/Broadcast nach einem Mobilfunkstandard. Mit FeMBMS lassen sich 100 % der Übertragungskapazität für einen Rundfunkdienst nutzen. Ausserdem ermöglicht der Rundfunkmodus grössere Senderzellen in einem Gleichwellennetz. Für den Empfang der Rundfunkübertragung ist dabei keine SIM-Karte im Gerät erforderlich, es ist ein FreeToAir-Modus vorgesehen. 

Der künftige Mobilfunkstandard 5G wird die Schlüsseltechnologie für die vernetzte Gesellschaft und legt die Basis für die umfassende Digitalisierung. Dies eröffnet ein grosses Potenzial für die effiziente Verbreitung von Medieninhalten. Mit der Einführung von 5G entsteht ein weltweiter Markt mit Millionen von Smartphones und Tablet-PCs als potenziellen TV-Empfängern, auf denen die Live-TV-Dienste, Mediatheken, Sozialen Netzwerke und vielen weiteren Mediendienste attraktiv angeboten und kombiniert werden können.

Projekt 5G TODAY 
Unterstützt wird das Projekt von den assoziierten Partnern Bayerischer Rundfunk (BR) und Telefónica. Die Forschungsarbeiten haben zum Ziel, künftig die effiziente Verbreitung von Rundfunksignalen kombiniert mit attraktiven Diensten im Netz der Zukunft zu ermöglichen. Der Beginn der Ausstrahlungen über den Sender Wendelstein und weiterer BR-Sender in München war für Herbst 2018 vorgesehen. Bis Frühjahr 2019 ist die Entwicklung von Empfangskomponenten geplant. Daneben finden theoretische Voruntersuchungen und Simulationen statt. Das Forschungsprojekt 5G TODAY wird über die Laufzeit von 28 Monaten durch die Bayerische Forschungsstiftung gefördert.


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