Die Resistenz von Funkgeräten gegen Störungen durch andere Funksysteme, die die gleichen oder ähnliche Frequenzen nutzen, muss erhöht werden. Das ist das Ziel einer neuen Empfehlung des Ausschusses für elektronische Kommunikation (Electronic Communications Committee, ECC). Der Abschluss hat vor zehn Jahren ein Arbeitsprogramms begonnen. Die Schweiz ist durch Mitarbeitende des Bundesamtes für Kommunikation BAKOM vertreten.
Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer von Mobilkommunikation, Wi-Fi oder verschiedenen Geräten mit geringer Leistung oder Reichweite wie etwa Fernbedienungen oder drahtlose Headsets, für Funkkommunikation nimmt weltweit zu. Gleichzeitig kommen aber auch immer mehr neue Funkkommunikations-anwendungen auf den Markt, die immer frequenzintensiver werden. Dies führt unweigerlich zu einer zunehmenden Überlastung des Funkspektrums. Um Störungen für die Nutzerinnen und Nutzer zu vermeiden, ist es für die nationalen Regulierungsbehörden im Funkbereich grosse Herausforderung.
Sowohl Sender als auch Empfänger spielen eine wichtige Rolle bei der effizienten Nutzung des Frequenzspektrums und damit der Verringerung von Interferenzen. So müssen Sender so konzipiert sein, dass sie benachbarte Nutzer des Spektrums nicht stören. Die Empfänger wiederum müssen selektiv genug sein, um Störsignale von benachbarten Sendern zu unterdrücken.
Die Funkgeräterichtlinie der Europäischen Union (Radio Equipment Directive, RED) hat 2014 erstmals Anforderungen an die Mindestleistung von Empfängern eingeführt. Das ETSI muss diese bei der Entwicklung von Normen für Funkgeräte berücksichtigen. Dies ist auch eine Herausforderung für die Industrie. Die Einführung leistungsfähigerer Empfänger erfordert in der Regel eine Verbesserung der Frequenzfilter, was häufig dazu führt, dass die Geräte teurer werden.
Im Mai 2024 verabschiedete der ECC die Empfehlung ECC/REC/(24)01 (Receiver resilience to transmission on adjacent frequency ranges), mit der die Effizienz der Frequenznutzung verbessert werden soll. Funkempfänger sollen robuster gegenüber Interferenzen gemacht werden, damit sie in Gegenwart anderer Systeme, die das gleiche oder ein benachbartes Frequenzband nutzen, optimal funktionieren können.
Die Empfehlung soll in fünf Jahren überprüft werden, um mit den Marktentwicklungen Schritt halten und die Frequenznutzung für alle auch in Zukunft effizienter gestalten zu können.
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