Mittwoch, 16. Juli 2025

Oe: Künstliche Intelligenz Sprachstation

    Ein österreichischer Funkamateur (OE1GAQ) hat eine mit künstlicher Intelligenz (KI) automatisierte Sprachstation entwickelt. Am 1. Februar 2025 wurde sie erstmals in einem Kurzwellenwettbewerb getestet. 

    Der Standort war die TU Wien (OE1XTU), und es gelangen mehrere Funkverbindungen mit lesbarem Text. Der KI-Chatbot stellte gelegentlich Nachfragen bezüglich Rufzeichen, obwohl diese korrekt empfangen wurden. Das erste erfolgreiche QSO war mit M0JND aus dem Vereinigten Königreich.

    Insgesamt war die KI effektiv, formulierte passende Antworten im Amateurfunkkontext und konnte nachfragen, wenn Sprache nicht richtig erkannt wurde. Das Programm erlaubte auch Eingaben auf Englisch, um Fragen zu stellen oder Texte zu übersetzen. Bei unklaren Rufzeichen fragte der Chatbot nach, bis er die korrekten Informationen hatte.

    Ein bekanntes Problem der KI war, dass sie manchmal falsche Aussagen erfand, besonders während längerer CQ-Rufe, wenn die Speech-to-Text-Funktion keine Sprache erkannte. Der Funkamateur musste häufig manuell eingreifen, insbesondere bei schwachen Empfangssignalen. In einem Wettbewerb ist das Ziel in kurzer Zeit möglichst viele Stationen zu arbeiten und so Punkte zu sammeln.

    Die Station hatte Schwierigkeiten, schnell auf Anfragen zu reagieren, was in Wettbewerben, wo es auf kurze Antwortzeiten ankommt, problematisch ist. Die KI versuchte immer, einen Rapport zu senden, auch ohne Verständnis für das Gesprochene. 

Fazit
    Die KI-Station zeigte beim ersten Test gute Ansätze, benötigte jedoch Verbesserungen in der Sprach- und Geschwindigkeitsverarbeitung. Die Speech-to-Text-Funktion muss präziser werden, und die KI sollte schneller antworten können. 


Quelle: Gerald Artner OE1GAQ

Montag, 7. Juli 2025

D: ARD muss auch Sparen

Die ARD muss 2027 von ca. 70 Radiosender auf 59 Sender reduzieren, dies durch das Inkrafttreten des neuen Rundfunkstaatsvertrag im Dezember 2027.

Zeitplan:

Dezember 2025: Reformstaatsvertrag tritt in Kraft. Bis Januar 2027: Umsetzung der Programmstreichungen/-fusionen. Bis 2033: Schrittweise Umstellung auf Online-Angebote – auch für verbliebene Spartensender. Hier ist eine konkrete Übersicht, welche ARD-Radioprogramme wegfallen oder nur noch digital fortgeführt werden:

Allgemeines zum Abbau Programme nach Landesrundfunkanstalt

WDR (Westdeutscher Rundfunk)
Maus-Radio → nur noch digital, keine terrestrische Ausstrahlung mehr.

WDR Event (DAB+ Zusatzprogramm) → wird eingestellt.

1LIVE, 1LIVE DIGGI, COSMO → behalten ihr terrestrisches Angebot, werden enger profiliert  .

SWR (Südwestrundfunk)
DASDING, You FM (HR), UnserDing (SR) → werden in ein gemeinsames Jugendradio („gemeinsam geiler“) integriert – keine eigenständige Abschaltung, aber enge Kooperation  .
SWR Aktuell + hr INFO → kooperieren – terrestrisch bleibt es erhalten, aber unter einem gemeinsamen Dach  .

NDR (Norddeutscher Rundfunk)
NDR Info Spezial, NDR Schlager, NDR Blue → werden voraussichtlich Ende 2026 eingestellt  .

BR (Bayerischer Rundfunk)
    •    BR Puls, BR Schlager, BR24live, BR Verkehr → werden ab 2027 abschaltet  .

MDR (Mitteldeutscher Rundfunk)
MDR Klassik, MDR Schlagerwelt, MDR Tweens → verlieren ihre terrestrische Verbreitung, bleiben digital verfügbar  .

HR (Hessischer Rundfunk)
You FM → künftig im Kooperationsmodell mit SWR und SR.
hr INFO → läuft in Kooperation mit SWR Aktuell  .

SR (Saarländischer Rundfunk)
UnserDing kooperiert mit DASDING und You FM.
Antenne Saar (Inforadio) → ebenfalls im Kooperationsmodell integriert  .

RBB, Radio Bremen
RBB: voraussichtlich keine terrestrischen Abschaltungen, alle Wellen bleiben erhalten 

 .
Radio Bremen: alle vier Wellen bleiben bestehen, keine Einstellung  .


CH: Verschwommener Entscheid beim SRG Sparen

Bei der verordneten SRG Sparrunde folgen  nach und nach auch Kommentare; wird auf Sportübertragungen verzichtet?

    Nachdem die Spareckpunkte verkündet sind, ist offen ob künftig nur noch auf die Produktion mit SRG Übertragungsrechte zählen? Dabei stellte sich die Frage, wird die SRG bei künftigen  Übertragungsrechte beim Fussball noch mitbieten können? 

Was bleibt für Sportsfans?
    Über Internet bietet die Swisscom das Fernsehprogramm der SRG über Kabel „Blue TV„ (Swisscom), ohne Aussenantenne, an. Die Swisscom  erwirbt die Rechte für Sportübertragungen seit längerem direkt von den jeweiligen Ligen, Verbänden oder Rechteinhabern. Sie verhandeln und sichern sich exklusive Lizenzen, um bestimmte Sportveranstaltungen über „Blue Sport“ in der Schweiz zu übertragen.

    Das Geschäftsmodell von „Blue TV“ basiert darauf, diese teuren Übertragungsrechte zu erwerben und sie dann den Kunden über kostenpflichtige Abonnements (wie das "blue Sport" Paket für aktuell ca. 29 CHF/Monat für Bestandskunden, für Neukunden oft 34.90 CHF/Monat im Jahresabo oder 49.90 CHF/Monat im Monatsabo) anzubieten. Die Preise können variieren und haben sich in der Vergangenheit auch schon erhöht, da die Kosten für Sportrechte generell steigen. Da auch Private Sender bei den Übertragungrechten mitbieten, fragt sich, wer den längeren finanzielle „Schnauf“ hat? Die öffentlich Rechtlichen oder die Privaten Sender.

«SRF 4.0»: Spar- und Personalmassnahmen

Seit Anfang Juli liest man in den Schweizer Zeitungen und hört in Podcast davon, dass „SRF 4.0“ beschlossen wird. Dazu unternehmensweites Sparpaket, von 12 Millionen Franken soll zusätzlich umgesetzt werden. Damit soll  das Sparvolumen für das Jahr 2026 erreicht werden. Es sind auch 66 Entlassungen vorgesehen. Um die Anzahl Entlassungen möglichst gering zu halten, werden freie Stellen nach Kündigungen oder Pensionierungen ab sofort nur bei hoher betrieblicher Dringlichkeit wiederbesetzt.

    Weiter wurde ein Schwerpunkt erkannt. Auf   der Studioflächen am Standort Zürich Leutschenbach sind Einsparungen durch die Stilllegung einzelner Studios und Regien möglich. Eine Reduktion des geplanten Investitionsvolumens zeichnet sich durch eine bessere Auslastung der verbleibenden Infrastruktur und eine Optimierung der Abläufe ab. 

    Zudem will SRF auf weitere Leistungen in der Ausstattung, beispielsweise beim Bau und in der Gestaltung von Studiodekors oder beim Unterhalt von Produktionsmitteln und Immobilien sparen.

    Der historisch bekannte Standort SRG, an der Giagomettistrasse 1, mit 300 Mitarbeiter soll aufgelöst werden. Die neue Adresse wird das Studio Bern mit freien Räume sein. 

    Doppelspurigkeit sollen wo möglich gebündelt werden. Eine Reduktion gibt es auch bei verschiedenen Serviceleistungen, unter anderem in der digitalen Produktentwicklung.

    Der klare Sparauftrag umzusetzen wird aber nicht alleine zum verordneten Sparen reichen. Vielleicht sollte neben dem Sparen auch das SRG-Schlüsselwort „Service public muteinbezogen werden. Der Service public sorgt dafür, dass die Schweiz trotz ihrer sprachlichen, kulturellen und geografischen Vielfalt medial verbunden und informiert bleibt – unabhängig vom Markt oder dem wirtschaftlichem Gewinninteresse.

CH: DAB+ Sendeausfall

Nach DAB+ Ausfällen in der Schweiz wurde ein Fachmann, der ersten Stunde gefragt wie er die Ausfälle sehe.

    Er sieht die Ausfälle nicht als Einzelfälle, sondern eher als Symptom eines grösseren Problem. Seiner Meinung nach wurden Störungen bei UKW, meist regional sofort professionell behandelt und auch kommuniziert. Fachleute, auf Piktet konnten sogar von zu Hause aus über Computer Störungen analysieren und abwägen ob ein Einsatz vor Ort nötig ist.

    Heute gibt es kaum einen Lokalen Ansprechpartner mehr. Das System das UKW ablöste wirkt stellenweise eher wie ein Büro- als ein 24/7-Betrieb. Bei DAB+ könnte das bei der nationalen Alarmierung eine Rolle spielen und heikel werden. Es braucht dringend eine bessere Erreichbarkeit bei Störungen von der technischen Leitstellen. Dazu eine rund um die Uhr transparente Kommunikation bei Störungen. Funkstille im Radio ist laut dem Fachmann, kein Drama, aber Funkstille bei der Verantwortung schon.

Donnerstag, 3. Juli 2025

Chinesisches Team entwickelt einen neuartigen optischen Chip

    China kann aufgrund der US-Boykotte keine fortgeschrittenen Chips wie den RTX 4090 von Nvidia kaufen. Jetzt hat es selbst einen optischen Chip entwickelt, der doppelt so schnell wie die US-amerikanische Konkurrenz ist.

    Dieser Forschungserfolg in China ist aus zwei verschiedenen Gründen interessant. Zum einen stellt er ein potenzielles „Leapfrogging“ Chinas im KI-Rennen mit den USA in Aussicht. Zum anderen war die Entwicklung optischer Rechner in den USA, Europa und China gleichermassen zuletzt an ähnliche technische Hürden gestossen. Eine ganze Reihe neuer Anwendungen werde so denkbar.

Die Schweiz möchte einen Gipfel zur künstlichen Intelligenz im Jahr 2027 durchführen

    Der Schweizerische Bundesrat hat sich im  Juni 2025 dafür ausgesprochen, dass 2027 in Genf ein Gipfeltreffen zur künstlichen Intelligenz (KI) durchgeführt werden soll.

    Seit Ende 2023 starteten eine Reihe hochrangiger Gipfeltreffen zur KI. Diese fanden in verschiedenen Ländern statt und boten die Gelegenheit, sich über die Chancen und Risiken für einzelne Bereiche wie Medizin, Klima oder Landwirtschaft auszutauschen.

    Das Gipfeltreffen 2027 soll in Genf stattfinden und wird gemeinsam vom UVEK und vom EDA organisiert werden. Geplant ist auch eine Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Wissenschaft und der Wirtschaft. 

Der Bundesrat hat das UVEK und das EDA beauftragt, ihm bis Anfang 2026 ein detailliertes Budget vorzulegen.