Freitag, 3. März 2017

Mögliche Lösung für ungenutzte UKW Radiofrequenzen


Radiosignale könnten in Zukunft dazu genutzt werden, Städte und Kleidung smarter zu machen. Dies die Vision von Forschern der University of Washington die ein System namens "FM Backscattering" entwickelt haben.
Poster und Shirt: übertragen nun auch Daten (Foto: washington.edu)


Ungenutzte Anteile der UKW-Radiosignale könnten dazu verwendet, um andere Daten zu übertragen. So könnten etwa Plakate von Bands deren Lieder abspielen oder T-Shirts die Herzfrequenz an das Smartphone senden.

"UKW-Radiosignale sind überall. Im Auto kann man Musik oder Nachrichten anhören. Es ist ein ganz normaler Weg so an Informationen zu bekommen", argumentiert einer der Forscher, Anran Wang. Die Forschern der University of Washington wollen mit dem System in Städten und smarter Kleidung in einen winzigen UKW-Radiosender verwandeln, der fast gar keine Energie verbraucht.

Tatsächlich ist das entwickelte Rückstreuungssystem so energiesparend, dass in den Demonstrationen nur elf Mikrowatt verbraucht wurden - eine kleine Knopfzellenbatterie würde so für mehrere Jahre ausreichen. WLAN- oder Bluetooth-Sender würden laut der Forschergruppe hingegen kaum einen halben Tag mit einer Knopfzellenbatterie auskommen. Dabei stören die übertragenen Daten normale Radiosignale nicht, sondern verwenden ungenützte Frequenzen des Funkbereichs. „Wegen der einzigartigen Struktur von UKW-Radiosignalen produziert das Multiplizieren des Originalsignals mit dem Rückstreuungssignal eine additive Frequenzänderung", erklärt Vamsi Talla. Additive werden eingesetzt, um einen positiven Effekt auf Herstellung, Verarbeitung oder Produkteigenschaften während und nach der Gebrauchsphase zu erreichen. Im Gegensatz zu Füllstoffen sind Additive im Material und tragen fast immer nur zu wenigen Prozent zum Gesamtvolumen bei. "Diese Frequenzänderungen können auf normalen UKW-Empfängern, die in Autos und Smartphones eingebaut sind, als Töne dekodiert werden." Die Forscher werden ihre Ergebnisse bei einem Symposium Ende März in Boston präsentieren.

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