Samstag, 6. April 2019

Hannover Messe 2019; Standortbestimmung



Die Hannover Messe 2019, war einerseits ein Ausblick in die Zukunft, mit künstlicher Intelligenz, verfeinerte Automation und Arbeitsplätze wo sich Menschen mit den Robotern arrangieren. Die Hannover Messe 2019 war am ersten Tag auch eine Standortbestimmung. Was fehlt Europa, was gelingt der chinesischen Wirtschaft besser für einen Erfolg? Was wird der schwellende Handelsstreit zwischen den  USA und EU bringen? Ein Knackpunkt ist auch, dass die Marke „Made in Germany“ verblasst. Das Innovationsranking der Künstlichen Intelligenz (KI) aus Deutschland scheint für die Weltspitze uneinholbar zu sein. Es führen die USA und China, dicht gefolgt von Japan, selbst Israel und Korea, liegen vor Deutschland. Warum das?

Erwartungen des Maschinenbau sind gedämpft
Die Dispute über Zölle und andere Handelshemmnisse verunsichern die Markteilnehmer zunehmend. Die Investitionslaune ist gedämpft. Die Produktion ist bis im Januar gut gelaufen, aber dann? Die Konjunkturdynamik ebbt ab, sowohl im Ausland als auch im Inland. Die politisch verursachten Risiken auf wichtigen Absatzmärkten zeigen Wirkung, ohne dass eine Lösung in Sicht ist. Die Produktionsprognose für 2019 wurde von bisher plus 2 auf plus 1 Prozent gesenkt. Europa muss eine strategische Antwort finden, um den Versuch von US-Präsident Donald Trump, amerikanisches Recht, mit territorialem Recht durchzusetzen. Es gilt die engen und über Jahrzehnte gewachsene Handelsbeziehung über den Atlantik nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

60 Prozent aller weltweiten Patentanmeldungen in der künstlichen Intelligenz kommt aus den US. Allen voran Microsoft, Intel, Apple und Amazon. In den Marksegmenten, welche eine Säule der deutschen Erfolgsgeschichte des Technologiestandorts Deutschland war, haben in der industriellen Produktions- und Automatisierungstechnik verloren. Deutschland schneidet im Innovationsranking Industrie 4.0 schlecht ab. Vorreiter sind China  mit 28%, Japan mit 20%, Korea mit 17%.

Was lief schief?
Europa hat ihre Dimensionen jahrelang nicht erkannt. Sich auf seinem Wohlstand und Status Quo ausgeruht und die Fortsetzung neuer Entwicklungen verschlafen. Ist es Richtig, dass in Deutschland den Zugriff auf die Sammlung und Verwertung von Daten begrenzt? Im Gegensatz haben China un die USA schon heute einen unvorstellbaren Datenschutz und haben damit potenziell auch einen Milliardenzukunftsmarkt. Während in Deutschland über Moral und Datenschutz diskutiert wird, werden die Daten in den USA und China hemmungslos für die Forschung genutzt. Während in Europa über Risiken Diskussionen geführt werden, forscht der Rest der Welt munter weiter.

Eine Lösung ist nicht zu erkennen. Durch den Fachkräftemagel von 59 Prozent in Unternehmen und 67 Prozent an Hochschulen wird werden die Hochschulen in Deutschland in der KI-Forschung mit den USA und China nicht mithalten können. Es fehlt in Europa neben Budget auch an Experten. Im Zahlenspiegel  des VDE überraschte die Tatsache, dass in Deutschland um jeden Schüler, um jede Schülerin für ein Studium, der Elektro- und Informationstechnik gekämpft wird. Aber die Abbrecherquote beträgt mittlerweile 58 Prozent. 67 Prozent der Hochschulen klagen über Engpässe beim wissenschaftlichen Nachwuchs in der Elektrotechnik. Für Unternehmen wirkt sich der Fachkräftemangel gefahrvoll aus.  37 Prozent der Deutschen Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern finden nicht genügend IT-Experten und rekrutieren bereits Fachleute aus dem Ausland. Oder verlagern die Produktion ins Ausland. VDE hat zusammen mit dem Institut für Wirtschft in Köln errechnet, dass in den kommenden zehn Jahren in Deutschland über 100’000 junge E-Ingenieure benötigt werden. Dies um mit der Digitalisierung, mit den andern Länder Schritt halten zu können. Deutschland hinkt der Weltspitze in der Königydisplizin KI hinterher. Damit wird eine Milliardenmakt vepasst.
Als Lösung sieht der VDE, auf das Know-how der jetzigen Mitarbeiter zu setzen, zeitgemässe Weiterbildungsangebote für den digitalen Wandel fit zu machen. Falsch ist es Mitarbeiter in den Vorruhestand zu schicken. Wenn man es heute nicht schafft, Berufstätige fortzubilden, wird die Digitalisierung über Jahrzehnte gravierende Arbeitsmarktprobleme haben. Nicht vergessen sollte man den Exodus von Experten in die internationalen Silicon Valley zu stoppen, sie zurückzuholen und ihnen eine Perspektive anbieten.

VDE ist der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik, mit 36’000 Mitglieder einer  der grossen technische-wissenschaftlichen Verbände Europas.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen