Dienstag, 3. März 2015

8. DEUTSCHEN INNOVATIONSGIPFEL in München

Seit ein, zwei, drei Jahren wird über die Realität der Digitalisierung geredet. Auch am 8. DEUTSCHEN INNOVATIONSGIPFEL, Ende Februar, in München ( www.innovation-network.net), wurde über einen strengeren und schnellerem Weg zu Internet 4.0 geredet. Nicht nur Entscheidungsträger berichteten vom Ist-Zustand und was noch zu tun ist. Daten werden die neue Währung sein. Es stellt sich die Frage wie geht man damit um? Fragt man mittelständische Unternehmen wie es um die Daten steht, so sagen alle „gut“. Das Sammeln von Daten aller Art reicht aber heute nicht mehr aus. Daten müssen auswertbar sein. Es geht nicht um die privaten Daten. Privat können heute die tägliche Schrittzahl und Schlafphase digital erfassen und auswerten. Es braucht mehr, um den Wirtschaftsanschluss der Deutsche Industrie an die Internet 4.0-Welt zu gewinnen. Das Zeitalter der Ingenieuren die gemütlich, gute und clevere Produkte entwickelten, ist vorbei. Es gilt diese mit Qualität und Produkte so zu vernetzen, um einen Mehrwert zu schaffen.

Mit der Vernetzung der Landwirtschaft, wird die Bewirtschaftung besser und ertragreicher ausfallen und die finanzielle Ertragslage steigert sich. Auf dem Traktor schaltet der Landwirt auf GPS, Satellitendaten führen die Maschine zentimetergenau über den Acker. Landtechnikhersteller und Agrarhändler läuten bereits die nächste Runde ein: die digital vernetzte Landwirtschaft. Die Claas-Gruppe, überwacht bereits während der Fahrt die Erntequalität und reagiert sofort. So messen Sensoren an der Maschine, wie feucht das Getreide beim Dreschen ist. Kündigt sich Regen an, wird die Fahrgeschwindigkeit erhöht. Der Boden wird mit Hilfe von Stickstoff-Sensoren gedüngt: An der Maschine angebracht Sensoren, erfassen in der Vorbeifahrt die Nährstoffversorgung der Pflanze und die Düngung erfolgt nach Bedarf.

Ein Problem ist in Deutschland im Moment das unzureichende Breitbandnetz, gerade in ländlichen Gegenden. Der Ausbau des Breitbandnetzes muss schneller vorangehen.

Im Hamburg Hafen wurde eine Projekt, Smart Port Logistics, mit Internet 4.0 gestartet. Wenn es gesamthaft auch dauern wird um einen Mehrwert zu erhalten, so zeigt sich die weltweite Vernetzung deutlich auf. Die Digitalisierung ist wie ein Spinnennetz. Die Spinne ist die „Frage“ und die Lösung ist irgendwo, an einem Punkt im Spinnennetz, zu finden. Schiffsladungen müssen schnell gelöscht werden. Liegengebliebene Frachter sind unrentabel. Also beginnt auf dem Meer, was auf dem Transporter an Land endet. Was bringt es einen Transporter im grössten Verkehr in den Container-Terminal im Hafen zu leiten, wenn die Ware noch nicht angekommen ist? Also wird der Transporter über das Internet, das Informationssystem und die mobile Kommunikation angeschlossen. Durch diese Vernetzung erfährt der Chauffeur des Lasters direkt von der Zeitverschiebung der Ankunft des Frachter auf See. Dadurch wird der Fahrer des Transporter nicht gestresst, sondern durch die Vernetzung kann die Arbeits-, Ruhezeit oder anfallende Servicearbeiten besser geplant werden.

Stand 2009 die Cloud, an der Cebit in Hannover noch vor der Einführung, so ist es 2015 ein muss. Viele Firmen und CEOs stehen heute vor der Frage und dem Entscheid, die Datenerfassung und die Digitalisierung zu Renovieren oder neu Aufzubauen? Die Antwort ist schwierig. Laut einer Umfrage des IHK Bayern (Industrie und Handelskammer) haben beispielsweise 94% der bayerischen Unternehmen angeben, von der Digitalisierung betroffen zu sein, aber nur 3% sind voll auf die digitale Revolution eingestellt. Dabei ist die Entwicklung unausweichlich: "Alles was digital sein kann, wird digital werden", sagt der Sprecher des 8. DEUTSCHEN INNOVATIONSGIPFEL. Die Frage ist eben nur wann und wie schnell man da hinkommt.

Bei den zuständigen Entscheider gilt es Verständnis für Neues zu schaffen. Das Zusammenführen von verschiedenen Datencenter und Schnittstellen braucht ca. 2-3 Jahre. Gerade in Callcenter braucht es heute noch zwei Bildschirme um die Fragen des Kunden nachzuvollziehen und zu beantworten. Der Mitarbeiter im Callcenter sieht zwar wer anruft, Name, Telefonnummer und Kurzangaben. Fragt der Kunde aber etwas über seinen Vertrag nach, muss der Callcentermitarbeiter einen zweiten Bildschirm öffnen, um die Vertragsdaten zu sehen.

Am 8. DEUTSCHEN INNOVATIONSGIPFEL wurde in lockerer, familiärer und verständlicher Weise erzählt wie der aktuelle Stand bei den Firmen Deutsche Telekom, CISCO, oder Telefonica ist. Die Teilnehmer des einzigartigen, branchen- und technologieübergreifenden Spitzentreffens profitierten von einem kompakten Wissens- und Erfahrungstransfer. Es stand nicht nur Produkte im Vordergrund, sondern es wurde spannende Praxisbeispiele auf dem Gipfeltreffen erläutern mit allen ihren Vor- und Nachteilen. Der Ausbau des Breibandnetz wird, in Deutschland, auf vier Milliarden Euro geschätzt. Aber das geht für die Nutzer nicht zum Nulltarif. Geht man davon aus, dass an einem Ort mit 100 interessierten Firmen, die einen Breitbandanschluss wünschen, sich am Schluss aber nur zehn Firmen entscheiden können, dauert die Amortisation des Breitbandnetz 20 Jahre. Eine lange Zeit, in der heutigen schnelllebigen Zeit, einen schnellen Gewinn zu erwirtschaften.

Sensoric wird in Zukunft auch mehr Bandbreite verlangen. Bei der Verknüpfung des öffentlichen Verkehr mit WLAN, für die Fahrgäste, lässt sich ja gleich der ganze Betrieb erfassen. Oder zu Hause der Sensor unter dem Teppich, steuert die Cafemaschine nach dem Aufstehen oder der Sensor am Kehrichtkübel der meldet: „Ich bin voll“. Oder ein Holzmaschinenbauer, im Schwarzwald, der alle Maschinen mit einem Router als Servicepunkt ausliefert und direkt eingreifen kann wenn etwas nicht läuft. Bei der HOMAG Group spricht man hier von einer „Vernetzten Produktion“ auf dem Weg zum Top-Thema „Industrie 4.0“. Die „Vernetzte Produktion“ bietet eine Vielzahl von Lösungen, die zusammen einen durchgehenden Informationsfluss vom Auftrag des Kunden bis hin zum Versand bilden – der Schlüssel zum Erfolg.

Es wird nicht mehr Telefonieren und SMS gefordert, sondern die Digitalisierung, Internet 4.0! Internet 4.0 ist wie ein Vierer Ruderboot, alle reagieren gleich oder spüren wenn etwas zu korrigieren ist, um das Boot auf der Ziellinie zu halten. Es muss schneller gehandelt werden, sonst wird künftig anderswo produziert. Die Digitalisierung krempelt derzeit jede Branche in ungeheurer Dynamik um. Die meisten Unternehmen haben aber weder die Dramatik und Schnelligkeit, noch die Chancen dieses innovativen Wandels erkannt, wie das „Internet der Dinge“ die Industrie 4.0 beschleunigt wird. 

Die Befehl kommen per Mausklick und schicken dann dem Computer die Bauanleitung für ein Werkzeug in die Halle, sucht dem Mitarbeiter die richtige Schublade mit Bauteilen heraus und der muss es nur noch zusammenbauen. Wartezeiten, Zahlendreher, veraltete Anleitungen, das passiert in der Werkshalle nicht mehr.

Deutschland hinkt dem Internet 4.0 hinterher und läuft Gefahr, den Rang als Exportweltmeister abzugeben. An Vernetzungskonzepten wird bereits anderswo geforscht, USA und China könnten Deutschland abhängen.

Wer nicht mitgeht, wird vom Markt verschwinden. Die Revolution vom analogen zum digitalen Zeitalter verläuft rasant und verändere Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und Unternehmensprozesse in allen Branchen.

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