Freitag, 7. August 2015

LTE-Anschlüsse: Asien läuft Europa davon

Europa liegt bei LTE-Anschlüssen weit zurück / Während in Südkorea der Anteil am schnellen Datenfunk bereits bei 70 Prozent steht, weist Westeuropa nur eine Marktdurchdrungung von 15 Prozent auf.

Europa liegt bei Anschlüssen des schnellen Datenfunks LTE laut einer Studie weit hinter Asien und den USA zurück. In Südkorea etwa hätten LTE-Anschlüsse im Mobilfunkmarkt Ende 2014 einen Anteil von 70 Prozent eingenommen, während sie in Westeuropa nur 15 Prozent ausmachten, ergab eine Untersuchung des Mobilfunkausrüsters Ericsson. Die USA lägen im Mittelfeld mit einer Durchdringung von 40 Prozent.

Ericsson rechnet allerdings damit, dass Westeuropa zum Jahr 2020 den Rückstand weitgehend aufholt und LTE-Anschlüsse einen Marktanteil von 85 Prozent haben werden. LTE ist der Mobilfunkstandard der vierten Generation, der Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde ermöglicht und damit deutlich schnellere Verbindungen erlaubt als die Vorgängerstandards.

Weltweit würden bis dahin 70 Prozent der Bevölkerung Smartphones mit verschiedenen Datenfunk-Standards nutzen. Das werde auch einen weiterhin rasanten Anstieg der Datenmengen in den Netzen zur Folge haben: Vor allem werde die Übertragung von Video über mobile Geräte jährlich um 55 Prozent wachsen. Netzwerk-Ausrüster wie Ericsson entwickeln seit Jahren den Mobilfunk-Standard 5G, der die riesigen Datenmengen flexibler umschlagen soll.

Schweizer Telkos rüsten sich für neue Höchstgeschwindigkeiten
Die drei Schweizer Telkos zünden den Turbo: Swisscom, Sunrise und Salt testen den mobilen Funkstandard LTE-Advanced. Ende des Jahres soll dieser bereit sein. Während Salt und Swisscom ihre LTE-A-Netze weiter ausbauen und testen, beginnt Sunrise in diesem Jahr mit dem Ausbau. Damit erreicht man Downloadraten von bis zu 225 Megabit pro Sekunde. 

Sunrise setzt dabei als angeblich erste europäische Telko auf die Technik «LTE advanced inter site carrier aggregation». Mit dieser werden mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets durch zwei Antennen gleichzeitig versorgt. Dadurch sei eine bessere Versorgung zwischen beiden Antennen und sorge für höhere Surf-Geschwindigkeiten auf den mobilen Devices. Diese Technologie soll laut Gasser auch in fahrenden Zügen funktionieren, jedoch sei der Effekt wegen ständiger Verbindungsunterbrüche relativ klein. 

450 Mbit/s bis Ende Jahr
Salt und Swisscom befinden sich derzeit in einer Testphase ihrer Infrastruktur. Aktuell ist eine Geschwindigkeit von bis zu 300 Mbit pro Sekunde möglich. Die Swisscom möchte diese noch vor Jahresfrist auf 450 Mbit pro Sekunde erhöhen und anbieten.

Derweil arbeiten die Telekommunikationsanbieter auch am Ausbau ihrer Netzinfrastruktur. Bis Ende des Jahres soll die LTE-Abdeckung von Sunrise auf 95 Prozent, von Salt auf 96 Prozent und von Swisscom auf 99 Prozent der Bevölkerung ansteigen.

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