Sonntag, 2. April 2017

CeBIT 2017 / 2 mit Schlusspunkt


Thema Bienensterben, auch im CeBIT-Partnerland Japan
Allein in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Million zurückgegangen. Weltweit soll eine Wertschöpfung von 200 Mrd. Euro durch die Bienenbestäubung, bei schätzungsweise 20.000 verschiedene Bienenarten bestehen. Davon produzieren nur neun Arten Honig. Bienen und andere Insekten spielen bei rund 35 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion eine wichtige Rolle. Ohne Bienen gäbe es nicht nur keinen Honig, auch Obst und Gemüse würden zu Luxusgütern – die Tiere bestäuben rund 80% unserer Nutz- und Wildpflanzen. Wenn es nicht gelingt, die Bienenbestände zu halten, und die Insekten aussterben, hätte dies nach Ansicht von Forschern fatale Folgen für den Menschen.

Drohnen
Das CeBIT-Partnerland Japan kennt auch das Bienensterben und rückt dem Phänomen unkonventionell zu Leibe. Japanische Forscher denken bereits über eine Welt ohne Insektenbestäubung nach und haben Anfang des Jahres eine Mini-Drohne als Bienenersatz entwickelt. Allein die Mandelindustrie in Kalifornien errechnet den Bedarf bei 1,8 Millionen Stöcken mit rund 35 Milliarden Tieren, damit jedes Jahr drei Billionen Mandelbaumblüten spriessen, können. Bei einem derzeitigen Preis von 100 Dollar pro Drohne wäre die technische Ersatzlösung ein teures Unterfangen.

Unbemannte Flugobjekte haben auch in der Landwirtschaft ein grosses Potential. Mithilfe von Multikoptern lassen sich etwa Luftaufnahmen machen oder Dünge- und Pflanzenschutzmittel ausbringen. Schweizer Bauern setzen deshalb Drohnen zur Unterstützung auf dem Feld ein. Drohnen helfen beim Retten von Rehkitzen und erleichtern auch mühsame Arbeitsschritte in der Schädlingsbekämpfung. Werden Drohnen-Helfer bald subventioniert?

Bei Drohnenflugeinsätzen über einer Ölplattform oder über Solarkollektoren produzieren die Drohnen umfangreiche Daten, die in der Kontrollstation analysiert, visualisiert sowie in verwertbare Ergebnisse umgewandelt werden. Eine Überprüfung einer Bohrinsel mit einer Drohne und Kamera , kann bei vollem Betrieb durchgeführt werden und bringt eine finanzielle Einsparung von 90%.

Roboter die sich selbst zusammenbauen.
In Japan kann man auf dem Flughafen in Tokio Roboter fragen und er gibt Antwort, wo es lang geht. Ein Rechtsausschuss EU hat sich mit einer Resolution für Roboter befasst. Kinder könnten sich in Computer verlieben. Sie wollen, dass Androide Roboter in Europa verboten werden. Künstliche Intelligenz (KI). Trotzdem in ein paar Jahren wird man nicht mehr unterscheiden, Mensch oder Roboter. Die Form der Zusammenarbeit zwischen  Mensch und Maschine, das Zusammenspiel zwischen Virtualität und Realität machen diese Dynamik besonders deutlich. Die digitale Transformation war das zentrale Thema der CeBIT 2017 in Hannover. Forscher wollen keineswegs den besseren Menschen konstruieren. In erster Linie ist der Roboter für die Forscher ein wissenschaftliches Werkzeug, mit dem man sich einer Definition nähern will, was Intelligenz eigentlich ist. Mehr aber andere Arbeitsplätze. Am meisten trifft es den Elektromeister, der heute keine Kabelschächte mehr in die Mauer spitzen muss, sondern my Home verbindet. Wer sich nicht weiterbildete hat ein Problem mit der digitalen Zukunft. Dies führt zum lebenslangen Lernen! Auch sollte man sich in den Lehrjahren nicht mehr mit Bildung vollstopfen lassen, sondern berufsbegleitend lernen. 

Autonomes Fahren
An der CeBIT kam, was bisher nicht üblich war, zum Klassentreffen der CIOs der Automobilbranche. Vorstände und CIOs von Audi, BMW, Bosch, Continental, Daimler, Porsche, Volkswagen, Toyota, Opel, Ford und Volvo diskutieren im automotive IT Kongress, über die neueste Themen aus der Branche. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Automotive Business - von der klassischen zur agilen IT" - ganz im Zeichen hoher Entwicklungsgeschwindigkeiten der weltweit führenden Autobauer und Zulieferer.

Nanoroboter 
Bereits ab 2030 Jahren könnten mitschwimmende Nanoroboter im menschlichen Blutkreislauf das Immunsystem optimieren und somit zur Gesunderhaltung beitragen sowie mittels virtueller und erweiterter Realität unser Nervensystem mit dem Internet verbunden werden. Vielleicht das Aus für das heute noch allgegenwärtige Smartphone als Gesundheitsoptimierungstool. Derweil werden Weiterentwicklungen bei Computern sowie der künstlichen Intelligenz einen dramatischen Anstieg der menschlichen Leistungsfähigkeit ermöglichen.

Datensicherheit
Sicherheit gewinnt mit zunehmender Datennutzung enorm an Bedeutung. Viele Unternehmen zeigen, wie wichtig der Schutz sensibler Daten ist. Das gilt nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Medizin, wo die Berliner Charité künftig auf die digitale Übermittlung wichtiger Patientendaten wie Gewicht, Blutdruck oder Temperatur setzt. Ein Verfahren zur Identifizierung ohne Passwort und Fingerabdruck stellt die Bundesdruckerei vor: Menschen können anhand ihres Verhaltens identifiziert werden. Sensoren messen dafür die Länge der Schritte.

Die rasante Digitalisierung stellt auch die Sicherheitsbehörden vor neue Herausforderungen. Um Kriminalität erfolgreich zu bekämpfen, müssen die Sicherheitsbehörden zunehmend neue Wege gehen. Polizeibeamte müssten heute nicht nur internationale und interkulturelle, sondern auch „digitale Kompetenzen mitbringen“. Bei den Ermittlungen in Fällen von Cybercrime kombiniert die Polizei Massnahmen und Mittel aus digitaler und analoger Welt. So setzen die Polizeibehörden beispielsweise auch im Cyberraum verdeckt ermittelnde Personen ein, um an für die Ermittlungsverfahren wichtige Informationen zu gelangen. Ein weiterer wichtiger Faktor bei Ermittlungen im Bereich Cybercrime ist die enge nationale und internationale Zusammenarbeit, da grenzüberschreitende Bezüge in diesem Bereich eher die Regel als die Ausnahme sind. Allerdings müssen die Sicherheitsbehörden auch in ihre eigenen IT-Systeme investieren. Die Anfänge von INPOL liegen in den 70er-Jahren. Damals war das System revolutionär. INPOL wurde seitdem immer weiterentwickelt, weist mittlerweile aber Defizite auf. Daher wird es in den nächsten Jahren viele Neuerungen in der polizeilichen Informationsarchitektur geben müssen.

In 14 Sekunden Software zum biometrischen Gesichts-Abgleich

Das "Face Matching" ist die schnellste Software zum biometrischen Gesichtsabgleich auf dem Markt. Die Geschwindigkeit beträgt über 100 Millionen Abgleiche in einer Sekunde. Flankiert von einer niedrigen Fehlerrate ist das bestätigte Arbeitstempo der Konkurrenz voraus. Neben Fingerabdrücken stehen unterscheidbare Merkmale der menschlichen Iris sowie des Gesichts im Fokus der Entwickler. "Face Matching" ermöglicht es Bilder von Gesichtern miteinander zu vergleichen oder gegen grosse Datenbanken abzugleichen. Es ist möglich eine Gruppe von der Grösse der chinesischen Bevölkerung, also rund 1,4 Milliarden Menschen, innerhalb von 14 Sekunden, mit der Software nach dem wahrscheinlichsten Treffer zu durchsuchen. Dies dürfte zur Steigerung der Sicherheit bei Grenzkontrollen, jeglicher Art von Überwachungssystemen, strafrechtlichen Ermittlungen, beim Entsperren von Smartphones und generell zum mobilen Gebrauch überall auf der Welt führen. Ein zusätzliches Modul dient der Abwehr von Manipulationen durch Fälschungsversuche mit Fotografien, Masken oder Videos.

Schlusspunkt zur CeBIT 2017
Künstliche Intelligenz, Drohnen, humanoide Roboter, autonome Systeme, das Internet der Dinge: Die Digitalisierung wird die Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft in rasender Geschwindigkeit verändern. Auf der CeBIT 2017 waren die Potenziale der digitalen Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette erlebbar und alle Facetten von disruptiven Technologien (Gleichgewicht der Technik) bis Cyber-Security thematisiert. Die CeBIT 2017 zeigte die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft, sie macht die Digitalisierung greifbar. Geräte werden in Zukunft nicht mehr repariert sondern vor dem aussteigen repariert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen