Freitag, 7. April 2017

Funkende Handtuch-, Seifen- und Toilettenpapierspender

Waschräume gehören zu den wartungsintensivsten Räumen in Unternehmen. Eine neue Fraunhofer-Technik sorgt nun mit CWS dafür, dass der Füllstand von Seifenspendern, Handtuchrollen oder Toilettenpapierhaltern vollautomatisch überwacht und an das Reinigungspersonal gemeldet wird.


Am Anfang stehen batteriebetriebene Sensoren, die jeweils den Füllstand von Seifenspendern, Handtuchrollen und Toilettenpapier überwachen. Dabei kommen unterschiedliche Messmethoden zum Einsatz. Beim Seifenspender registriert ein optischer Sensor den Füllstand. Zusätzlich holt sich das Sensormodul die Daten des internen Zählers im Seifenspender, der jede abgegebene Portion registriert. Optische Systeme finden auch beim Toilettenpapier Verwendung, während beim Handtuchspender wieder die Portionszählung greift. Die Spender sind mit einem Schloss zur Diebstahlsicherung ausgestattet. Ohne Schlüssel lassen sich die Spender nicht öffnen. Die Korpusse der Geräte sind aus einem robusten Kunststoffmaterial gefertigt.

Die auf diese Weise erhobenen Daten gehen dann über ein ausgeklügeltes Funksystem auf die Reise. Zunächst wandern sie über das stromsparende Bluetooth 4.0 LE (Low Energy) zur nächstgelegenen »Washroom Control Unit« (WCU). Diese agiert als Sammelstelle und Kommunikationsknoten. Diese Kommunikationsknoten sind im ganzen Gebäude verteilt und untereinander vernetzt. Der Clou dabei ist, dass sich das Funknetz selbst konfiguriert. Jede angeschlossene WCU entscheidet selbst, an welches Gerät sie die Daten weiterschickt. Sollte ein Modul defekt sein oder aus anderen Gründen nicht angefunkt werden können, schickt die WCU ihre Daten an ein anderes Modul. Störungen in der Funkstrecke oder ein Geräteausfall werden im Funknetz automatisch kompensiert. Wenn alle Daten gesammelt sind sendet die letzte WCU, in der Übertragungskette, das gesamte Datenpaket an ein Gateway, das meist an der Aussenseite des Gebäudes angebracht ist.

Der Schichtleiter kann die Waschraum-Infos als Schichtplan ausdrucken oder an die Tablet-PCs der Mitarbeiter schicken. Eine andere Möglichkeit ist ein Display im Eingangsbereich des Waschraums, der darstellt, was jeweils zu tun ist.

Feldtest startet 2017


Im ersten Quartal 2017 startet ein stufenweiser Feldtest mit einem Pilotkunden. Die Sendefrequenz von 868 MHz besitzt gerade in verwinkelten Gebäuden gute Ausbreitungs-eigenschaften, da sie eine bessere Durchdringung von Wänden gewährleistet.

Die Fraunhofer-Forscher denken nicht nur an Waschraum-Services. Die drahtlosen Sensorik-Netze eignen sich auch in der Landwirtschaft, zum Überwachen von Anbauflächen. Vorstellbar ist auch in Städten mit dem Sensorik-Netze die Wasserqualität von Flüssen zu prüfen. Bei Brücken und anderen Bauwerken kontrollieren Sensoren die Stabilität. Selbst im Bereich Gesundheit eröffnet die Technik neue Möglichkeiten. So liessen sich die Sensoren in Textilien integrieren und dann die Bewegungsabläufe des Patienten in einer Physiotherapie kontrollieren. In der Fussgängerzone in Reutlingen läuft ein Projekt, dass die Füllstansmessung der Müllbehälter anzeigt.



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