Montag, 16. Dezember 2013

Aufmerksamkeit von den Augen ablesen

    Forscher arbeiten weltweit an der Entwicklung intelligenter Brillen. Diese sollen schon an der Augenbewegung erkennen, wohin ihr Träger blickt und Informationen zum betrachteten Objekt einblenden. Blickt er auf ein Medikament, könnte das System vor Wechselwirkungen mit anderen eingenommenen Arzneien warnen. Mit solchen Ideen befasste sich der erste internationale Workshop zu Ansätzen der automatischen Analyse von Blickbewegungen („Solutions for Automatic Gaze Data Analysis“ – SAGA).

    Ziel der teilnehmenden Forscherinnen und Forscher war es, das Verhalten von Menschen in komplexen natürlichen Umgebungen, etwa beim Einkaufen oder beim Schachspielen, zu verstehen. Dazu setzen sie mobile Eyetracking- Brillen ein, mit denen sie Blickbewegungen erfassen können. Kameras in den Brillen zeichnen auf, was der Nutzer betrachtet und speichern es als Video. Die Herausforderung ist es nun, den Bezug zwischen Blickbewegungen und betrachteten Objekten herzustellen.

    Kernfrage ist es, wie die betrachteten Objekte von Maschinen automatisch erkannt und Blickbewegungen effizienter ausgewertet werden können. Gelingt dies, können die Forschungsdaten schneller als bislang erhoben und ausgewertet werden.

    Aktuelle Forschungsprototypen des CITEC können zum Beispiel bereits in Echtzeit – also während der Betrachtung – Produktverpackungen erkennen, die eine Person im Supermarkt mit ihren Augen fixiert, und liefern dazu passende Informationen aus einer Datenbank. Ein anderes System unterstützt den Träger beim Schachspielen, erkennt die aktuelle Spielsituation und kann Tipps zu den gerade vom Träger angeschauten Figuren abgeben.

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