Dienstag, 17. Dezember 2013

Mit Funketiketten das Bestandsmanagement im Griff

    Immer mehr Hersteller bieten ihre Waren in Kooperation mit dem Einzelhandel auch in Webshops zum Verkauf an. Forscher haben einen neuen Funk-Clip entwickelt, mit dem sich die Produkte kennzeichnen lassen. Er hilft, Doppelverkäufe zu vermeiden.

    Der aktive Funk-Clip zur Kennzeichnung von Waren lässt sich zum Beispiel an Schuhen befestigen. Vom Cocktailkleid für die nächste Sommerparty über das Lieblingsparfüm bis hin zu Computerzubehör.
    Die Verknüpfung von Einzel- und Online-Handel stellt allerdings hohe Anforderungen an das Bestandsmanagement: Entscheidend ist vor allem der Überblick, welche und wie viele Produkte aus dem Webshop tatsächlich vor Ort verfügbar sind. Sonst kann es leicht zu Doppelverkäufen kommen – wenn etwa ein Kunde im Webshop ein Kleidungsstück bestellt und ein anderer Kunde just im selben Moment das gleiche Teil im Laden anprobiert und es kaufen möchte. Um solche Situationen zu vermeiden, müsste der Händler dem Webshop einen Zugriff auf seine Warenwirtschaftssysteme gewähren, wozu jedoch nur die wenigsten bereit sein dürften. Darüber hinaus werden diese Daten in der Regel nur einmal täglich aktualisiert.
    Forscher des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM arbeiten gemeinsam mit dem Logistikdienstleister gaxsys GmbH an einer einfachen und effektiven Alternative: »Wir statten die Produkte mit einem aktiven Funkmodul aus«, erklärt Stefan Seifert, Entwickler vom Fraunhofer IZM. »Auf diese Weise lässt sich jederzeit nachvollziehen, wie viele Produkte gerade vor Ort vorrätig und auch verfügbar sind«.


    Der Funk-Clip besteht aus einem Gehäuse mit einem Funkmodul, einem Mikrocontroller, einem Akku und einem Mikro-Vibrationssensor und wird beim Einzelhandel direkt am Produkt befestigt. Auf dem Clip ist lediglich eine eindeutige Identifikationsnummer (ID) gespeichert. Das kann eine Artikelnummer oder auch eine beliebige Nummer sein, die dann über eine Software den Artikeldaten – bei einem Kleidungsstück etwa Typ, Farbe und Grösse – zugeordnet wird. Ist der Clip beim Händler aktiviert, sendet das Funkmodul in regelmässigen Abständen seine ID an einen zentralen Empfänger im Laden. Die Software gleicht den Bestand ab und sendet die Daten an den Webshop weiter. Auf diese Weise erhält der Händler eine ständig aktualisierte Übersicht über den verfügbaren Bestand.
    Der Clou: Sobald das Kleidungsstück im Laden bewegt wird – etwa, weil ein Kunde es von der Stange nimmt, um es anzuprobieren – detektiert dies der Mikro-Vibrationssensor und schickt eine entsprechende Information an den Empfänger.

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