Sonntag, 23. März 2014

Fahrerlos transportiert - Autonomes Fahren

Am Ende eines Arbeitstags von einem vollautomatisierten Fahrzeug fahrerlos nach Hause gebracht zu werden – das ist angesichts des technologischen Fortschritts eine leicht vorstellbare Vision im autonomen Strassenverkehr. Doch wie steht es um die Logistik der Zukunft? Wann sind etwa autonome Transportketten sinnvoll? Die Daimler und Benz Stiftung fördert im Projekt Villa Ladenburg die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den gesellschaftsrelevanten Fragestellungen rund um das automatisierte Fahren.

Rund 1,5 Millionen Euro investiert die Daimler und Benz Stiftung in das Förderprojekt Villa Ladenburg. Ziel ist die Untersuchung der individuellen und gesellschaftlichen Anforderungen des autonomen Fahrens – ob im Personen- oder im Güterverkehr, ob in Stadtfahrten, über Land oder auf der Autobahn. Dafür fördert sie zwei Jahre lang ein Team von über 20 Wissenschaftlern, die sich in ihren Forschungsaktivitäten intensiv mit dem autonomen Strassenverkehr befassen, darunter ein Kernteam von vier Projektleiter mit ihren Arbeitsgruppen.

Logistik heute
Fahrerlose Transportsysteme sind bereits heute vielfach erfolgreich unterwegs, jedoch nach wie vor in klar definierten Bereichen. An logistischen Knotenpunkten wie Häfen, Distributionszentren und Produktionsstätten befinden sich autonome Fahrzeuge im tagtäglichen Einsatz – ein Bereich des autonomen Fahrens, das derzeit kaum wahrgenommen wird. Dazu gehörten beispielsweise elektronisch gedeichselte, also berührungslos an ein Führungsfahrzeug gekoppelte Fahrzeuge.

Paketzustellung und Massentransporte
Wie weit ist vollautomatisches Fahren im Güterverkehr auf der Strasse sinnvoll? Nicht alles, was technisch möglich ist, ist in der Praxis umsetzbar. Der Wegfall eines Fahrers stellt einen starken Eingriff in die gesamte logistische Prozesskette dar – vor allem dann, wenn er nicht nur das Be- und Entladen des Fahrzeugs übernimmt. So ist etwa die Endzustellung von Gütern, Waren oder Paketen, sobald sie mit Verräumungs- oder Montagetätigkeiten verbunden ist, heute ohne den Menschen kaum denkbar. Sie müsste vollkommen neu konzeptioniert werden.

Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet der Perspektivenwechsel autonomer Transportfahrzeuge zwischen abgegrenzten Betriebsgeländen und öffentlichen Strassen.








   Bildlegende: Logistik der Zukunft: Im Förderprojekt Villa Ladenburg der
Daimler und Benz Stiftung wird untersucht, inwieweit vollautomatisches Fahren
im Güterverkehr auf der Strasse praktisch umsetzbar ist.




Es genügt nicht, sich um die rechtlichen Aspekte zu kümmern. Man muss sich vielmehr grundlegend die Frage stellen, was alles autonom transportiert werden kann. Dieser Ansatz soll mehr Klarheit über die einzelnen logistischen Prozesse bringen. Neben dem Güterverkehr im urbanen Raum würden im Hinblick auf autonomes Fahren etwa Massentransporte – wie in Abbaugebieten zur Rohstoffgewinnung –  interessant.

Auf den Weg bringen
Ein Weissbuch soll nach Ende der Grundlagenforschung als Wissensbasis für Wirtschaft, Politik und Forschung zur Verfügung stehen. So kann der notwendige Diskurs mit den jeweiligen Interessengruppen und Entscheiden in der Gesellschaft gestartet werden – eine Investition in die Zukunft zur nachhaltigen Verbesserung unserer Lebensverhältnisse.

(Quelle: www.daimler-benz-stiftung.de)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen