Sonntag, 23. März 2014

Prototyp Neue Falschfahrer-App



Bildlegende: Mithilfe der Falschfahrer-App können Verkehrsteilnehmer vor „Geisterfahrern” gewarnt werden. Foto: TU Clausthal





Es kann jeden treffen. Gerade biegt man von der Autobahn ab, da rast einem plötzlich ein „Geisterfahrer“ entgegen. Bestenfalls bleibt es bei einem Schreck, schlimmstenfalls kommt es zum schweren Unfall. Wie lassen sich diese Fälle reduzieren?

In Deutschland gibt es jährlich etwa 1800 Verkehrsmeldungen zu Falschfahrten auf der Autobahn. Kommt es zum Unfall, sind die Folgen nicht selten verheerend. Bei fast jeder sechsten Kollision, werden Beteiligte getötet. Gewarnt werden die Verkehrsteilnehmer bisher hauptsächlich über das gute, alte Radio. Bei der Meldekette gehen meist wertvolle Minuten verloren. Um die von Falschfahrten ausgehenden Gefahren künftig besser eindämmen zu können. Es empfiehlt beispielsweise den Einsatz „fahrzeugseitiger, kooperativer Systeme“.

Was genau steckt hinter einer Falschfahrererkennung? „Um die Zeit bis zur Warnung durch den Verkehrsfunk zu verkürzen, können sogenannte Car2X-Technologien zum Einsatz kommen. Dabei werden Informationen zwischen Fahrzeug und Infrastruktur bzw. direkt zwischen Fahrzeugen ausgetauscht“, erläutert Diplom-Ingenieur Lutz Kelch, Technischer Leiter bei der c4c Engineering.

Nach den Worten des Software-Ingenieurs bietet es sich auf Autobahnen an, die existierenden orangen Notrufsäulen als Standpunkte für Infrastruktur-Hardware zu verwenden. Das Netz der Säulen ist mit Abständen von zwei Kilometern dicht genug, um über WLAN eine volle Abdeckung der Autobahnen
zu gewährleisten. In den Säulen werden die Positionsdaten, die die Fahrzeuge ständig über ein Handy übermitteln, gesammelt und ausgewertet. Erkennt das computergestützte System, dass ein Auto in falscher Richtung unterwegs ist, klingelt und blinkt binnen einer Sekunde das Handy in den Fahrzeugen der Umgebung sowie beim „Geisterfahrer“. Alle sind gewarnt, können die Geschwindigkeit drosseln und möglichst Unfälle vermeiden.

„Car2Infrastructure-basierte Falschfahrererkennung“ lautet der genaue Name eines Projektes, das Leben retten kann. Einen Prototyp der Falschfaher-App, die Clausthaler Studierende programmiert und die Software-Ingenieure verfeinert haben, zeigten die Kooperationspartner vom 10. bis 14. März der IT-Branche, der CeBIT in Hannover.

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