Dienstag, 29. April 2014

Haben Schweizer kein Gehör für DAB-Radio?

Laut der SRG ist die Zahl der stationären DAB-Radios stark gestiegen. Eine exklusive Umfrage zeigt allerdings: Mehr als die Hälfte der Schweizer hat von DAB keine Ahnung.

Wer bei DAB oder dessen Nachfolger DAB+ in der Schweiz nur Bahnhof versteht, ist in guter Gesellschaft. Die bereits Ende der 90er-Jahre lancierte Übertragungstechnik soll dereinst die analogen UKW-Programme ablösen. Der Schweizer Gratis Zeitung „20 Minuten“ liegt eine exklusiv repräsentative Umfrage von Marketagent.com (www.marketagent.com) für die Deutschschweiz vor, darin hat mehr als die Hälfte der Schweizer keine Ahnung von DAB.

Digitalradio ist grundsätzlich wirtschaftlicher und umweltfreundlicher als UKW. Für die Schweiz mache die Verbreitung eines DAB-Programms nur rund 20 Prozent der Kosten einer vergleichbaren Verbreitung über UKW aus.

Die SRG-Netze wurden bereits von der Swisscom aufgebaut, wobei die SRG einen Betrag für die Nutzung bezahlte. Wie viel das ist, wollen weder die Swisscom noch die SRG verraten. Etwas gesprächiger zeigte sich die Firma Swissmediacast, die eigene DAB+-Netze in der Deutschschweiz betreibt. Die digitale Verbreitung kostet einen Radiosender in der gesamten Deutschschweiz jährlich rund 250'000 Franken, für die Region Zürich-Zentralschweiz-Basel sind es 135'000 Franken pro Jahr. Hinzu kommen für die Radiosender aber noch Kosten für die parallele Ausstrahlung auf der UKW-Frequenz.

Für den Zürcher Sender Radio1, von Roger Schawinsik, handle es sich bei DAB+ um eine sehr teure Technologie, die viele Jahre nach der Einführung noch gravierende Nachteile aufweist. So ist es derzeit technisch nicht möglich, DAB in Tunnels zu empfangen obwohl die Geräte dann automatisch auf das UKW Signal umschalten.


Sind die positiven Zahlen der SRG, für DAB+ nur möglich, weil bisher das Digitalradio seine Möglichkeit nur zu Hause entfaltete hat?

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