Sonntag, 20. April 2014

Neues ARD Tagesschau-Studio ging in Betrieb

Deutschlands wichtigste Nachrichten-Sendung kam am 19. April 2014, in einem neuen Gewand. Die 20Uhr-Ausgabe der Tagesschau am Ostersamstag kommt aus einem neuen Fernsehstudio. Alle Sendungen von ARD-aktuell werden künftig dort produziert. Neben einem überarbeiteten Vorspann, einem aufgefrischten Design und zwei separaten Moderationstischen ist die bedeutendste Veränderung eine rund 17,5 Meter breite Medienwand hinter den Plätzen der Sprecher und Moderatoren. Sie ist mit Panoramabildern, Fotos, Videos und Schrifteinblendungen bespielbar. Sieben Beamer werfen die wechselnden Hintergrundbilder in Rückprojektion auf die Medienwand. Was dort dargestellt ist, sehen die Präsentatoren real im Studio und nicht nur auf einem Monitor.

Ein Neubau für das neue, 320 Quadratmetern grosse Studio war nicht nötig. Die Gesamtinvestition beträgt 23,8 Millionen Euro und blieb damit im Kostenplan. Auch die grösstenteils rund 15 Jahre alte Studiotechnik einschliesslich Kameras, Licht und Mischpulten wurde erneuert. In diesem Zusammenhang wurde auch der Umstieg auf eine Produktion in HD-Qualität vollzogen.

Das neue Herz von ARD-aktuell wird nicht allein für die täglichen 20 Tagesschau-Ausgaben im Ersten, die Tagesthemen und das Nachtmagazin genutzt, sondern auch für die Tagesschau-Nachrichten im Viertelstundentakt auf dem Digitalkanal tagesschau24.

Nicht immer war in dem Projekt alles nach Plan verlaufen. Im Zuge eines ersten Probebetriebs hatte sich zur Jahreswende 2012/13 herausgestellt, dass das Grafiksystem zunächst nicht die gewünschten Ergebnisse brachte. Da sich alle Abbildungen und Schrifteinblendungen auf einer halbrunden Medienwand real im Studio abspielen, muss das Grafiksystem alle Verzerrungen in Echtzeit korrigieren. Wegen der verschiedenen Perspektiven, Kameraeinstellungen und Kamerabewegungen erwies sich dies als ein Problem, das bei der Planung und Entwicklung so nicht vorhergesehen worden war.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer von Tagesschau, Tagesthemen und tagesschau24 erwartet seit dem 19. April eine deutlich verbesserte optische Umsetzung von Nachrichten. Schwierige Sachverhalte lassen sich in Form von animierten Grafiken anschaulicher darstellen.

Auch der Klang der Tagesschau wird sich verändern. Die klassische Tagesschau-Fanfare, die die Zuschauer seit Jahrzehnten kennen, bleibt zwar erhalten, wurde aber wie bei jeder bisherigen Designänderung neu arrangiert. Für die Tagesthemen gibt es eine Neukomposition, die von Henning Lohner produziert wurde.

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