Sonntag, 3. April 2016

Cebit 2016: Paketzustellung per Drohne funktioniert bereits auf zehn Kilometer, aber das Drohnen-Business hebt nicht ab

Drohnen waren Schwerpunkt an der diesjährigen Computermesse Cebit 2016. Sie sollen Pakete zustellen, Industrieanlagen überprüfen und den Düngemitteleinsatz steuern: Drohnen sind für viele Branchen eine vielversprechende neue Technik.




Auf der Cebit in Hannover wurde in diesem Jahr extra ein grosser Hallenabschnitt für Anbieter der kleinen unbemannten Fluggeräte reserviert. Doch über Einzeleinsätze und Testflüge kamen die Drohnen bei der kommerziellen Nutzung kaum hinaus. Das liegt auch an den rechtlichen Vorgaben. 

An unternehmerischen Ideen für den Drohnen-Einsatz mangelt es nicht. So testet die Deutsche Post DHL derzeit die Zustellung von Paketen in den Alpen per "Paketcopter". Laut dem Deutschem Bauernverband (DBV) könnten die Geräte zum Beispiel dabei helfen, Dünger und Pflanzenschutzmittel gezielter einzusetzen. Auch könnten sie in Feldern nach Rehkitzen suchen, die immer wieder durch Mähdrescher zu Tode kommen. 

Paketzustellung per Drohne funktioniert bereits auf zehn Kilometern. 
Stellen Sie sich vor, Ihr Paket kommt demnächst angeflogen: Wie das gehen kann, testeten die Swiss Post, Swiss WorldCargo und Drohnenhersteller Matternet. Das Ergebnis war auf der CeBIT 2016 zu sehen: Bereits heute kann eine Drohne des Typs Matternet ONE mit nur einer Batterieladung Pakete von bis zu einem Kilogramm über zehn Kilometer transportieren. Über eine Cloudsoftware wird die Flugroute vorgegeben, sodass Sender und Empfänger die Drohne lediglich be- bzw. entladen müssen. Die Experten rechnen damit, dass die Benutzung von Drohnen in fünf bis zehn  Jahren realisiert werden kann. Im Fokus stehen allerdings lediglich Einsätze für Ausnahmefälle oder der Transport von Spezialsendungen. Bei einem vorweihnächtlichen Paketaufkommen von täglich 500’000 Stück wäre es kaum möglich, den Luftraum dafür zu nutzen. Ist aber beispielsweise eine Siedlung witterungsbedingt von der Aussenwelt abgeschnitten, könnten per Drohne, dringend benötigte Sendungen eingeflogen werden. Wichtige Kuriersendungen mit Laborproben wären eine weitere Möglichkeit, um pünktliche Lieferungen per Drohne gewährleisten zu können, ebenso wie Medikamentenlieferungen für Menschen, die beispielsweise abgeschieden in den Bergen leben.

Viele Ideen und viele Vorschriften – Derzeit ist es beispielsweise verboten, ein "unbemanntes Luftfahrtgerät" ausserhalb der Sichtweite des Steuerers zu betreiben. Das schränkt Einsätze auf weitläufigen Flächen oder zwischen Gebäuden deutlich ein. 

Für Hobbypiloten sollen deshalb die Flugverbotszonen, die es etwa rund um Flughäfen schon gibt, unter anderem auf Kraftwerke ausgeweitet werden. Auf gewerbliche Nutzer kommen ebenfalls neue Vorschriften hinzu. Das Ministerium will eine Kennzeichnung für alle Drohnen vorschreiben, unabhängig vom Nutzungszweck, "um bei Missbrauch oder Unfällen den Verursacher identifizieren zu können". Auch sollen gewerbliche Nutzer künftig einen Führerschein brauchen.

Schlusspunkt:

Wie kein anderes Phänomen dringt die Digitalisierung in alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft vor. Es verändert mit rasante Tempo Arbeit und Leben rund um den Globus. Die CeBIT 2016 stand daher unter dem Thema „d!conomy: join - creat -succeed“.

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