Montag, 2. November 2015

Wieder sehen und hören durch zelluläre Lichtschalter

Kann man mit Licht heilen? Der Traum lebende Zellen mit Licht zu steuern, ist mit dem sich rasant entwickelnden Feld der Opto-Genetik Wirklichkeit geworden. Inzwischen nutzen Forscher "zelluläre Lichtschalter" verschiedenster Eigenschaften, um nicht nur Fragen der Grundlagenforschung zu klären, sondern auch innovative Therapieansätze zu entwickeln. So wird zum Beispiel intensiv an der optogenetischen Wiederherstellung von Hören und Sehen gearbeitet.

Schwerhörigkeit ist die am weitesten verbreitete Störung der Sinneswahrnehmung, mit enormen sozioökonomischen Auswirkungen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass 278 Millionen Menschen weltweit von Schwerhörigkeit betroffen sind.

In der Erforschung der Synapsen im Innenohr und der Physiologie und Pathophysiologie des Innenohrs ist es einem Team mit dem Mediziner, Prof. Dr. Tobias Moser, Direktor am Institut für Auditory Neuroscience an der Universitätsmedizin Göttingen gelungen, die Werkzeuge der Optogenetik zu nutzen, um die Fasern des Hörnervs optisch zu reizen. Dieser Befund verspricht immense Verbesserungen in einer neu zu entwickelnden Generation von Innenohrimplantaten.

Für seine Arbeit wurde Prof. Moser 2015 mit dem wichtigsten deutschen Wissenschaftspreis, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet. Zudem erhielt er einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrate (ERC) und wurde von der Max-Planck-Gesellschaft zum Max-Planck-Fellow berufen.

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