Freitag, 21. September 2018

IFA 2018; Smart und zehnjähriges Jubiläum für Home Appliances@IFA (1)



Die IFA 2018 war in diesem Jahr gleich doppelt ausgebucht und wartete mit zwei vollständig belegten Ausstellungsbereichen auf. Vernetzte Geräte für zu Hause, künstliche Intelligenz (KI) und Fernseher mit einer immer besseren Bildschirmqualität. Produkte und Märkte der Home Appliances und Consumer Electronics wachsen immer mehr und mehr zusammen. In Halle 26 stand IFA NEXT in diesem Jahr ganz im Mittelpunkt mit Spracherkennung und Künstliche Intelligenz. Die Weiterentwicklung der Sprachsteuerung – Sprachassistenten haben sich in vielen Gerätearten etablieren: „Klassisch“ in Fernsehgeräten, Soundanlagen, Soundbars und Kopfhörern und auch in immer mehr Elektro-Gross- und Kleingeräten. Bei den Elektro-Hausgeräte-Segmente zeigten unterschiedliche Entwicklungen, Vernetzung von Geräten und farbliche Darstellung, weg von Weissen Geräten. Oder einem Zahnbürstenaufsatz aus Gummi, der Sensoren enthält und mit  Bluetooth mit einem Smartphone oder Tablet in Verbindung tritt. Per Funk sendet das Hightech-Tool die Putzbewegungen an eine Spiele-App. Gegen monotones Zähneputzen hilft Kinder ganz mit einem Spassfaktor. Die interaktiven Abenteuer mit den Helden Karius und Baktus, gepaart mit genauen Statistiken, zielen darauf ab Eltern dabei zu unterstützen ihren Kindern die Wichtigkeit der Zahnhygiene spielerisch zu vermitteln. Playbrush ist ein Aufsatz für die herkömmliche Handzahnbürste. Der Putzerfolg kann nach Spielende für die Eltern statistisch ausgewertet, um das Nachputzen zu erleichtern.

Vernetzte Devices per Sprache bedienen

Einen "Smart Speaker“ mit Audiotechnologie haben Audioexperten des Fraunhofer IDMT für die Deutschen Telekom entwickelt und vorgestellt. Es geht dabei um das optimale Zusammenspiel von Lautsprechern und Mikrofonen für die Sprachsteuerung auch bei lauter Umgebung oder sogar laufender Musikwiedergabe. Ein steuerbares Richtmikrofonen und Massnahmen zur Signalverbesserung verbessern die Erkennung der Sprachbefehle. Dem Gerät wurde ein herausragendes 'Gehör' gegeben. Das macht sich auch beim Telefonieren über die integrierte Freisprechfunktion sowie bei der Steuerung anderer Dienste und Entertainment-Geräte bemerkbar. Vernetzte Geräte lassen sich im eigenen Haus per Sprache bedienen, beispielsweise das Fernsehangebot oder auch die Smart-Home-Anwendungen bei telefonieren - ohne mit Fernbedienung.



Neuer "Smart Speaker" der Deutschen Telekom (Foto: telekom.de)

Eine Deloitte-Studie deckte aber eine Bremsen beim Smart Home auf
Seit Jahren geistert das vernetzte Haus - das Smart Home - durch die Medien. Und immer steht es kurz vor dem Durchbruch. Doch ganz soweit ist es noch nicht. Derzeit nutzen erst 16 Prozent der Konsumenten in Deutschland eine Smart Home-Lösung. Smart Home ist noch kein Muss (haben)-Produkt wie das Smartphone. Noch bremsen einige Faktoren die schnelle Verbreitung des Smart Home. Zu hohe Preise und mangelnder Datenschutz. Die gemeinsamen Studie von Deloitte und des Digitalverbands Bitkom, wurde zur IFA veröffentlicht.

Im Rahmen einer repräsentativen Online-Erhebung, mit dem Digitalverband Bitkom, wurden über 2.000 Deutsche im Alter zwischen 19 und 75 Jahren befragt. Die Ergebnisse der Studie: Das Interesse am Thema ist gross und potenzielle Kunden versprechen sich von Smart Home mehr Komfort und Sicherheit zuhause. Doch hohe Kosten, Datenschutz-Bedenken und Zweifel an der technischen Reife der Produkte bremsen die Kaufbereitschaft!

16 Prozent der Konsumenten in Deutschland nutzen derzeit im altersübergreifenden Durchschnitt Smart Home-Lösungen. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg im Vergleich zu einer Deloitte Studie, die im Jahr 2015 durchgeführt wurde. Details zeigen, dass die intelligente Haussteuerung im Segment der Nutzer zwischen 25 und 34 Jahren derzeit die höchste Verbreitung findet. Ein auffälliges Ergebnis, dass Smart Home-Produkte deutlich häufiger von Hausbesitzern (22 Prozent), Wohnungseigentümern und Mietern von Häusern (jeweils 19 Prozent) genutzt werden. Bei den Wohnungsmietern liegt die Quote lediglich bei 12 Prozent.

Trotz gesunkener Preise der Smart Home-Hardware. stehen zahlreiche Konsumenten Smart Home derzeit noch kritisch gegenüber. Warum? 22 Prozent der Befragten bezweifeln, dass die Technik ausgereift ist, jeweils 21 Prozent empfinden die Inbetriebnahme als zu kompliziert oder erkennen keinen Mehrwert.

Wem vertrauen die Nutzer Smart Home-Anbietern am ehesten ihren Daten an? Am besten schneiden Telekommunikationsunternehmen und Consumer Electronics-Herstellern ab. Ein Fragezeichen beherrscht die Anwender: Wie Nutzen die Internet-Giganten Google, Amazon & Co. die Daten? Nur 3 Prozent der Befragten haben vertrauen, dass es gut geht. Das ist insofern bemerkenswert, weil vernetzte Lautsprecher wie Amazon Echo oder die Google-Home-Modelle derzeit die am häufigsten genutzte Smart Home-Hardware darstellen. Aktuell wird Smart Home nur von smarten Schaltern und Steckdosen übertroffen.

Hoher Bekanntheitsgrad und noch viel Potenzial bei der Nutzung 
Nach einer aktuellen Studie der GfK SE im Auftrag der Deutschen TV-Plattform sind digitale Sprachassistenten den meisten Menschen geläufig. 91 Prozent kennen Alexa, 79 Prozent Siri und 76 Prozent den Google Assistant. Der Bekanntheitsgrad spiegelt sich jedoch noch nicht in der generellen Nutzung durch die Befragten wider (Alexa: 13 Prozent, Apple Siri: 16 Prozent, Google Assistant: 15 Prozent). Der Löwenanteil der Sprachsteuerung entfällt mit 38 Prozent auf mobile Geräte, z. B. für die Internetsuche oder den Abruf von Verkehrsinfos. 22 Prozent nutzen die Assistenten stationär zuhause, für den Abruf von Nachrichten oder Wetterinfos. 14 Prozent steuern ihre TV- und Streaming-Geräte per Sprachbefehl. Keine Rolle spielen die digitalen Assistenten für Online-Shopping (5 Prozent).

Dazu der Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, Andre Prahl (Mediengruppe RTL): „Die Ergebnisse der GFKStudie zeigt, dass wir hier noch am Anfang einer Entwicklung stehen. Die Zuschauer möchten Inhalte einfach finden und komfortabel nutzen. Das ist angesichts der Masse an Inhalten und Plattformen eine komplexe Aufgabe für die Medienbranche.“

Trend Rufname „Alexa“
Kaum ein Hersteller verzichtet darauf, den digitalen Assistenten von Amazon in seine Geräte einzubauen. Das gilt für Fernseher genauso wie für Lautsprecher, Notebooks, Sicherheitskameras und Kühlschränke. In wenigen Jahren werden wir uns wundern, wenn wir vor Geräten stehen, mit denen man nicht reden kann. Hier entsteht ein neuer Milliardenmarkt.“ Jeder vierte Bundesbürger besitze mindestens eine Smart-Home-Anwendung. Ob dieser Trend künftig in Richtung smarte Wohnung geht, die weiss dann, was seine Bewohner wollen? Bosch präsentierte dazu einen „mobilen Wohlfühlsensor“, der Luftqualität, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Helligkeit und Lautstärke seiner Umgebung misst und Alarm schlägt, wenn Grenzwerte überschritten werden. Bei Elektrokleingeräten sind es ausserhalb Nordeuropas nach den Zahlen der Marktforscher der GfK 48 Milliarden Euro, bei Elektrogrossgeräten sogar 178 Milliarden Euro.

Smart Home nähert sich dem Massenmarkt an
Langsam nähert sich das Smart Home dem Massenmarkt. Dabei verzichten die Unternehmen darauf, sich mit ihren eigenen Lösungen abzuschotten. Weil sich Nutzer vernetzte Geräte von verschiedenen Herstellern anschaffen, öffnen sich die Schnittstellen für Partner. Davon profitieren auch die Anbieter von digitalen Sprachassistenten – vor allem Google und Amazon.

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