Freitag, 14. September 2018

DAB+ contra Smartphone


Online-Audio wächst weiter dynamisch: Von den aktuell 40,8 Millionen Nutzerinnen und Nutzern in Deutschland haben 16,3 Prozent Online-Audio in den letzten zwei Jahren für sich entdeckt. Das entspricht 6,6 Millionen Neunutzern bzw. Personen, die seit 2016 erstmals mindestens eines der vielfältigen Online-Audioangebote gehört haben. Unter den neuen Nutzern sind besonders viele Frauen (62 Prozent) und 30- bis 49-Jährige (44 Prozent). Damit nähert sich die Nutzerschaft von Online-Audio weiter dem Bevölkerungsdurchschnitt an.

Online-Audiohörer verbringen mehr Zeit mit dem Audiokonsum
Fast jeder Zweite (von 44 Prozent) verbringt die Hälfte seiner Audiozeit mit Angeboten wie Webradio, Podcasts bzw. Radiosendungen auf Abruf und Musikstreaming. Ausserdem treibt Online-Audio die generelle Audionutzungszeit: 23 Prozent der Online-Audionutzer geben an, im Laufe des letzten Jahres mehr Audio genutzt zu haben im Vergleich zu 16 Prozent bei den Nichtnutzern von Online-Audio.

Online-Audio erweitert die Primetime von Audio
Diese zusätzliche Nutzungszeit gewinnt Audio am späten Abend. Die meisten nutzen Musikstreaming, Podcasts bzw. Radiosendungen auf Abruf zwischen 17 und 20 Uhr und in den späten Abend hinein. Jeder dritte der regelmässigen Online-Audionutzer hört Online-Audioangebote auch über einen mobilen Internetzugang. Dabei überwiegt die kostenfreie Nutzung von Online-Audioangeboten. Fast 30 Prozent der Online-Audionutzer hören aber auch kostenpflichtige Angebote, das sind 11,6 Millionen Personen ab 14 Jahren.

Smartphone ist das meistgenutzte Online-Audiogerät
Das meistgenutzte Gerät für den Online-Audiokonsum ist das Smartphone, das von 70 Prozent der Online-Audionutzer für Webradio und Online-Audio genutzt wird. Neben den vielfältigen Möglichkeiten für das Hören von Online-Audio auch ausser Haus. 41,4 Prozent tun dies im Auto - haben sich Smart Speaker wie Alexa von Amazon oder Google Home etabliert. Immerhin 5,7 Prozent von den Online-Audionutzern greifen dafür auf Smart Speaker wie Alexa von Amazon oder Google Home zurück. 

Für die beteiligten Landesmedienanstalten hebt die Studie hervor, Smart Speaker haben das Radiogerät in vielen Haushalten bereits heute abgelöst. Rundfunkangebote müssen auch und in ihrer Vielfalt auffindbar  und verfügbar sein. Die Nachfrage nach Webradio steigt und die Menschen hören Webradio über praktisch alle verfügbaren Endgeräte. Der Online-Audio-Monitor belegt, dass die Audionutzung vor allem über Smartphones erfolgt. Die bevorstehende Umsetzung der europäischen Radio-Interoperabilitätsnorm sollte daher vollständig technologieneutral ausfallen, so dass die regionale Programmvielfalt der privaten Radioveranstalter auffindbar bleibt. Die Technik hat den Inhalten zu dienen und darf sie nicht ausgrenzen!

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