Sonntag, 2. Februar 2014

Autos orten Fussgänger - Das Handy als Lebensretter



Bildlegende: Das funkbasierte Sensorsystem kann Fussgänger auch dann orten, wenn sie durch Hindernisse verdeckt sind.

Ein Auto fährt mit Tempo 30 durch ein Wohngebiet. Rechts stehen parkende Fahrzeuge am Strassenrand. Plötzlich taucht hinter einem grossen Anhänger ein Fussgänger auf. Unmittelbar vor dem Passanten kommt der Wagen zum Stehen. Hätte das Ortungssystem des Fahrzeugs nicht eingegriffen, wäre der Fussgänger vom Auto erfasst worden.

Der Fussgänger hatte in diesem Versuch einen so genannten Transponder bei sich. Ein Transponder ist ein Funksender und -empfänger, der auf bestimmte Signale antwortet. In diesem Fall auf das Ortungssystem in dem sich nähernden Auto. Dabei wird für die genaue Lokalisierung des Fussgängers dessen Abstand und Winkel zum fahrenden Auto gemessen.

Die Warnung an den Fahrer oder die Auslösung einer Notbremsung muss in der Regel schon erfolgen, bevor der Fussgänger die Strasse betritt. Gleichzeitig muss die Wahrscheinlichkeit für unnötige Vollbremsungen extrem gering gehalten werden, damit die Fahrer das System als zuverlässig empfinden und benutzen. Eine sehr gute Bewegungsabschätzung ist daher unumgänglich.

Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit gelang es den Wissenschaftlern, die Messfehler bis auf wenige Pikosekunden (Billionstel Sekunden) zu reduzieren.

Die kleinen Sender können in Kleidung oder Schulranzen integriert werden. Als Transponder könnte in Zukunft aber auch das Handy dienen, denn ein Grossteil der Menschen trägt es ohnehin ständig bei sich. Es bedarf lediglich kleiner Änderungen an der Geräte-Hardware. Ein grosser Hersteller von Mobiltelefonen hat bereits Interesse an dem System gezeigt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen