Sonntag, 2. Februar 2014

Nanosatelliten als Weltraum-Verkehrspolizisten

Forscher am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) setzen auf Nanosatelliten als eine Art Verkehrspolizisten im Weltraum, um Kollisionen von Satelliten und Weltraummüll zu verhindern. Dazu sollen die Winzlinge die Bahnen von Objekten in niedriger Erdumlaufbahn viel genauer bestimmen können, als das beispielsweise mit Radar von der Erdoberfläche aus möglich ist. Ziel ist es, mit dem geplanten "Space-Based Telescopes for Actionable Refinement of Ephemeris" (STARE), einer Nanosatelliten-Konstellation, die Position von Satelliten und anderen Gegenständen auf weniger als 100 Meter genau zu bestimmen.

Denn geregelter Weltraum-Verkehr wird immer wichtiger. "Seit Beginn des Weltraumzeitalters mit Sputnik wurde sehr viele Objekte ins All geschossen, und dabei ist viel Schrott übrig geblieben", erklärt der Experte Koudelka, Leiter des Projekts TUGSAT an der TU Graz. Gerade in niedrigen Umlaufbahnen finden sich diverse alte Satelliten, Raketenstufen und auch Kleinteile, die Zahl der Objekte geht in die 100.000de. Die damit einhergehenden Kollisionsrisiken sind so groß, dass in der Raumfahrt inzwischen Weltraummüll-Vermeidung ein großes Thema ist. Gerade in niedrigem Erdorbit zwischen 200 und 2.000 Kilometern Höhe herrscht mittlerweile ein solches Gedränge, dass Unfälle kaum mehr zu vermeiden sind. Die erste dokumentierte Kollision gab es 2009 zwischen einem Iridium-Kommunikationssatelliten und einem russischen Kosmos-Satelliten, die beide zerstört wurden. Um solche Vorfälle zu vermeiden, müssen die Umlaufbahnen von Objekten möglichst genau bekannt sein. Doch das ist schwer, weil viele Faktoren wie etwa Luftreibung die Bahnen stören. Derzeit werden knapp 20.000 Objekte erfasst und es wird eine Positionsunsicherheit von einem Kilometer erreicht.

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