Endlose Reihen meterhoher Regale füllen die Halle. Wo befindet sich der
Sensor, wo das Kabel, das später bei der Automontage an der
Fahrzeugbaugruppe befestigt werden soll? Viel Zeit, die Ware in der
gewünschten Farbe und Ausführung zu finden, hat der Lagerarbeiter nicht.
Bisher muss er die Regalfächer mit einer Barcodepistole scannen, um die
richtige Bauteilentnahme zu quittieren. Künftig funktioniert das mit einem
RFID- Armband, das am Handgelenk getragen wird. Forscher am Fraunhofer-
Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg haben das
nur 150 Gramm leichte System entwickelt. Mit ihm können Lagerarbeiter und
Monteure Waren berührungslos und schnell identifizieren. Der Vorteil
gegenüber den bislang eingesetzten Barcodepistolen, aber auch anderen,
mobilen RFID-Handscannern: Die Mitarbeiter haben beide Hände frei. Dadurch
entfallen überflüssige Bewegungsabläufe, Arbeitsschritte müssen nicht
unterbrochen werden. Der Workflow ist besser. Die Mitarbeiter können
nicht nur schneller, sondern auch komfortabler arbeiten.
RFID-Transponder ersetzen die Barcodes an den Waren und kennzeichnen die
Güter. Die Daten werden per Funk an das Armband übertragen, wo eine
integrierte Antenne sie ausliest. Auch die Funkschnittstelle und der Akku
sind dort verbaut. Das Armband gibt es zudem in einem alternativen Design
als RFID-Handschuh. Das System liegt als Prototyp vor. Bereits im Lauf
dieses Jahres sollen es Mitarbeiter in der Logistikbranche und im
produzierenden Gewerbe – etwa in der Automobil- oder Ernährungsindustrie –
einsetzen können.
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