Mittwoch, 19. Februar 2014

Tera-schnell statt Schneckentempo

Bildlegende: Es zeigt Dr. Andreas Stöhr auf dem Dach des Zentrums für Halbleitertechnik und Optoelektronik der Uni. Das gelbe Kabel in seiner Hand ist eine Glasfaser, über die hochdatenratige Funksignale an die Antenne übertragen werden.



Die die Optoelektroniker der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickeln ein Systeme mit optischen Chips, die mindestens zehnmal so viele Bits pro Sekunde transportieren, wie derzeit Standard ist.

Turboschnell im Netz surfen, drahtlos und im entlegensten Winkel grosse Datenmengen hoch- und runterladen. Kunden von Internetanbieter erwarten, dass die Netze immer höhere Bandbreiten liefern. Im Kabelnetz geht das gut über Glasfaser, aber die Verlegung ist unglaublich teuer. Um alle Kunden zu erreichen, lassen sich fehlende Strecken per Funk überbrücken. Das ist derzeit ein grosser Markt. Was man aber dafür braucht, sind ultraschnelle Verbindungen.

Eine Arbeitsgruppe der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelte ein Systeme, das Sende- und Empfangseinheiten, die auf 70/80 GHz-Frequenzen laufen. Dieses System schafft Datenraten von mehreren Gigabit pro Sekunde was etwa zehnmal schneller ist als der neue Mobilfunkstandard LTE. Die EU findet das spannend und investiert rund 3,1 Millionen Euro in das Projekt. Fünf Unternehmen und drei Universitäten wollen das bis 2016 gemeinsam mit Lasern, Fotodioden und optischen Modulatoren schaffen.

In einem zweiten Projekt  schwebt den Wissenschaftlern die gigantische Datenraten bis zu 100 Gigabit pro Sekunde vor – also das tausendfache, was heute üblich ist. Harte Arbeit für mindestens sechs Jahre. Es gibt fast nichts an Technologie, das gekauft werden könnte. Es muss zuerst unglaublich viel in der Grundlagenforschung entwickelt werden.

100 Gigabit pro Sekunde, sind verglichen mit der heutigen Technik, als wäre man im Schneckentempo auf der Datenautobahn unterwegs. Dr. Andreas Stöhr im Zentrums für Halbleitertechnik und Optoelektronik der Uni ist der Meinung, dass es mobiles HD-Fernsehen wird. Wenn nicht 2018, dann auf jeden Fall 2022.

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