Sonntag, 2. Februar 2014

Bevor die Abofalle zuschnappt - Warnung vor den Maschen der Telefonvermarkter

Sicherlich hat es fast jeder schon einmal erlebt: Am Telefon meldet sich jemand im Namen eines seriös klingenden Unternehmens und verwickelt einen geschickt in ein nettes Gespräch. So ganz nebenbei wird dann immer mal wieder gefragt, ob man schon dieses oder jenes tolle Produkt kennt oder bereits in diese ach so informative Zeitschrift hineingelesen hat... Und bevor man es sich versieht, hat man ein Abonnement am Hals, welches man eigentlich gar nicht braucht. Doch das ist noch längst nicht alles, was es zum Thema "Abofalle" zu sagen gibt. Denn diese aggressive Art des Telemarketings bildet im Bereich Telefonabzocke eine ganz eigene Sparte und die nervigen Anrufer greifen oft tief in die Trickkiste, um arglose Bürger zum Kauf eines Abos zu bewegen.

Der Klassiker
    Altbewährt und vielleicht gerade deshalb noch immer beliebt: Man ruft an, um ein paar harmlose Fragen zu stellen und berichtet dann - wie nebenbei - von der Zeitschrift xy. Dabei hofft man darauf, dass der Angerufene kurz nicht nachdenkt und eine der Fragen eindeutig mit "Ja" beantwortet - und schon schnappt die Abofalle zu. Denn oft hat man bei solchen fiesen Anrufen die falsche Frage bejaht und somit unwissentlich in ein Abonnement eingewilligt. Das böse Erwachen kommt dann meistens erst mit der ersten Rechnung, die ins Haus flattert.
   
Der Gewinnanruf
    Hier wird unter dem Vorwand angerufen, dass man bei einem Gewinnspiel den Hauptpreis abgesahnt hätte. Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird dann die Gewinnaushändigung an den Abschluss eines Abonnements gekoppelt. Besonders hinterhältig dabei: Hier wird ganz bewusst versucht wird, die anfängliche Euphorie des Angerufenen auszunutzen. Reagiert der Angerufene dann auch noch in der falschen Art und Weise auf den angebotenen Datenabgleich, haben die Betrüger relativ schnell die Kontonummer, womit dann auch dem Bargeldfluss nichts mehr im Wege zu stehen scheint.

Die Hundefutterprobe
    Hier bewerben die Anrufer sehr aggressiv ein Hundefuttermittel und locken die Angerufenen mit einem kostenlosen Probepaket. Dann wird - ähnlich wie beim "Gewinnanruf" nach einem Abgleich der persönlichen Daten gefragt. Grund: Die Probe muss ja schliesslich ein eine Adresse geliefert werden. Zwar wird die kostenlose Probe dann auch zugeschickt, doch nun bekommt man die Anrufer erst recht nicht mehr los. Denn deren Meinung nach kann jeder, der kostenlose Proben annimmt, auch zu einem Futterabo zustimmen.

Das Pillenabo
    ...funktioniert eigentlich nach genau dem gleichen Prinzip - mit dem einzigen Unterschied, dass man es hier gezielt auf ältere Menschen abgesehen hat. Versprochen werden rezeptfreie Medikamente aus Algen, Ginkgo oder ähnlichem, die angeblich wahre Wunder bewirken sollen. Erst bekommt man eine Probe zum "Sonderpreis" zugeschickt, dann wird ein sogenannter "Versorgungsplan aufgestellt, nach dem man alle acht Wochen neue Pillen - diesmal jedoch zum vollen Preis - ins Haus geliefert bekommt.

    Bei allen genannten Maschen wird man die einmal abgeschlossenen Abos nur recht schwer wieder los. Doch solange man nichts schriftlich bestätigt oder unterschrieben hat, gelten telefonisch eingegangene Verträge nach deutschem Recht zumeist als nichtig. Im Notfall sollte man auch die Polizei über derart betrügerische Machenschaften informieren. Wenn jedoch alle Stricke reissen und man aus der Abofalle wirklich gar nicht mehr alleine herauskommt, sollte man auch nicht davor zurückschrecken, einen Anwalt hinzuzuziehen. Denn auch wenn diese zusätzlichen Kosten auf den ersten Blick abschrecken mögen - man kommt unter Garantie noch billiger weg, als jeden Monat die Kosten für etwas zu tragen, was letztendlich eigentlich niemand braucht.

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