Montag, 3. Februar 2014

Schweizer Privatradios erhöhen Werbeumsätze


Seit 2012 untersucht Publicom im Auftrag des schweizerischenBundesamts für Kommunikation und der Branchenverbände die wirtschaftliche Situation der konzessionierten privaten Rundfunkstationen. Die finanzielle Lage hat sich seit 2007 bei Privatradio verbessert, ist aber immer noch schlechter.

Seit Inkrafttreten der neuen Radio- und Fernsehgesetzgebung (RTVG) hat sich die wirtschaftliche Situation der Privatradios in der Schweiz deutlich verbessert. Die Werbeumsätze nahmen zu und erreichten 2012 164 Millionen Franken. Weniger rosig präsentiert sich die Situation des konzessionierten Regionalfernsehens, das im Schweizer Werbemarkt noch immer eine Randerscheinung ist. Dies geht aus einer veröffentlichten Publicom-Studie hervor.

Die Umsätze mit Werbung und Sponsoring stiegen seit 2010 um acht Prozent auf 164 Millionen Franken. Dennoch erreichen gut die Hälfte der Veranstalter nicht genügend Rentabilität. Die Zahl der Veranstalter, die Verluste schreiben, hat im letzten Jahr, 2013, wieder zugenommen. Es gibt in allen Regionen der Schweiz Radios, die insgesamt erfolgreich wirtschaften und solche die weniger erfolgreich sind. Dies gilt auch für die Umsetzung von Gebührengeldern in Programmleistungen. Der effizienteste Veranstalter produziert mit seinem Gebührenanteil mehr als dreimal so viel regionale Information wie das Radio mit der geringsten Umsetzungsleistung.

Die Eigenkapitalausstattung und Rentabilität hat sich durch die finanzielle Situation der Gebührenradios deutlich verbessert. Die meisten Radios stehen finanziell auf gesunden Beinen. Lediglich drei Veranstalter waren 2010 stark überschuldet. Kein Gebührenradio ist in den roten Zahlen, einige Privatradios sind sogar hoch rentabel.

In der publizierten Untersuchung erwirtschafteten 2010 die Lokalradios rund 180 Mio. Franken (inkl. Gebühren), 84% entfallen auf Werbung und Sponsoring. Die Radioumsätze haben seit 2002 leicht, das Sponsoring sogar stark zugenommen. In der Periode 2002 - 2010 steigert die SRG ihren Marktanteil auf 15%. Für die Privatradioumsätze fällt die Werbestatistik mit 55 Mio. Franken zu tief aus.

Die Kostenstruktur, bei den Personalkosten zeigt einen Aufwand, bei den Gesamtkosten von 40%. Die Personalkosten stiegen seit 2007 stark an. Damit wurde die  Lohndifferenzen zur Medienbranche vermindert. Die Programmkosten in der deutschen Schweiz, zur übrigen Schweiz, sind höher. Unterschiedliche publizistische Ansprüche für Fensterprogramme beeinflussen die Kosten der Gebührenradios mit den höheren Löhne überproportional stark. Hohe Vertriebskosten verursachen, bei den Lokalradios, der ausgelagerte Werbeverkauf.

Einflussfaktoren der Ertragssituation wird durch die Netto-Reichweiten bestimmen und die absolute Höhe der Werbeerträge. Ein grosses Konzessionsgebiet garantiert jedoch keine hohen Werbeerträge. Festgestellt wurde, dass die Programmqualität entscheidend für Ausschöpfung des Werbemarktes ist.

Die wirtschaftliche Situation des konzessionierten Regionalfernsehens ist in der Schweiz immer noch sehr schwierig. Inzwischen können konzessionierten Regionalfernsehens bis zu 70% des Betriebsaufwands mit Gebühren bestreiten. Nur zwei Veranstalter wirtschaften ausreichend rentabel, die Hälfte ist unterfinanziert oder überschuldet.

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