Freitag, 16. März 2018

2018 neue Norm gegen wachsenden elektromagnetischen Störpegel



Nicht nur Funkamateure werden seit Jahren durch einen sehr hohen und weiter wachsenden elektromagnetischen Störpegel massiv beeinträchtigt. Inzwischen machen diese Störungen auch vor der modernsten Digitaltechnik für Rundfunk und Fernsehen, also DAB+ und DVB-T2, nicht mehr halt. An Strassenkreuzungen werden Fahrzeug stark beeinträchtigt. Als Störquelle wurden moderne LED-Lampen, Werbetafeln, Schaltnetzteile, PLC-Geräte, Grossbildschirme, Ampelsteuerungen usw. ermittelt. Beseitigt die internationale Norm CISPR 15 ab 20. Juni 2018 die Probleme der Rundfunkempfangsstörungen?

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) und der EBU (European Broadcasting Union) haben schon 2016 auf die Problematik bei LED-Lampen hingewiesen. Amateurfunker und Experten nationaler Komitees bestätigten die Störung. Seither beschäftigt  sich eine Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der EBU und der ITU um die Störproblematik bei LED-Lampen. 

In diesem Zusammenhang wurden die durch LED-Lampen hervorgerufene sogenannte EMV-Störungen im Band III betrachtet. Technisch gesehen hat sich gezeigt, dass LED-Leuchtmittel als Ersatz für 12V-Halogenlampen eher zu Störungen führen, als LED-Leuchtmittel für den direkten Einsatz im 230V-Netz. Bei 12V-Lampen wird die Situation dadurch kompliziert, dass zusätzlich zu der Elektronik im Leuchtmittel ein externer Transformator oder ein Schaltnetzteil zum Betrieb erforderlich ist. Von diesem Trafo hängt ab, ob eine Lampe die EMV-Anforderungen erfüllt oder nicht. Denn durch den Ersatz der ursprünglichen Leuchtmittel mit stromsparenden LED-Typen sinkt die Belastung des Transformators auf wesentlich geringere Werte als seinem Nennwert entspricht.

2018 Neue Norm
Die aktuell verfügbare Norm DIN EN 55015 berücksichtigt bereits "Grenzwerte und Messverfahren für Funkstörungen von elektrischen Beleuchtungseinrichtungen LED-Lampen  und ähnlichen Elektrogeräten“. Gemäss der EU-Richtlinie sind alle Funkdienste gleichwertig vor nichtkonformen Betriebsmitteln zu schützen. Die Richtlinie schliesst Funkdienste von Sicherheitsdiensten, Feuerwehr, Polizei, Notarzt, Flugsicherung, Militär, See- und Flussschifffahrt usw. ausdrücklich auch Rundfunk, Fernsehen und den Amateurfunkdienst mit ein

Grundlage ist die internationale Norm CISPR 15, die nun vollständig überarbeitet ist und am 20. Juni 2018 veröffentlicht werden soll. Nach einer Übergangszeit von drei Jahren muss soll Norm dann noch in die harmonisierte europäische Norm überführt werden, was zusätzlich Zeit beansprucht. Ob die Probleme der Rundfunkempfangsstörungen dann beseitigt sind, bleibt abzuwarten - vor allem, da die bisher bereits in den Verkauf gelangten Lampen und Leuchtmittel eine relativ lange Lebenserwartung haben.


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