Dienstag, 13. März 2018

Mobilfunktechnologie 5G als Rundfunksystem?


Digitalradio Österreich, Privatsenderverband und Verband Österreichischer Zeitungen loteten Mitte März das Potenzial für Hörfunk über 5G aus. Der neue Mobilfunkstandard 5G ist in aller Munde. Die neuen österreichischen Bundesregierung sieht neben dem klaren Bekenntnis, zur Digitalisierung des terrestrischen Rundfunks auch das Ziel verankert, Österreich zu einem der führenden Länder beim 5G-Ausbau zu machen. Welches Potenzial birgt 5G für das klassische Medium Radio? Welche Funktionen kann diese Technologie erfüllen? Welche neuen Programmformate und Geschäftsmodelle werden dadurch möglich? Welche Investitionen könnten dadurch notwendig werden?

Durch Reiner Müller, stellvertretender Geschäftsführer und Bereichsleiter Technik/IT der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien in München, wurden mögliche Szenarien der Technologie 5G im Bereich Radio skizzierte. Sein Fazit: Der 5G-Standard könnte im Endgerätebereich ab 2025 ein neu zu entwickelnder Markt sein. Allerdings dürften viele andere Anwendungen dringend auf die Bandbreite von 5G angewiesen sein. Es frag sich, ob 5G als wichtiger digitaler Übertragungsweg für Radio überhaupt Anerkennung finden könnte. „Was ab 2030 im Rundfunk sein wird, kann heute nicht als Entscheidungsgrundlage für anstehende Fragen zur Digitalisierung des Hörfunks dienen“, so Müller einschränkend.

Digitaler Standard DAB+ ergänzt durch 5G
Der Verein Digitalradio Österreich sieht die Möglichkeiten des 5G-Standards, als noch nicht regulierter Markt mit Zugangsbeschränkung für die Hörerinnen und Hörer. Weltweit, vor allem aber in Europa, zeichne sich der digitaler Standard DAB+ für den Hörfunk ab. Auf diesen Standard vertraut die Geräte- und Fahrzeugindustrie. Für DAB+ spricht der programmliche Mehrwert durch mehr Radioprogramme und die ökonomisch günstigeren Verteilkosten. Ein medienpolitisches Abwarten bis 2025 gefährdet die Zukunftschancen für den bisherigen erfolgreichen Hörfunk.

5G als kostenloser Zugang zu mobilen Privatsenderangeboten
Der Verband Österreichischer Privatsender, sieht für die Zukunft des Mediums Radio, dass dies auf allen Plattformen verfügbar ist. Der kommerziell weiterhin wichtigste Verbreitungsweg ist, für den Verband der Österreichischer Privatsender, UKW. IP-basierte Verbreitung via Streams, Podcasts sind auch immer wichtiger. Neben der digitalen Terrestrik, in Form von DAB+, die ab 2018 in Österreich verfügbar sein wird, ist der Ausbau eines leistungsfähigen 5G-Netzes wichtig. Der Verband der Österreichischer Privatsender stellt die Forderung, dass der mobile Zugang zu den Streaming-Angeboten österreichischer Rundfunkveranstalter für die Bevölkerung und die Rundfunkveranstalter kostenlos sein müsste. 

5G hat Potenzial
Der Verband Österreichischer Zeitungen, ortet Potenzial für 5G, für den Medienbereich. Medienhäuser setzen schon heute auf 360-Grad, die mit ihren Marken verstärkt auf hochauflösende Bewegtbilder setzen. Für diese braucht es höhere mobile Bandbreiten. Der Verband Österreichischer Zeitungen sieht eine Erweiterung in der neuen Netztechnologien, Innovationspotenziale und für Virtual Reality-Formate.

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