Montag, 12. März 2018

Saubere Dieselabgase, eine Chance für den Dieselmotor?


Die Fahrzeugindustrie hat ein Verfahren entwickelt, das die Emissionen reduziert: Dem Abgas wird gasförmiges Ammoniak zugegeben, das, angeregt durch einen Katalysator, mit den Stickoxiden zu harmlosem Stickstoff sowie Wasser reagiert. Bei niedrigen Temperaturen funktioniert dieser Prozess jedoch noch nicht optimal. Wissenschaftler am Paul Scherrer Institut PSI haben nun erstmals auf molekularer Ebene verstanden, was im Motor Abhilfe schafft: die genaue Menge des zugegebenen Ammoniaks muss je nach Temperatur variiert werden. Mit diesem Wissen können Hersteller die Wirksamkeit ihrer Katalysatoren für Dieselfahrzeuge verbessern. Die Forschenden haben ihre Ergebnisse nun im Fachjournal Nature Catalysis veröffentlicht.

Um die gesundheitsschädlichen Stickoxide in Dieselabgasen effizient zu bekämpfen, muss das Verfahren jeweils der Abgastemperatur angepasst werden. Das haben Forschende des PSI herausgefunden, die die sogenannte Selektive Katalytische Reduktion (SCR) untersucht haben. Die SCR senkt die Stickoxid-Emissionen aus Diesel-Motoren um bis zu neunzig Prozent. Dies geschieht mittels eines Hilfsstoffs, der unter dem Markennamen AdBlue bekannt ist. Der Hilfsstoff wird in das Abgas eingespritzt und zerfällt dort zu Ammoniak. Mithilfe eines Katalysators wandelt das Ammoniak die gesundheitsschädlichen Stickoxide in harmlosen Stickstoff sowie Wasser um.

Allerdings liefert die SCR nur ab einer Abgastemperatur von deutlich über 200 Grad Celsius befriedigende Ergebnisse. Bei einem Kaltstart dauert es also einige Minuten, bis die Stickoxide optimal abgebaut werden. Aus dem gleichen Grund hat die SCR auch an kalten Wintertagen eine verringerte Leistung.

Quelle:
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-70080.html

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