Mittwoch, 19. Februar 2014

Tera-schnell statt Schneckentempo

Bildlegende: Es zeigt Dr. Andreas Stöhr auf dem Dach des Zentrums für Halbleitertechnik und Optoelektronik der Uni. Das gelbe Kabel in seiner Hand ist eine Glasfaser, über die hochdatenratige Funksignale an die Antenne übertragen werden.



Die die Optoelektroniker der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickeln ein Systeme mit optischen Chips, die mindestens zehnmal so viele Bits pro Sekunde transportieren, wie derzeit Standard ist.

Turboschnell im Netz surfen, drahtlos und im entlegensten Winkel grosse Datenmengen hoch- und runterladen. Kunden von Internetanbieter erwarten, dass die Netze immer höhere Bandbreiten liefern. Im Kabelnetz geht das gut über Glasfaser, aber die Verlegung ist unglaublich teuer. Um alle Kunden zu erreichen, lassen sich fehlende Strecken per Funk überbrücken. Das ist derzeit ein grosser Markt. Was man aber dafür braucht, sind ultraschnelle Verbindungen.

Eine Arbeitsgruppe der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickelte ein Systeme, das Sende- und Empfangseinheiten, die auf 70/80 GHz-Frequenzen laufen. Dieses System schafft Datenraten von mehreren Gigabit pro Sekunde was etwa zehnmal schneller ist als der neue Mobilfunkstandard LTE. Die EU findet das spannend und investiert rund 3,1 Millionen Euro in das Projekt. Fünf Unternehmen und drei Universitäten wollen das bis 2016 gemeinsam mit Lasern, Fotodioden und optischen Modulatoren schaffen.

In einem zweiten Projekt  schwebt den Wissenschaftlern die gigantische Datenraten bis zu 100 Gigabit pro Sekunde vor – also das tausendfache, was heute üblich ist. Harte Arbeit für mindestens sechs Jahre. Es gibt fast nichts an Technologie, das gekauft werden könnte. Es muss zuerst unglaublich viel in der Grundlagenforschung entwickelt werden.

100 Gigabit pro Sekunde, sind verglichen mit der heutigen Technik, als wäre man im Schneckentempo auf der Datenautobahn unterwegs. Dr. Andreas Stöhr im Zentrums für Halbleitertechnik und Optoelektronik der Uni ist der Meinung, dass es mobiles HD-Fernsehen wird. Wenn nicht 2018, dann auf jeden Fall 2022.

Dienstag, 18. Februar 2014

Lichtsystem werden Einkäufe beschleunigt

Smartes Netzwerk aus LED-Leuchten heben gesuchte Produkte hervor

Elektronikriese Philips hat ein Lichtsystem (Light-Based-Communication) für Supermärkte entwickelt, das bei der Suche nach den gewünschten Produkten behilflich sein soll. Damit gehören endlose und ermüdende Märsche durch die Geschäfte ein für allemal der Vergangenheit an. Die Technologie wird bereits in einigen ausgewählten europäischen Supermärkten getestet.

Betritt der Käufer das Geschäft, so erscheint mithilfe einer App ein Positionsraster auf dem Display des Smartphones, durch den der richtige Weg zum gesuchten Artikel angezeigt wird. Das System arbeitet zusammen mit einem intelligenten Netzwerk von LED-Leuchten, durch das die exakte Position der Ware für den Kunden hervorgehoben wird. Jede der LED-Lampen im Geschäft wird auf der netzartigen Karte dargestellt und sendet der App seinen genauen Standort.

Die Handy-Anwendung soll nicht nur die korrekte Route angeben, sondern auch eine beratende Funktion erfüllen, indem sie über bestehende Sonderangebote informiert. Sucht jemand beispielsweise nach Ideen für ein passendes Dessert, so liefert die Anwendung nicht nur Vorschläge, sondern bietet auch Alternativen, falls die benötigten Produkten ausverkauft sind. Dabei hat der Nutzer die Möglichkeit, die gewünschten Zutaten entweder von Rezepten oder Listen zu wählen.

Das Lichtsystem wird derzeit in ein paar Supermärkten eingesetzt. Laut Gerben van der Lugt, Business Development Manager Embedded Lighting bei Philips, besteht der Vorteil des Systems darin, dass man kein Geld in eine zusätzliche Infrastruktur investieren muss, da die Präsenz der Leuchtkörper ausreicht, um die Standortinformationen zu kommunizieren.

Das E-Haus

Vernetzte Häuser werden unser Leben und die weltweit geschätzt 51 Milliarden Lampensockel verändern!

Das E-Haus ist dem Wunsch vieler Verbraucher, ein gutes Stück näher, unabhängig von den Energieversorgern zu sein. Das Ziel ist es, saubere und bezahlbare Energie für den Eigenverbrauch erzeugen zu können. Elektrische Energie soll möglichst nur dann aus dem öffentlichen Versorgungsnetz bezogen werden, wenn diese vom Energieversorger zu einem möglichst günstigen Tarif zur Verfügung steht. Mit intelligenter Gebäudetechnik, wie sie im E-Haus zum Einsatz kommt, kann die Eigenverbrauchsquote schon heute auf bis zu 70 Prozent gesteigert und der Geldbeutel des Verbrauchers geschont werden. Das E-Haus ist die Summe dezentrale Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, optimierten Eigenverbrauch und innovative Speichertechnologien, mit denen überschüssige Energie für die Zeiten konserviert werden kann, in denen weder Wind weht noch die Sonne scheint.

Inaktivitätsmonitoring, Sensorböden und spezielle, einfache Bedienoberflächen zur Gebäudesteuerung kommen zum Einsatz. Intelligente Mess-, Steuer- und Regeltechnik gewährleisten höchste Wohnqualität. Elektrisch angetriebene Fenster können über Tablet PC, Smartphone oder Tastschalter geöffnet sowie geschlossen werden und sind dabei absolut einbruchssicher. Raumluftsensoren erkennen schlechte Luft. Die Fenster im Bad werden auf Knopfdruck undurchsichtig. Ein besonderes Highlight ist auch die Beleuchtungstechnik. In allen Räumen kommt LED-Technik zum Einsatz, die in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte verzeichnen konnte. Als weltweiten Standard für die Gebäudeautomation gilt KNX, um die Produkte und System zu vernetzten.

Intelligente E-Häuser lassen sich mit unterschiedlichen Steuerungsnetzwerken aufbauen. Um die richtige Technik für das eigene Haus zu finden ist es hilfreich die verschiedenen Möglichkeiten der Systeme zu kennen. Dazu gehört zu begreifen, dass die Leuchtbirne mit der Watt Bezeichnung verschwindet und wir uns an den Wert Lumen gewöhnen müssen. Doch nach Lumen kommt nun noch das Farbspektrum dazu. Das alles lässt sich vielseitig steuern.

Die clevere Stromleitung. sind etwas klobig geratene Lüsterklemme die in Wirklichkeit ein Minicomputer für die Heimsteuerung haben. Nach einer ersten Investition hinter dem Schaltkasten ist die Steuertechnik Stück für Stück ausbaubar. Ein weiterer Schritt wird auch die Wirkung des Lichtes auf den Menschen sein. Es ist möglich, die künstliche Lichtfarbe dem natürlichen Licht im Tagesverlauf und damit dem Biorythmus des Körpers anzupassen.  Die positive Auswirkung des Lichts auf die auf den Mensch und dessen Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden.

Die Digitalisierung und Vernetzung von Licht und Gebäudetechnik eröffnet uns allen gigantische, neue Möglichkeiten. Was vor Jahren in unseren Wohnzimmern durch die Konvergenz der Medien begann, passiert nun im Bereich Licht und in Gebäuden. Das Smart Home wird Realität. Welchen Einfluss aber haben vernetzte Häuser auf Innovationen? Was bedeutet das für andere Märkte? – Wie wird die Wohnwelt in zwei bis drei Jahren aussehen und welches Potential an Innovationskraft steckt in vernetzten Häusern?

Energiewende findet heute im Gebäude statt.

Licht ist nicht nur Vision, sondern Wirklichkeit. Wie sieht die Wohnwelt in den nächsten zwei Jahren aus? Heute ist 3 Watt/m2 möglich, vor drei Jahren waren noch 5 Watt/m2. Was Lichttechnik in LED heute ist, wird man bei der Eröffnung der renovierten Sixtinischen Kapelle sehen. Die Kapelle wird 10 mal heller beleuchtet  und sogar 60 Prozent weniger Strom verbrauchen. Das „neue Licht“ wird die Wandgemälde der verschieben Künstler, absolut kunstschonend darstellen. Die Besucher sehen die Kunstwerke in der Sixtinischen Kapelle in hellerem Licht, als es die malenden Künstler damals je im Dämmerlicht selbst sahen.

In Zukunft werden wir weniger über Lichtquellen und mehr über Licht sprechen. Wir stehen im Wechsel vom Licht zum „Biologielicht“. Forscher melden einen Erfolg auf dem Weg zur Beleuchtung der Zukunft. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist es Wissenschaftlern der Philips Technologie in Aachen und der Technischen Universität Braunschweig gemeinsam gelungen, die weltweit erste mit Wechselstrom betriebene OLED-Leuchte zu entwickeln. Organische LEDs, sogenannte OLEDs, sind Kunststofffolien, die leuchten, wenn sie unter Strom gesetzt werden. Sie konnten bisher nur durch Gleichstrom angesteuert werden, was für die Nutzung eine komplexe Vorschalt- und Regelungstechnik erforderlich macht. Durch die Neuentwicklungen können OLEDs zukünftig einfach und unkompliziert an die 220V-Netzversorgung im Haushalt angeschlossen werden.

20 Prozent der elektrischen Energie werden heute weltweit für Beleuchtungszwecke aufgewendet. Der Einsatz neuer Lichtquellen verspricht ein enormes Einsparpotenzial. Organische Leuchtdioden bieten darüber hinaus für den Verbraucher weitere herausragende Vorteile: Als grossflächige, diffuse Lichtquellen bieten OLEDs ein brillantes und nahezu völlig frei einstellbares Spektrum, das alle Farben des Sonnenlichts darstellen kann. Gleichzeitig sind OLEDs leicht, ultradünn, flexibel und sogar transparent, so dass zukünftig völlig neue Arten der Beleuchtung verwirklicht werden können: durchsichtige Lichtfolien und großflächige, leuchtende Tapeten.

Das digitale Licht der Zukunft schafft völlig neue Möglichkeiten, weil es den individuellen Bedürfnissen des Menschen angepasst werden kann. Wird den Energieverbrauch durch intelligente Gebäudetechnik bei gleichzeitiger Komfortlösung Senkung des.

Zeitschaltuhren waren gestern Programmierbare Steckdosenleiste heute

Eine programmierbare Steckdosenleiste ist der herkömmlichen Zeitschaltuhren um Längen überlegen. Mit dem Heimnetzwerk über LAN-Anschluss verbunden, können Verbraucher ihre Anwesenheit simulieren mit Stehlampen, Hi-Fi-Geräte oder Home Entertainment-Produkte problemlos ein- oder ausschalten. Eine programmierbare Steckdosenleiste mit vier der insgesamt sechs am Gerät vorhandenen Schuko-Steckplätze sind einzeln schaltbar. Sie können entweder per Hand, automatisch, über das Netzwerk, das Internet, zu vorher programmierten Zeiten oder bei vorher definierten Ereignissen geschaltet werden. Der Anwender verfügt über eine Programmierungzeit bis zu 180 Tage im voraus. Selbst aus der Ferne lassen sich die Steckplätze jederzeit komfortabel über die kostenlose App oder das Internet schalten. Denn wie oft passiert es, dass man im Hellen zuhause aufbricht und es während der Abwesenheit bereits dunkel wird? Die programmierbare Steckdosenleiste von EnerGenie EG-PMS2-LAN ist zum Preis von 99,99 Euro inkl. MwSt. im Handel erhältlich. (Bezugsquellen für Endkunden: amazon, Conrad/Schweiz mit SEV Steckdosen, ELV, Grünspar Pollin, Plus Online, Westfalia).

Mittwoch, 12. Februar 2014

Welttag des Radios am 13. Fberuar 2014

Am 13. Februar 2014 wird weltweit zum dritten Mal der Welttag des Radios der UNESCO begangen. Er soll die herausragende Bedeutung des Radios würdigen und Staaten dazu anhalten, den Zugang zur Information über das Radio sicherzustellen und die internationale Zusammenarbeit von Radiosendern zu fördern.

Dienstag, 4. Februar 2014

Aufpreise für Bildfrequenzen über 200 Hertz oder für 3D beim HD-TV-Kauf unnötig



Bildwiederholungsraten über 200 Hertz in der Praxis kaum wahrnehmbar. Nutzung von 3D-Inhalten daheim weitgehend Randerscheinung. Ultra-HD bleibt Zukunftsmusik. Viele HDMI-Anschlüsse sind wichtig, auch wenn sie noch nicht alle benötigt werden. Smart-TV ist ratsam, selbst wenn man kaum damit online ist

Käufer von Flachbildfernsehern können aus einer Vielzahl verschiedener Geräte wählen. Aufpreise für Displays mit Bildfrequenzen jenseits von 200 Hertz sind heute jedoch nicht mehr gerechtfertigt. Darauf weist die Zeitschrift „Macwelt" (www.macwelt.de) in ihrer Ausgabe (3/2014) hin und betont, dass die Unterschiede bei Bildraten von 200 und 400 Hertz minimal und im alltäglichen Gebrauch kaum wahrnehmbar sind. Auch sollten Aufpreise für 3D-fähige Geräte nur noch dann gezahlt werden, wenn die Technologie daheim auch wirklich genutzt wird. Im Unterschied etwa zum Kino konnte sich die 3D-Verbreitung im privaten Umfeld in der Breite bislang nicht durchsetzen, was einige TV-Sender bereits veranlasst hat, 3D-Inhalte künftig nicht mehr zu unterstützen. Auch sind bislang noch kaum Inhalte verfügbar, die die "Ultra-HD" genannte
Bildschirmauflösung im 4K-Standard unterstützen. Daher sind Verbraucher mit einem Full-HD-Gerät auch weiterhin gut bedient.

Besonderes Augenmerk sollten Käufer von Flachbildfernsehern laut
"Macwelt" zudem auf die verfügbaren Anschlüsse legen. So sind zum
Beispiel Geräte mit weniger als vier HDMI-Buchsen zum Anschluss von
Peripheriegeräten selbst dann nicht mehr ratsam, wenn diese derzeit
noch nicht alle benötigt werden. Auch die Anordnung der einzelnen
Anschlüsse sollte mit Blick auf die Gegebenheiten daheim berücksichtigt werden. Unabhängig davon, ob Nutzer über ihren Fernseher regelmässig im Internet surfen wollen oder nicht, ist der Kauf eines internetfähigen Geräts allein schon deshalb zu empfehlen, da sich eventuelle Störungen über Firmware-Updates so einfacher beheben lassen.

Quelle: Macwelt

New Loewe und Hisense erwarten ein Umsatzvolumen von mehr als einer Milliarde Euro bis 2016

Die Eigentümer der New Loewe GmbH haben sich mit dem Vorstand der chinesischen Hisense International Co., Ltd. darauf verständigt, die strategische Partnerschaft weiter auszubauen. Loewe hatte im Juli 2013 die exklusive Partnerschaft mit Hisense, einem der weltweit grössten Consumer Electronics-Hersteller, bekannt gegeben.

Durch diese Kooperation erhält die deutsche Traditionsmarke Zugang zu neuesten TV-Technologiekomponenten und zu wichtigen Absatzmärkten in Asien. Im Rahmen dieser Partnerschaft will Loewe bis 2016 TV-Geräte im Wert von mehr als einer Milliarde Euro absetzen. Die überragende Entwicklungs- und Designarbeit 'made in Germany' kombiniert mit neuesten Technologien aus Asien sollen mithelfen, dieses Ziel zu erreichen. Die neue Loewe steht für einzigartige Home-Entertainment- und Digital-Lifestyle-Produkte mit höchsten, über Jahrzehnte entwickelten Qualitätsstandards.

Dr. Lan Lin, Executive Vice President, Hissende sagte dazu: Der chinesische Technologie-Hersteller Hisense wiederum erhält Zugang zu der von Loewe entwickelten hochleistungsfähigen TV-Software. Heute sind Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität der TV-Software für Erfolg auf dem Fernsehgerätemarkt gefragt. Mit der hoch entwickelten Loewe Software meint Dr Lan Lin, für die Zukunft, in Europa ebenso wie in Asien hervorragend aufgestellt.

Die neuen Loewe Lifestyle-Produkte präsentiert New Loewe bereits auf der diesjährigen IFA in Berlin, im September. Darunter als Highlight den ersten Premium Curved UHDTV (Ultra High-Definition TV) aus Europa. Die Endmontage der New Loewe Produkte bleibt in Deutschland, ebenso wie die markenrelevanten Bereiche Design, Engineering und Software-Entwicklung.

Montag, 3. Februar 2014

RFID-Armband identifizert Waren schnell und berührungslos

Endlose Reihen meterhoher Regale füllen die Halle. Wo befindet sich der Sensor, wo das Kabel, das später bei der Automontage an der Fahrzeugbaugruppe befestigt werden soll? Viel Zeit, die Ware in der gewünschten Farbe und Ausführung zu finden, hat der Lagerarbeiter nicht. Bisher muss er die Regalfächer mit einer Barcodepistole scannen, um die richtige Bauteilentnahme zu quittieren. Künftig funktioniert das mit einem RFID- Armband, das am Handgelenk getragen wird. Forscher am Fraunhofer- Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg haben das nur 150 Gramm leichte System entwickelt. Mit ihm können Lagerarbeiter und Monteure Waren berührungslos und schnell identifizieren. Der Vorteil gegenüber den bislang eingesetzten Barcodepistolen, aber auch anderen, mobilen RFID-Handscannern: Die Mitarbeiter haben beide Hände frei. Dadurch entfallen überflüssige Bewegungsabläufe, Arbeitsschritte müssen nicht unterbrochen werden. Der Workflow ist besser. Die Mitarbeiter können nicht nur schneller, sondern auch komfortabler arbeiten.

RFID-Transponder ersetzen die Barcodes an den Waren und kennzeichnen die Güter. Die Daten werden per Funk an das Armband übertragen, wo eine integrierte Antenne sie ausliest. Auch die Funkschnittstelle und der Akku sind dort verbaut. Das Armband gibt es zudem in einem alternativen Design als RFID-Handschuh. Das System liegt als Prototyp vor. Bereits im Lauf dieses Jahres sollen es Mitarbeiter in der Logistikbranche und im produzierenden Gewerbe – etwa in der Automobil- oder Ernährungsindustrie – einsetzen können.

Ab 2016 mit Smartphones Lawinenopfer orten

Bildlegende: Mit zusätzlicher Hardware und der LawinenFon-App wird jedes Smartphone zum Lawinensuchgerät. Im Bild: der Prototyp des Galileo-LawinenFons.

Bald könnte es eine günstigere Alternative zu den aktuellen
Lawinenpiepsern geben: Forscher vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Prien entwickeln mit dem Galileo-LawinenFon ein System, das Smartphones um die Sende- und Such- funktionen eines LVS-Geräts ergänzt. Im Notfall orten die Handys verschüttete Lawinenpiepser mit Hilfe der Satellitennavigation, wobei sich die Signale des GPS-, des europäischen Galileo- und des russischen GLONASS-Satellitensystems kombinieren lassen. Projektpartner sind die Unternehmen proTime, VolmerInformationstechnik und die Hochschule Rosenheim – Bereich Elektro- und Informationstechnik. Das Bundes- ministerium für Wirtschaft und Technologie BMWi förderte das Vorhaben mit rund 1,7 Millionen Euro.

Auf direktem Weg zum Verschütteten

Wie handelsübliche LVS-Geräte verfügt das Galileo-LawinenFon über einen Sende- und Suchbetrieb. Aber im Gegensatz zu den bisherigen Piepsern spürt das System Verschüttete nicht nur entlang der Magnetfeldsignale auf, sondern bezieht auch Satellitensignale in die Suche ein. Da unsere Lösung mehrere verfügbare Satellitensysteme und Sensoren nutzt, ist die Ortungsgenauigkeit sehr hoch. Die Magnetfeldsignale werden dreidimensional erfasst, sodass Verunglückte innerhalb weniger Sekunden punktgenau orten und ihre Überlebenschancen erhöhen können.

Die neue Technologie führt auf direktem Weg zum verschütteten Wintersportler. Das Galileo-LawinenFon setzt sich aus einer Smartphone-App und der Hardware-Zusatzeinheit Galileo-SmartLVS zusammen, die über den USB- Anschluss mit dem Mobiltelefon verbunden wird. Sie ist zu allen neueren Smartphones kompatibel. Bestandteile des Galileo-SmartLVS sind eine 3D- Magnetfeldantenne zum Erfassen der Signale, ein Analog-Digital-Wandler, ein Satellitennavigationsempfänger, Beschleuni- gungssensoren sowie eine Reservebatterie. Die LawinenFon-App dient als Schnittstelle zwischen der Zusatzeinheit und dem Nutzer. Mit einem bereits von Fraunhofer und proTime patentierten Verfahren ist es möglich, aus den aufgezeichneten Signalen des Galileo-SmartLVS die direkte Position des Verschütteten zu errechnen.

Die Hochschule Rosenheim hat den mathematischen Algorithmus entwickelt, der dieses Verfahren in die Praxis umsetzt. Die Entfernung und Richtung des Opfers wird am Smartphone-Display angezeigt. Künftig soll die Oberfläche zudem darstellen, in welcher Tiefe der Verunglückte liegt.

Einen ersten Praxistest hat das Gesamtsystem bestanden: In der Galileo- Test- und Entwicklungsumgebung (GATE) im Berchtesgadener Land konnten die Forscher mit einem Prototyp einen verschütteten Piepser mittels Satellitennavigation zentimetergenau orten. Den Massenmarkt soll die Lösung in zwei bis drei Jahren erobern – ein guter Zeitpunkt, da auch das europäische Satellitensystem Galileo 2016 an den Start gehen soll. Bis dahin wollen die Wissenschaftler die derzeitige Empfangsreichweite des Galileo-LawinenFons von momentan cirka 30 Meter noch weiter erhöhen.

Erstmals Flug mit Motorsegler und 3D-Kamera am Mount Everest

Bildlegende: Flug mit Motorsegler am Mount Everest
(Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt )


Einem deutschen Team aus Piloten des Mountain Wave Project (MWP) und Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist eine Premiere am höchsten Berg der Welt gelungen. Erstmals flogen sie in einem Motorsegler am 8.848 Meter hohen Mount Everest entlang - mit an Bord eine 3D-Spezialkamera. Das im DLR-Schwerpunkt Sicherheitsforschung entwickelte neuartige Kamerasystem liefert die Grundlage für ein hochgenaues 3D-Modell der nepalesischen Everest Region mit einer Auflösung von bis zu 15 Zentimetern. Hangrutschungen und Überflutungen durch Gletscherseeausbrüche können mit den Aufnahmen besser vorhergesagt werden.

Eineinhalb Stunden Anflug benötigten MWP-Rekordpilot Klaus Ohlmann und Copilot Jona Keimer. Am 28. Januar 2014 flogen sie vom Basislager der Expedition am Flughafen von Pokhara in Nepal entlang des Himalaya bis zum Mount Everest. Dort nutzten sie atmosphärische Schwerewellen, sogenannte Mountain Waves, um schrittweise an Höhe zu gewinnen: "Trotz Windgeschwindigkeiten am Everestgipfel um 100 Kilometer pro Stunde waren die Bedingungen ideal", berichtet Pilot Klaus Ohlmann. "Ausgeprägte und an diesem Tag nahezu turbulenzfreie Hangaufwinde halfen uns schnell aufzusteigen." In einem Behälter unter der Tragfläche leistete die DLR-Spezialkamera MACS (Modular Aerial Camera System) ihre wissenschaftliche Arbeit über dem Dach der Welt.

DLR-Projektleiter Jörg Brauchle freut sich über die einwandfreie Funktion des 3D-Kamerasystems in Höhen über 8000 Meter: "Die Piloten haben großartige Arbeit geleistet. Wir konnten in eineinhalb Stunden alle geplanten Bereiche der nepalesischen Everestregion befliegen, darunter die berühmte Rettungsroute zwischen Lukla und dem Mount Everest“. Die Kamera muss die extrem kalten Temperaturen über den Gipfeln des Himalaya ohne Funktionseinbußen aushalten, beim aktuellen Flug unter minus 35 Grad Celsius. Deshalb hat die DLR-Spezialkamera schon vor dem Einsatz einige Härteprüfungen bestehen müssen, wie etwa Tests in der Unterdruckkammer, in mittleren Höhen über den Alpen und unter außergewöhnlichen Beleuchtungsbedingungen. Die Aufnahmetechnik des Kamerasystems war speziell auf die Besonderheiten von Hochgebirgsregionen ausgelegt. Drei seitlich zueinander geneigte Kameraköpfe ergaben einen Sichtbereich von 120 Grad und ermöglichten es, steile Hangstrukturen hoch aufgelöst aufzunehmen.

Anschliessend entstehen, mit den Aufnahmen am Computer, detaillierte farbige 3D-Modelle der überflogenen Gebirgsregion. Dabei kommt eine DLR-eigene Software zum Einsatz, welche ebenfalls zur Auswertung von satellitenbasierten Erdbeobachtungsdaten genutzt wird. "Steile Bergflanken stellen die größte Herausforderung in der Datenprozessierung dar", erklärt Jörg Brauchle. Das 3D-Modell erlaubt die Einbettung in ein Geografisches Informationssystem (GIS). Somit sind Analysen und Bewertungen unter Berücksichtigung von geologischen, hydrologischen sowie meteorologischen Daten über das Gefährdungspotenzial steiler Hänge und ausgedehnter Gletscher in schwer zugänglichen Gebirgsregionen möglich.

Bereits kurz nach dem geglückten Forschungsflug am Mount Everest wurden zusammen mit der Wissenschaftsorganisation der Himalaya-Anrainerstaaten ICIMOD erste Ergebnisse sowie Ideen zur Fortführung der gelungenen Kooperation besprochen. In einigen Wochen werden die ersten 3D-Modelle der überflogenen Region am Mount Everest vorliegen. Die Forscher berichten im DLR Blog über weitere Details ihrer abenteuerlichen Forschungsexpedition über dem Himalaya.

Schweizer Privatradios erhöhen Werbeumsätze


Seit 2012 untersucht Publicom im Auftrag des schweizerischenBundesamts für Kommunikation und der Branchenverbände die wirtschaftliche Situation der konzessionierten privaten Rundfunkstationen. Die finanzielle Lage hat sich seit 2007 bei Privatradio verbessert, ist aber immer noch schlechter.

Seit Inkrafttreten der neuen Radio- und Fernsehgesetzgebung (RTVG) hat sich die wirtschaftliche Situation der Privatradios in der Schweiz deutlich verbessert. Die Werbeumsätze nahmen zu und erreichten 2012 164 Millionen Franken. Weniger rosig präsentiert sich die Situation des konzessionierten Regionalfernsehens, das im Schweizer Werbemarkt noch immer eine Randerscheinung ist. Dies geht aus einer veröffentlichten Publicom-Studie hervor.

Die Umsätze mit Werbung und Sponsoring stiegen seit 2010 um acht Prozent auf 164 Millionen Franken. Dennoch erreichen gut die Hälfte der Veranstalter nicht genügend Rentabilität. Die Zahl der Veranstalter, die Verluste schreiben, hat im letzten Jahr, 2013, wieder zugenommen. Es gibt in allen Regionen der Schweiz Radios, die insgesamt erfolgreich wirtschaften und solche die weniger erfolgreich sind. Dies gilt auch für die Umsetzung von Gebührengeldern in Programmleistungen. Der effizienteste Veranstalter produziert mit seinem Gebührenanteil mehr als dreimal so viel regionale Information wie das Radio mit der geringsten Umsetzungsleistung.

Die Eigenkapitalausstattung und Rentabilität hat sich durch die finanzielle Situation der Gebührenradios deutlich verbessert. Die meisten Radios stehen finanziell auf gesunden Beinen. Lediglich drei Veranstalter waren 2010 stark überschuldet. Kein Gebührenradio ist in den roten Zahlen, einige Privatradios sind sogar hoch rentabel.

In der publizierten Untersuchung erwirtschafteten 2010 die Lokalradios rund 180 Mio. Franken (inkl. Gebühren), 84% entfallen auf Werbung und Sponsoring. Die Radioumsätze haben seit 2002 leicht, das Sponsoring sogar stark zugenommen. In der Periode 2002 - 2010 steigert die SRG ihren Marktanteil auf 15%. Für die Privatradioumsätze fällt die Werbestatistik mit 55 Mio. Franken zu tief aus.

Die Kostenstruktur, bei den Personalkosten zeigt einen Aufwand, bei den Gesamtkosten von 40%. Die Personalkosten stiegen seit 2007 stark an. Damit wurde die  Lohndifferenzen zur Medienbranche vermindert. Die Programmkosten in der deutschen Schweiz, zur übrigen Schweiz, sind höher. Unterschiedliche publizistische Ansprüche für Fensterprogramme beeinflussen die Kosten der Gebührenradios mit den höheren Löhne überproportional stark. Hohe Vertriebskosten verursachen, bei den Lokalradios, der ausgelagerte Werbeverkauf.

Einflussfaktoren der Ertragssituation wird durch die Netto-Reichweiten bestimmen und die absolute Höhe der Werbeerträge. Ein grosses Konzessionsgebiet garantiert jedoch keine hohen Werbeerträge. Festgestellt wurde, dass die Programmqualität entscheidend für Ausschöpfung des Werbemarktes ist.

Die wirtschaftliche Situation des konzessionierten Regionalfernsehens ist in der Schweiz immer noch sehr schwierig. Inzwischen können konzessionierten Regionalfernsehens bis zu 70% des Betriebsaufwands mit Gebühren bestreiten. Nur zwei Veranstalter wirtschaften ausreichend rentabel, die Hälfte ist unterfinanziert oder überschuldet.

Sonntag, 2. Februar 2014

"Ökologischer" UKW-Nachfolger?

Gedanken zusammengestellt von Thomas Riegler
( http://www.digitalfernsehen.de)



Haben Sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie teuer die Übertragung eines Radioprogramms ist? Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Übertragungswegen sind dabei mehr als enorm. Damit einher gehen auch unterschiedlich hohe Betriebskosten und Ausgaben für die Programmverantwortlichen.

Um zu veranschaulichen, wie viel Energieaufwand in der Übertragung eines Radioprogramms steckt, wurde einen Vergleich zwischen der alten Mittelwelle, UKW und DAB+ angestellt.

Wie viele kW hat ein Sender?

Zunächst einmal etwas Grundlagenforschung. Das Watt, kurz W, beschreibt die Leistung eines Geräts. Daraus errechnet sich, wie viel Strom ein Sender verbraucht. Ein Fernseher mit einer Leistung von 100 W verbraucht in 10 Stunden 1 kW. Das entspricht dann auf der Stromrechnung 1 Kilowattstunde kWh, die wir zu bezahlen haben. Das kWh ist ein Maß für die verrichtete Arbeit. Große UKW-Sender strahlen mit einer Leistung von 100 kW aus. Achtung! Sie sind nicht mit der Leistungsaufnahme unserer Geräte zu vergleichen. Bei den Sendern wird die effektive Strahlungsleistung, abgekürzt ERP, angegeben. Sie setzt sich aus der vom Sender abgegebenen Leistung und dem Gewinn der Sendeantenne zusammen. Mit anderen Worten: Die Sendeantenne verstärkt das auszustrahlende Signal. Das gleiche Prinzip, allerdings in umgekehrter Richtung, kennen wir auch von zu Hause. Mit einer großen Dachantenne können wir mehr Programme empfangen, als mit einer kleinen Zimmerantenne.

UKW

An einem typischen 100-kW-Senderstandort beträgt die vom Sender selbst ausgegebene Leistung meist 10 kW. Das heißt freilich nicht, dass so ein Sender 10 kW pro Stunde verbraucht. Tatsächlich ist es weitaus mehr. Schuld daran sind die Verluste, die sich beispielsweise als Erwärmung bemerkbar machen. Sie bestimmen den Wirkungsgrad einer Anlage. Das ist übrigens überall so. Also beispielsweise auch bei unseren Glühlampen oder dem Motor im Auto. Zum Senderbetrieb ist weiter die Kühlung mit einzurechnen. Üblich sind Luft- oder Wasserkühlungen. Auch sie benötigen Energie Energie und sind somit mit einzubeziehen.

Bei einem UKW-Sender neuerer Bauart beträgt der Gesamtwirkungsgrad um die 62%. Womit er bei einer Ausgangsleistung von 10 kW an die 16,2 kW aufnimmt. Rohde & Schwarz montiert mit dem THR9 eine neue UKW-Sendergeneration mit deutlich besserem Wirkungsgrad von 74% auf den Markt. Bei einer Sendeleistung von 10 kW benötigt er nur noch 13,5 kW.

Mittel- und Langwelle

Die Mittelwelle ist der älteste für Rundfunk genutzte Frequenzbereich. Radio auf Mittelwelle startete vor 90 Jahren. Heute hat die Mittelwelle kaum noch Bedeutung. Schlechte Tonqualität, nur Monosound und Rauschen und Knistern sind zu UKW, geschweige denn zu DAB Plus eben nicht mehr konkurrenzfähig. In Deutschland sind heute nur noch wenige Mittelwellensender in Betrieb, die auch kaum mehr von den Zuhörern eingeschaltet werden. Anders als bei UKW und DAB Plus ist der Antennengewinn bei der Mittelwelle vernachlässigbar. Womit eigentlich keine Verstärkung des Senderausgangssignals stattfindet. Wird für einen Mittelwellensender eine Strahlungsleistung von 100 kW angegeben, muss sie auch vom Sender bereitgestellt werden.

Der Wirkungsgrad in diesem Frequenzbereich liegt bei 100 kW um die 85%, dies bedeutet eine enorme Leistungsaufnahme des Sendeequipments. Mit 117 kW ist jedenfalls zu rechnen. Trotz des siebenfachen Energiebedarfs im Vergleich zu UKW wird damit keine größere Reichweite erzielt. Damit sind die Mittel- und Langwelle die mit Abstand die teuersten Radioverbreitungswege. Da wundert es nicht, dass Versuche von Privatradios auf Mittelwelle, wie Megaradio (1997-2003) und Truckradio (2004-2009) scheitern mussten. Neben der immensen Betriebskosten hatten die Veranstalter auch mit der kaum vorhandenen Attraktivität dieses Frequenzbereichs zu kämpfen. Heute werden die Mittel- und Langwelle in Deutschland in erster Linie noch von Deutschlandradio genutzt, die via UKW und DAB Plus noch nicht das gesamte Bundesgebiet versorgen kann.

DAB Plus

Bei DAB Plus wird grundsätzlich mit geringeren Sendeleistungen gearbeitet,  als auf UKW. Mit 10-kW-DAB-Plus-Senderstandorten, so wie sie häufig im Multiplex und zunehmend in den Programmpaketen zum Einsatz kommen, werden die Reichweiten von 100-kW-UKW-Sendern ohne weiteres erreicht.

An Standorten mit DAB-Plus-Sender wird mit einer Leistung von etwa 1 bis 1,5 kW gearbeiten. Darin ist auch die erforderlichen Kühleinrichtungen, mit den Sendern der neuesten Generation enthalten. Diese erreichen mit den neu gebauten Sendern, ein Gesamtwirkungsgrad von rund 46% und nehmen bei einer Sendeleistung von 1,45 kW insgesamt 3,2 kW an Strom auf. Was im Vergleich zu UKW extrem wenig ist.

Nanosatelliten als Weltraum-Verkehrspolizisten

Forscher am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) setzen auf Nanosatelliten als eine Art Verkehrspolizisten im Weltraum, um Kollisionen von Satelliten und Weltraummüll zu verhindern. Dazu sollen die Winzlinge die Bahnen von Objekten in niedriger Erdumlaufbahn viel genauer bestimmen können, als das beispielsweise mit Radar von der Erdoberfläche aus möglich ist. Ziel ist es, mit dem geplanten "Space-Based Telescopes for Actionable Refinement of Ephemeris" (STARE), einer Nanosatelliten-Konstellation, die Position von Satelliten und anderen Gegenständen auf weniger als 100 Meter genau zu bestimmen.

Denn geregelter Weltraum-Verkehr wird immer wichtiger. "Seit Beginn des Weltraumzeitalters mit Sputnik wurde sehr viele Objekte ins All geschossen, und dabei ist viel Schrott übrig geblieben", erklärt der Experte Koudelka, Leiter des Projekts TUGSAT an der TU Graz. Gerade in niedrigen Umlaufbahnen finden sich diverse alte Satelliten, Raketenstufen und auch Kleinteile, die Zahl der Objekte geht in die 100.000de. Die damit einhergehenden Kollisionsrisiken sind so groß, dass in der Raumfahrt inzwischen Weltraummüll-Vermeidung ein großes Thema ist. Gerade in niedrigem Erdorbit zwischen 200 und 2.000 Kilometern Höhe herrscht mittlerweile ein solches Gedränge, dass Unfälle kaum mehr zu vermeiden sind. Die erste dokumentierte Kollision gab es 2009 zwischen einem Iridium-Kommunikationssatelliten und einem russischen Kosmos-Satelliten, die beide zerstört wurden. Um solche Vorfälle zu vermeiden, müssen die Umlaufbahnen von Objekten möglichst genau bekannt sein. Doch das ist schwer, weil viele Faktoren wie etwa Luftreibung die Bahnen stören. Derzeit werden knapp 20.000 Objekte erfasst und es wird eine Positionsunsicherheit von einem Kilometer erreicht.

Autos orten Fussgänger - Das Handy als Lebensretter



Bildlegende: Das funkbasierte Sensorsystem kann Fussgänger auch dann orten, wenn sie durch Hindernisse verdeckt sind.

Ein Auto fährt mit Tempo 30 durch ein Wohngebiet. Rechts stehen parkende Fahrzeuge am Strassenrand. Plötzlich taucht hinter einem grossen Anhänger ein Fussgänger auf. Unmittelbar vor dem Passanten kommt der Wagen zum Stehen. Hätte das Ortungssystem des Fahrzeugs nicht eingegriffen, wäre der Fussgänger vom Auto erfasst worden.

Der Fussgänger hatte in diesem Versuch einen so genannten Transponder bei sich. Ein Transponder ist ein Funksender und -empfänger, der auf bestimmte Signale antwortet. In diesem Fall auf das Ortungssystem in dem sich nähernden Auto. Dabei wird für die genaue Lokalisierung des Fussgängers dessen Abstand und Winkel zum fahrenden Auto gemessen.

Die Warnung an den Fahrer oder die Auslösung einer Notbremsung muss in der Regel schon erfolgen, bevor der Fussgänger die Strasse betritt. Gleichzeitig muss die Wahrscheinlichkeit für unnötige Vollbremsungen extrem gering gehalten werden, damit die Fahrer das System als zuverlässig empfinden und benutzen. Eine sehr gute Bewegungsabschätzung ist daher unumgänglich.

Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit gelang es den Wissenschaftlern, die Messfehler bis auf wenige Pikosekunden (Billionstel Sekunden) zu reduzieren.

Die kleinen Sender können in Kleidung oder Schulranzen integriert werden. Als Transponder könnte in Zukunft aber auch das Handy dienen, denn ein Grossteil der Menschen trägt es ohnehin ständig bei sich. Es bedarf lediglich kleiner Änderungen an der Geräte-Hardware. Ein grosser Hersteller von Mobiltelefonen hat bereits Interesse an dem System gezeigt.

Bevor die Abofalle zuschnappt - Warnung vor den Maschen der Telefonvermarkter

Sicherlich hat es fast jeder schon einmal erlebt: Am Telefon meldet sich jemand im Namen eines seriös klingenden Unternehmens und verwickelt einen geschickt in ein nettes Gespräch. So ganz nebenbei wird dann immer mal wieder gefragt, ob man schon dieses oder jenes tolle Produkt kennt oder bereits in diese ach so informative Zeitschrift hineingelesen hat... Und bevor man es sich versieht, hat man ein Abonnement am Hals, welches man eigentlich gar nicht braucht. Doch das ist noch längst nicht alles, was es zum Thema "Abofalle" zu sagen gibt. Denn diese aggressive Art des Telemarketings bildet im Bereich Telefonabzocke eine ganz eigene Sparte und die nervigen Anrufer greifen oft tief in die Trickkiste, um arglose Bürger zum Kauf eines Abos zu bewegen.

Der Klassiker
    Altbewährt und vielleicht gerade deshalb noch immer beliebt: Man ruft an, um ein paar harmlose Fragen zu stellen und berichtet dann - wie nebenbei - von der Zeitschrift xy. Dabei hofft man darauf, dass der Angerufene kurz nicht nachdenkt und eine der Fragen eindeutig mit "Ja" beantwortet - und schon schnappt die Abofalle zu. Denn oft hat man bei solchen fiesen Anrufen die falsche Frage bejaht und somit unwissentlich in ein Abonnement eingewilligt. Das böse Erwachen kommt dann meistens erst mit der ersten Rechnung, die ins Haus flattert.
   
Der Gewinnanruf
    Hier wird unter dem Vorwand angerufen, dass man bei einem Gewinnspiel den Hauptpreis abgesahnt hätte. Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird dann die Gewinnaushändigung an den Abschluss eines Abonnements gekoppelt. Besonders hinterhältig dabei: Hier wird ganz bewusst versucht wird, die anfängliche Euphorie des Angerufenen auszunutzen. Reagiert der Angerufene dann auch noch in der falschen Art und Weise auf den angebotenen Datenabgleich, haben die Betrüger relativ schnell die Kontonummer, womit dann auch dem Bargeldfluss nichts mehr im Wege zu stehen scheint.

Die Hundefutterprobe
    Hier bewerben die Anrufer sehr aggressiv ein Hundefuttermittel und locken die Angerufenen mit einem kostenlosen Probepaket. Dann wird - ähnlich wie beim "Gewinnanruf" nach einem Abgleich der persönlichen Daten gefragt. Grund: Die Probe muss ja schliesslich ein eine Adresse geliefert werden. Zwar wird die kostenlose Probe dann auch zugeschickt, doch nun bekommt man die Anrufer erst recht nicht mehr los. Denn deren Meinung nach kann jeder, der kostenlose Proben annimmt, auch zu einem Futterabo zustimmen.

Das Pillenabo
    ...funktioniert eigentlich nach genau dem gleichen Prinzip - mit dem einzigen Unterschied, dass man es hier gezielt auf ältere Menschen abgesehen hat. Versprochen werden rezeptfreie Medikamente aus Algen, Ginkgo oder ähnlichem, die angeblich wahre Wunder bewirken sollen. Erst bekommt man eine Probe zum "Sonderpreis" zugeschickt, dann wird ein sogenannter "Versorgungsplan aufgestellt, nach dem man alle acht Wochen neue Pillen - diesmal jedoch zum vollen Preis - ins Haus geliefert bekommt.

    Bei allen genannten Maschen wird man die einmal abgeschlossenen Abos nur recht schwer wieder los. Doch solange man nichts schriftlich bestätigt oder unterschrieben hat, gelten telefonisch eingegangene Verträge nach deutschem Recht zumeist als nichtig. Im Notfall sollte man auch die Polizei über derart betrügerische Machenschaften informieren. Wenn jedoch alle Stricke reissen und man aus der Abofalle wirklich gar nicht mehr alleine herauskommt, sollte man auch nicht davor zurückschrecken, einen Anwalt hinzuzuziehen. Denn auch wenn diese zusätzlichen Kosten auf den ersten Blick abschrecken mögen - man kommt unter Garantie noch billiger weg, als jeden Monat die Kosten für etwas zu tragen, was letztendlich eigentlich niemand braucht.

Was Elektronen zum Zittern bringt: Bewegungen in Halbleitern erzeugen Strahlung mit Rekordbandbreite

Moderne Hochgeschwindigkeitselektronik basiert auf winzigen Halbleiter-Strukturen, in denen Elektronen mit Hilfe von elektrischen Feldern auf immer höhere Geschwindigkeiten beschleunigt werden. Bald schon dürften Feldstärken erreicht werden, die zu einer neuen Klasse von Quantenphänomenen führen.

Vor 85 Jahren beschrieb Felix Bloch, einer der Väter der modernen Festkörperphysik, die Bewegungen von Elektronen in einem Festkörper mit quantenmechanischen Wellen. Die Bewegungen sind dabei mit den Bewegungen von Wellen auf dem Wasser vergleichbar: Treffen sie auf ein Hindernis, etwa einen Stein, dann werden sie gestreut und auf der Wasseroberfläche bildet sich ein Muster kleiner Wellen aus. In einem Festkörper führt die enorme Anzahl periodisch angeordneter Atome zu einem hochkomplexen Streumuster der Elektronen und zu einer überraschenden Vorhersage: In einem starken elektrischen Feld sollten sich Elektronen demnach nicht – wie intuitiv erwartet – gleichförmig in eine Richtung bewegen, sondern beginnen zu oszillieren. Dieses merkwürdige Verhalten konnte aber bislang nur in künstlichen Modellsystemen beobachtet werden, weil die Wellennatur der Elektronen durch ihre Wechselwirkung untereinander sowie mit dem Atomgitter eines natürlichen Festkörpers schnell „verwischt“ wird.

Physiker der Universitäten Regensburg, Marburg und Paderborn haben nun nachgewiesen, dass sich Elektronen unter diesen Bedingungen nicht mehr monoton in eine Richtung bewegen, sondern extrem schnelle Oszillationen ausführen, die Licht über einen superbreiten Spektralbereich ausstrahlen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature Photonics“ veröffentlicht (DOI: 10.1038/nphoton.2013.349).

Einem Team um Prof. Dr. Rupert Huber vom Institut für Experimentelle und Angewandte Physik der Universität Regensburg ist es in einem bahnbrechenden Experiment gelungen, elektrische Felder in der Grössenordnung von 10 Milliarden Volt pro Meter mit einer Präzision von billiardstel Sekunden an Halbleiter anzulegen und die Oszillation der
Elektronen zu beobachten, bevor sie verwischt. Die Forscher nutzen dazu eine erst vor kurzem in Betrieb genommene Hochfeld-Terahertzquelle an der Universität Regensburg. Sie kann ultrakurze Lichtblitze im infraroten Spektralbereich mit Rekordintensitäten und präzise kontrollierbarem Feldverlauf erzeugen. Der Trick ist dabei, das schwingende elektrische Feld eines solchen Lichtblitzes als kurzzeitige Vorspannung zu verwenden. Mit einer extrem schnellen Zeitlupenkamera konnten die Wissenschaftler zudem zeigen, dass die oszillierenden Elektronen elektromagnetische Strahlung vom Mikrowellen- bis zum Ultraviolett-Bereich ausstrahlen.

Die Elektronik der Zukunft könnte also auch bei optischen Taktraten funktionieren. Nicht zuletzt emittieren Bloch-Oszillationen ultrakurze Lichtblitze im infraroten Spektralbereich in einer Rekordbandbreite. Diese Lichtquelle dürfte demnach ein wertvolles Forschungsinstrument für die Ultrakurzzeitphysik werden.




Bildlegende: Schematische Darstellung oszillierender Elektronen, die hochfrequente elektro-magnetische Strahlung aussenden.