Sonntag, 7. Februar 2016

CeBIT 2016 und die Top-Trends zum Thema IT-Security

Der IT-Branchenverband BITKOM ermittelte in einer Repräsentativumfrage, dass lediglich 45 Prozent der Firmen ihre Daten verschlüsseln. Nicht einmal jede dritte Firma setzt intelligente Sicherheitssysteme zur Absicherung gegen den Datenabfluss von innen oder Angriffserkennungssysteme für Attacken von aussen. Neben den Neuheiten und Vorstellung von Verbesserungen zur CeBit 2016, liessen Referenten an der PREVIEW , in München ein erstaunlich scharfer Wind zur Sicherheit einblasen. Obwohl fast täglich neue Berichte über Cyberangriffe in den Medien erscheinen, begnügen sich viele Unternehmen nur mit einem Basisschutz für die Absicherung ihrer IT-Systeme. Neben Neuheiten, wird es das Ziel der CeBIT in Hannover sein, Aufzuklären, Tipps, Unterstützung und passende IT-Lösungen anzubieten. Besserer Datenschutz erfordert aber auch höhere Investitionen.

Mobiles Arbeiten ist attraktiv wie nie – vom Home-Office bishin zum Aussendiensttermin beim Kunden. Ein eindeutig geregelter Umgang mit mobilen Geräten, Apps und Inhalten ist von grosser Bedeutung – besonders, wenn privat erworbene Geräte ins Firmennetzwerk eingeschleust werden (Stichwort: Bring your own Device). Höchste Priorität für Unternehmen hat die Verbesserung der Mobile Security. Mitarbeiter, ihm fällt dabei eine zentrale Rolle zu. Nach Einschätzung der IT-Entscheider geht fast die Hälfte der Sicherheitsvorfälle auf das Konto der Mitarbeiter. Häufig ist der sorglose Umgang mit der Mobiltechnologie die Ursache. Die Befragung von  Fachbereichs-Verantwortlichen im Zeitraum von zwei Jahren hat ergeben, dass 30 Prozent ein Smartphone mit Firmendaten verloren, zehn Prozent sogar öfter als einmal.

Wie sich die permanent fliessenden Datenströme zwischen Mensch, Maschine und Mobiltechnologie vor feindlichen Übergriffen abschotten lassen, erfahren die Besucher der CeBIT 2016 in Halle 6 bei den führenden Spezialisten in Sachen „Business Security“. Was künftig mit der Verwendung biometrischer Passwörter wie Gesichtserkennung oder Irisscan möglich sein wird, verraten renommierte Forschungseinrichtungen gleich nebenan. Das diesjährige CeBIT-Motto "d!conomy: join - create - succeed" greift die Digitalisierung in Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft auf.

Industrie 4.0: Neue Entwicklungsstufe im Exportbusiness
Als eine industrielle Revolution kündigt sich, die vierte in der Wirtschaftsgeschichte an. Ein Quantensprung, heisst es. Auch für die Schweizer Exportindustrie?

Ja, lautet die Antwort. Schweizer Exportunternehmen können von Industrie 4.0 profitieren. Und zwar gleich in zweifacher Hinsicht. Man darf sogar behaupten, Industrie 4.0 richtet sich wie keine zweite systematische Neuerung an den Bedürfnissen international tätiger Unternehmen aus.

Denn nicht nur in der Schweiz wollen die Unternehmen auf Level Industrie 4.0 kommen. Mit anderen Worten, weltweit wird aufgerüstet, weltweit braucht es neue Infrastrukturen zur Implementierung und Umsetzung von Industrie 4.0, Know-how, Technologien, Dienstleistungen. Bei allen Unternehmen aus jenen Ländern, in denen Industrie 4.0 bereits weit fortgeschritten ist trägt Früchte. Industrie 4.0 funktioniert damit in zwei Richtungen: nach innen zur Optimierung der eigenen Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit und nach aussen als Impulsgeber für zusätzliches Wachstum in unterschiedlichsten Märkten/Sektoren, die allesamt auch neue Business-Potenziale eröffnen. Insbesondere für jene, die Industrie 4.0 bereits «verinnerlicht» haben.

Aber, wenn die vierte industrielle Revolution anhält könnte es in den nächsten fünf Jahren zu einem Nettoverlust von rund fünf Millionen Jobs in 15 entwickelten und aufstrebenden Wirtschaftsnationen führen. Dies ergab ein zentrales Ergebnis der Studie “The Future of Jobs” des Weltwirtschaftsforums Davos. Die Befragung wurde unter Verantwortlichen und Top-Entscheidern aus 350 Unternehmen in 15 Industrieländern durchgeführt. Vor allem die Zahl an Büro- und Verwaltungsberufen wird im Zuge zunehmender Automatisierung und Digitalisierung am stärksten zurückgehen, gefolgt von Berufen aus Herstellung und Produktion.

Aber, gleichzeitig erwarten die Studienautoren rund 2,1 Millionen neue Jobs, in erster Linie im IT- und Maschinenbau-Sektor. Die fundamentalen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt variieren dabei stark, auch über Berufsarten hinweg. Die grössten negativen Auswirkungen könnten dabei auf den Gesundheitssektor zukommen, dahinter folgen die Bereiche Energie und Finanzdienstleistungen. Wenig überraschend ist, dass die meisten neuen Jobs in der IT- und Kommunikationsbranche.

Durch die Vernetzung der Produktion werden sich ganz neue Tätigkeitsprofile auftun wie beispielsweise Industrie-Datenanalysten und Roboterkoordinatoren. Zudem werden Hersteller Maschinen zunehmend verleihen und Arbeitskräfte einstellen, die sich um Service und Wartung kümmern. Beispiel die Fa. Siemens zusammen mit den spanischen Eisenbahnen.

Manchmal möchte man den Fortschritt anhalten, weil man zuerst verstehen muss wo Gefahren lauern und abgewehrt werden können. Industrie 4.0 ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wer Industrie 4.0 verpasst oder nicht ernst nimmt, droht von der Konkurrenz überholt zu werden. Die gute Nachricht: Wenn man nicht so genau hinsieht, wo es hingeht, kann man bislang auch nicht wirklich eine Gelegenheit verpasst haben.

Cebit; (Un-)Sicherheit überall

Der europäische Security-Software-Hersteller ESET veröffentlichte im Februar seinen Trends Report für das Jahr 2016 und stellte diesen an der PREVIEW zur CeBit 2016 in München, Fachjournalisten vor. Auf 71 Seiten gab es einen Ausblick darauf, welche sicherheitsrelevanten Themen 2016 besonders wichtig sein werden. Im Fokus stehen dabei unter anderem das Internet der Dinge, tückische Verschlüsselungs-Schadsoftware (Ransomware), Windows 10 sowie neue Gefahren aus dem Web für Kinder.

Ob Haushaltsgeräte, Wearables, Autos oder industrielle Maschinen - das Internet ist überall und wird auch in diesem Jahr immer neue Endgeräte und Orte ans Netz bringen. Dieser Anstieg der digitalen Vernetzung birgt neue Chancen für Hacker und Schadprogramme, gleichzeitig neue Risiken für Nutzer innovativer Technologien. Mit hoher Wichtigkeit gilt es sich 2016, nicht nur vor Angriffen zu schützen, sondern auch die Verfügbarkeit von Daten und Informationen zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen.

Lösegeld gegen Daten
Mit neuen Variationen und Varianten wird mit Ransomware, heimtückische Erpressungs-Malware, sowohl für Privatleute wie auch Geschäftstreibende eine grosse Gefahr darstellen. Die Verschlüsselung von sensiblen Daten bei nachfolgender Erpressung eines Entschlüsselungs-Lösegeldes wird auch 2016 ansteigen.

In den letzten Monaten des Jahres 2015 fiel ein signifikanter Anstieg von Ransomware auf, der direkt auf Geräte zielt, die mit dem Internet der Dinge in Verbindung stehen.

Crimeware als neue Form der Wirtschaftsspionage auf dem Vormarsch
Wirtschaftsspionage hat eine neue Qualität erreicht, umso wichtiger ist es nötig, zwischen Security-Firmen, Staaten und Sicherheits-Institutionen darüber zu reden. Zwingend nötig ist es, sensible Infrastrukturen vor Angreifern wie Operation Liberpy, Buhtrap, Waski oder Brolux zu schützen.

Windows 10: Sicherheitsmerkmale und Privatsphäre
Die neueste Windows-Generation erfreut sich einer hohen Adaptionsrate. ESET warf einen Blick auf die Sicherheitsmerkmale und beleuchtet Datenschutzaspekte.
"Es steht ausser Frage, dass Windows 10 grosse Fortschritte in Sachen Sicherheit gemacht hat - trotzdem bleiben Vorbehalte bei Privatsphäre und Transparenz bestehen.“

Online-Gefahren für Kinder steigen
Kinder und Jugendliche stehen in den Weiten des Internets auch in diesem Jahr zahlreichen Herausforderungen und Gefahren gegenüber. Soziale Netzwerke und Messenger bieten Angreifern immer neue Plattformen, um Minderjährige zu bedrängen: Wie eine Umfrage von ESET zeigt, werden mit 43,1 Prozent meistens Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren Opfer von Bedrängnis im Netz, gefolgt von stolzen 36,9 Prozent zwischen 16 und 18.

Lässt sich – unter Einhaltung des Datenschutzes – Sicherheit überhaupt noch gewährleisten? Oder läuten das Internet der Dinge und die allgegenwärtige Vernetzung unweigerlich das Ende des Datenschutzes ein? Fast alles kommt inzwischen mit eigener App und/oder Internet-Anbindung auf den Markt. Wie so oft spielen bei der Entwicklung eher Design und „Time-to-Market“ eine Rolle als die Sicherheit. Und das, obwohl der Missbrauch smarter Endgeräte als Einfallstor ins Firmennetz nicht unterschätzt werden sollte.  Albtraum für Sicherheitsverantwortliche, Paradies für Cyberkriminelle. Bei der Diskussion um die Sicherheit von Smart-Devices darf man nicht vergessen, dass sich die meisten dieser Geräte keinesfalls im luftleeren Raum befinden.

Letztlich steht man vor der Frage der Gewinnmaximierung: Konzentrieren sie sich auf das Hacken der einzelnen Smart-Devices oder machen sie gleich „Nägel mit Köpfen“ und attackieren das Backend? Dort treffen sie auf ein einfach zu erreichendes Sammelsurium verschiedenster Technologien, was die Angriffsfläche vergrössert: Je mehr Technologien eingesetzt werden, umso grösser die Auswahl möglicher Exploits. Im Erfolgsfall haben sie das gesamte Backend unter Kontrolle, inklusive aller daran angeschlossener Geräte.

Cebit; „Kein Wirtschaftszweig bleibt vom rasanten Einzug der Digitalisierung unerreicht“

Tatsächlich bietet die CeBIT in diesem Jahr wieder ein Themenspektrum wie noch nie und verspricht im Spannungsfeld der Megatrends Internet der Dinge, Big Data & Cloud, E- & M-Commerce und Security wertvolle Anregungen für sämtliche Branchen – von der Industrie über den Dienstleistungssektor bis zur Medizin und vom Startup über den Mittelstand bis zum Konzern. 

Einen gewagten Schritt weiter geht Hannes Sjöblad: Der Leiter des schwedischen Biohacking-Verbands mit digitalem Implantate. Er selbst trägt bereits einen in die Hand implantierten Chip, mit dem er zum Beispiel Türen öffnen kann. Sjöblad glaubt, dass physikalische Objekte oder Passwörter zur Identifizierung schon bald der Vergangenheit angehören werden: Wer das enorme Digitalisierungstempo von Wirtschaft und Gesellschaft verfolgt, ahnt, dass der implantierten Chip tatsächlich Realität werden könnte

Für grosse Unternehmen ist jedoch wichtig mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten, verriet die Deutschen Bahn. Die Digitalisierung wird das Geschäft der Deutschen Bahn weiter massiv verändern.“ Für fünf Millionen Zugreisende pro Tag gelte es, neue digitale Serviceangebote zu entwickeln. Zugleich könne man durch intelligente Datenauswertung Probleme erkennen, bevor ein Ausfall drohe - 70 000 Weichen der Bahn stehen als Beispiel dafür. Künftig will die Deutsche Bahn verstärkt auf „Menschen mit Digitalisierungs-Gen“ setzen die mit dem Verkehrsunternehmen neue Geschäftsansätze und innovative Technologien entwickeln. 

Für die sichere Verschlüsselung von Daten werden fast immer starke kryptographische Schlüssel verwendet, sogenannte digitale Zertifikate. Um diese erstellen, verwalten und prüfen zu können, benötigen Unternehmen in der Regel eine aufwändige Public-Key-Infrastruktur (PKI). Das gilt nicht für eine neue Cloud-Lösung der Bundesdruckerei: Hier werden die Zertifikate für elektronische Identitäten einfach und sicher im akkreditierten Trust-Center („D-Trust“) erstellt und manuell oder automatisiert bezogen. Auch kleine oder mittelgrosse Firmen und Organisationen von den Vorteilen einer modernen, hochsicheren Verschlüsselungs-, Signatur- und Authentifizierungslösung profitieren.

Kaspersky Lab rückt „Security Intelligence Services“ für Kritische Infrastrukturen sowie Organisationen jeder Grösse ins Blickfeld der CeBIT-Besucher. Eine neue Cyberschutzlösung gegen hochentwickelte Angriffe ist ebenfalls in Vorbereitung. Einzelheiten wird das Unternehmen auf der Messe verraten. „Die intelligente Cybersicherheit wird das dominante CeBIT-Thema für die d!conomy“ sein.

Drohten als neues Geschäftsmodel
Rund um das Thema Drohnen entstehen derzeit viele neue Geschäftsmodelle – unter anderem in der Logistik, in der Agrarwirtschaft und aus Startup-Ökosystem. Auf der CeBIT wird das Konzept mit smarten, unbemannten Flugkörper mit Spannung erwarteten. Neben einer Ausstellung des ersten DRONEMASTERS in einer Flugarena in Halle 16 wird ein mehrtägiges Konferenzprogramm Summit@CeBIT die Ausstellung begleiten. Ein interessantes Drohnen-Konzept bringt Wingtra aus der Schweiz auf die Messe: Das schnell wachsende Spin-Off der ETH Zürich hat eine Drohne gebaut, die senkrecht wie ein Helikopter starten und problemlos zwischen Häusern oder auf Waldlichtungen landen kann. Der Drohnen-Prototyp Skye der ETH Zürich soll die energieeffiziente Flugweise eines Zeppelins mit der Präzision eines Quadrocopters verbinden. Ausgestattet mit Kameras, soll er im März über das Ausstellungsgelände fliegen und demonstrieren, wie interaktives Marketing aus der Luft aussehen kann.


Selbst der Einsatz digitaler Technologien bei der Konstruktion oder Architektur von Gebäuden ermöglicht neuartige Ansätze. Die ETH Zürich zeigt mit ihrem „In situ Fabricator“, das mobile Robotersystem und transferiert die Leistungsfähigkeit und Flexibilität einer digitalen Fabrikation direkt auf die Baustelle. Der CeBIT-Stand der Züricher Hochschule hat „In situ Fabricator“ konstruiert. Der Infrastrukturanbieter SIX bietet FinTech-Lösungen an und unterstützt Banken bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien. Noser Young Professionals stellt auf der CeBIT ein Modell vor, wie Ingenieure ausgebildet werden können, welche bereits im Alter von 17 Jahren vollwertig mitarbeiten können. CeBIT Besucher können in fünf Minuten eine „CeBIT-Ausbildung mit Diplom“ erhalten.

Cebit; Apropos Schweiz



Die Schweiz ist das diesjährige CeBIT-Partnerland. Die Schweiz  exportiert zwölfmal mehr IT-Produkte als Schokolade und Käse zusammen. Die CeBIT als wichtigste Veranstaltung für Digitalisierung stellt 2016 die Schweiz in den Fokus, die beim Einsatz digitaler Technologien im weltweiten Vergleich führend ist.

Für die Schweiz ist es eine einzigartige Chance CeBIT-Partnerland zu sein 60 Schweizer Aussteller präsentieren im SWISs Pavillion ihre Innovationen. Mit 1500 Quadratmetern ist der Schweizer Pavillion fast zehn Mal grösser als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2014 hat die Schweiz ICT-Güter und Dienstleistungen im Wert von über 18 Milliarden Franken exportiert. Der Schweizerische Bundespräsident Johann Schneider-Ammann wird gemeinsam mit dem stellvertretenden deutschen Bundeskanzler Sigmar Gabriel am Montag, 14. März die CeBIT eröffnen und am Dienstagmorgen zusammen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel den zweistündigen Messerundgang am SWISs Pavillion beginnen.

Dienstag, 2. Februar 2016

Der Schalttag ist Umschalttag

Neuerungen beim Satellitenempfang
für die TV-Programme der SRG SSR

Ab 29. Februar 2016 verbreitet die SRG ihre Fernsehprogramme über Satellit ausschliesslich in hochauflösender Qualität (HD). Zudem versieht sie das TV-Programm SRF info HD mit dem Smart-TV-Service SRF+. Ebenfalls neu ab diesem Datum bietet die SRG alle Regionaljournale von Radio SRF 1 über Satellit an.

​Die SRG hat den Umstieg von Standardqualität SD (Standard Definition) auf hochauflösende Qualität HD (High Definition) von langer Hand vorbereitet: Von 2007 bis 2012 bot sie zunächst das TV-Programm HD suisse an, und seit 29. Februar 2012 verbreitet sie alle TV-Programme parallel zu SD- auch in HD-Qualität. Dieser kostenintensive Parallelbetrieb wird nun eingestellt.

Mehr Programmvielfalt über Satellit
Zeitgleich mit dem Wechsel von SD zu HD ergänzt die SRG das TV-Programm SRF info HD für den Satellitenempfang mit dem Service SRF+. Dabei handelt es sich um das Smart-TV-Angebot von SRF, mit dem sich Zusatzinformationen zu Programm und Sendungen auf dem Bildschirm einblenden lassen. Zudem schaltet die SRG alle Regionaljournale von Radio SRF 1 neu auf Satellit auf. Damit können die Regionaljournale in ganz Europa und bis nach Nordafrika gehört werden.

Sendersuchlauf bei Haushalten mit Satellitenempfang
Etwa zehn Prozent aller Schweizer Haushalte empfangen Fernseh- und Radioprogramme über Satellit. Ein Teil dieser Haushalte muss nach dem 29. Februar 2016 einen Sendersuchlauf durchführen, um das komplette Fernseh- und Radioangebot der SRG weiter konsumieren zu können. Wenn ein Empfangsgerät (TV, Decoder, Set-Top-Box) noch nicht HD- und DVB-S2-tauglich ist, wird empfohlen, sich an den Fachhandel zu wenden und die Empfangstechnik entsprechend aufzurüsten. Kostengünstige Empfänger sind unter 100 Franken erhältlich.

Nichts ändert sich für Haushalte, welche die SRG-Programme in SD-Qualität über Antenne (DVB-T), Kabel (DVB-C), Internet (Streaming) oder Digital-TV-Box empfangen. Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass einzelne Anbieter ihre Netze im gleichen Zeitraum umstellen.

Gerätetest und Hotline
Auf www.hd-switch.ch kann getestet werden, ob ein Empfangsgerät nach dem Umschalttag weiter nutzbar ist.

Für Fragen
zum Satellitenempfang SRG-Kundencenter:

Telefon: 0848 88 55 33 (Lokaltarif)
E-Mail: hd-switch@srgssr.ch

Internet: www.hd-switch.ch

13. Februar 2016 Welttag des Radios

UNESCO betont die Bedeutung der Community Radios

Die UNESCO hat den 13. Februar zum Welttag des Radios erklärt. Er soll auf die wichtige Bedeutung dieses Mediums aufmerksam machen. Ohne das Radio wären viele Menschen von Informationen ausgeschlossen. Lokale Rundfunkstationen sind in abgeschiedenen Regionen oft die einzige Informationsquelle. Das Radio spielt auch in der Notfallkommunikation und im Katastrophenschutz eine entscheidende Rolle.

Das Radio ist das Massenmedium mit der größten Hörerschaft weltweit. Gleichzeitig ist es ein sehr kostengünstiges Kommunikationsmittel, als „Nebenbei-Medium“ bietet es die Möglichkeit, sich mit Themen zu befassen, für die man sich bei einer Zeitungslektüre nie Zeit nehmen würde. Die UNESCO unterstützt im Rahmen ihres internationalen Programms zur Medienförderung (IPDC) den Aufbau von Radiostationen in ländlichen und isolierten Gebieten. Unabhängige Radiostationen versorgen die Menschen mit Informationen in ihrer lokalen Sprache und ermöglichen es ihnen, an der öffentlichen Diskussion und am demokratischen Meinungsbildungsprozess teilzuhaben. In der Katastrophenvorsorge ist das Radio eine wichtige Nachrichtenquelle, um die lokale Bevölkerung vor Gefahren zu warnen.

Veränderte Medienlandschaft
Aufgrund der rasanten Medienentwicklung haben sich die Serviceleistungen des Radios heute verändert. Breitband, Internet, Handy und Tablet-PC eröffnen neue technische Möglichkeiten für das Radio und bieten einen anderen, modernen Umgang mit dem traditionellen Kommunikationsmittel. Diese neuen Formen des Radios sind im Vergleich zum traditionellen Rundfunkempfänger mit Antenne für noch weniger Menschen erschwinglich. Fast eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zum Radio.

Die Idee zum Weltradiotag ging 1946 aus dem Radio der Vereinigten Nationen hervor. Das UN Radio startete behelfsmässig in den Büros der UN in Lake Success, New York, vorrangig mit der BBC mit Berichten und Meldungen in chinesisch, englisch, französisch, russisch und spanisch. Ende 1985 wurde das Kurzwellenprogramm aufgrund steigender Kosten eingestellt. Aus der spanischen Radioakademie kam dann der Vorschlag zum Welttag des Radio. Die 36. Generalkonferenz der UNESCO hat im November 2011 die Einrichtung des Weltradiotags am 13. Februar beschlossen. Das Datum soll an den Gründungstag des Radios der Vereinten Nationen, das als freie Radioanstalt erinnern.

www.unmultimedia.org/radio/english

Podcast App:
https://itunes.apple.com/us/app/un-audio-channels/id911809149?mt=8

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.audionowdigital.player.unitednations&hl=en

Meerwasser-Fontäne als Antenne

"SeaAerial" empfängt dank spezieller Düse auch problemlos Digital-TV 

Bildquelle: Mitsubishi.com


Mitsubishi Electric stellt mit "SeaAerial" ein Antennensystem vor, die eine Wasserfontäne zur Rundfunkantenne macht. Die speziell konstruierte Düse, die direkt an der Küste oder auch auf See einsetzbar ist, schiesst dabei einfach Meerwasser gezielt in die Höhe. Somit lassen sich dann Radiowellen empfangen und senden. Laut Mitsubishi Electric zufolge dürfte SeaAerial dabei die erste Meerwasser-Antenne sein, die terrestrisches Digital-TV empfangen kann.

Salzwasser ist deutlich leitfähiger als Süsswasser und eine Fontäne kann als Antenne fungieren. Beispielsweise forscht auch die US Navy in diese Richtung, denn das "Material" für so eine Antenne ist auf dem Meer schier unbegrenzt verfügbar. Mitsubishi Electric hat eine speziell isolierte Düse entwickelt, die auch dann noch eine funktionierende Antenne liefert, wenn sie direkt im Meerwasser zum Einsatz kommt. Die nötige Isolation ermöglicht laut Mitsubishi Electric eine Viertelwellenlängen-Röhre in der Düse.

Eine weitere Herausforderung bei der Meerwasser-Antennen ist, sie wirklich effizient zu machen. Denn so viel besser Salzwasser als Süsswasser leitet, so viel schlechter macht es sich im Vergleich zu Metall. Mitsubishi hatmithilfe von Simulationen die optimale Form für eine Fontänen-Antenne ermittelt. Je nach Übertragungsfrequenz muss das Wasser demnach bis zu einige Dutzend Meter hoch spritzen. Mit der optimalen Form erreicht SeaAerial jedenfalls eine Effizienz von 70 Prozent, sodass das System sinnvoll Signale empfangen und übertragen kann.

Der wesentliche Vorteil von "SeaAerial" ist, wie leicht das Antennen-System praktisch überall an der Küste oder auf der Meeresoberfläche genutzt werden kann. Das System erfordert im Prinzip nur eine Pumpe und die Spezialdüse sowie natürliches Meerwasser. Dies macht das System sehr mobil, denn ein Schiff kann es ganz einfach dorthin bringen, wo es gebraucht wird.