Mittwoch, 18. Juni 2014

Schweiz: Anpassung der Radio- und Fernsehverordnung (RTVV)

Ab dem 1. Januar 2015 möchte die SRG ihrem Publikum ahybrides Fernsehen (HbbTV, "Hybrid broadcast broadband TV") anbieten, damit es Informationen aus dem Internet gleichzeitig auf dem Fernseh-Bildschirm anzeigen lassen kann. Das setzt eine Ergänzung ihrer Konzession voraus. Mit einer Änderung der Radio- und Fernsehverordnung (RTVV) soll zudem sichergestellt werden, dass die Fernmeldedienstanbieter die hybriden Fernsehdienste konzessionierter Stationen wie der SRG oder den regionalen TV-Programmen verbreiten.

Gleichzeitig mit dem Revisionsbedarf geht die Planung der UKW-Sendernetze auf die Radiostationen über; das BAKOM ist nur noch für die Prüfung und Bewilligung zuständig. Diese neue Rollenverteilung wurde vor einiger Zeit mit der Branche beschlossen und hat sich in der Praxis bereits bewährt. Diese Rollenverteilung soll nun in der RTVV umgesetzt werden. Dies ermöglicht den Umstieg von der analogen UKW- zur digitalen DAB+-Verbreitung: Wenn ein Radio ein Gebiet digital versorgt, kann es auf die UKW-Verbreitung verzichten.

Die Unterstützung neuer Verbreitungstechnologien soll ausgebaut werden. Heute erhalten Radios, die ihr Programm auf einer DAB+-Plattform verbreiten lassen, bis zu 75 Prozent der ihnen übertragenen Abschreibungen über Mittel aus der Technologieförderung erstattet. Dieser Anteil wird auf 100 Prozent erhöht. Die Abschreibungskosten machen nur einen Teil der Verbreitungsentschädigung aus, so dass die Radios nach wie vor den überwiegenden Teil der Verbreitungskosten selbst bezahlen.

Montag, 2. Juni 2014

DAB Zeitraum wird und der Schweiz definiert

Nachdem die private Digitalradio-Plattform in der Romandie ihren Sendebetrieb aufgenommen sind in der Westschweiz mehr als 90 Prozent aller UKW-Programme auch digital über DAB+ empfangbar. In der Deutschschweiz sind es knapp 50 Prozent.

Die genannten, möglichen UKW-Abschaltdaten reichen vom Jahr 2019 bis zum Jahr 2024. Auch in Deutschland wird im Verein Digitalradio an einer Roadmap gearbeitet. In Deutschland wird das Jahr 2025 als Abschaltdatum ins Spiel gebracht. Ob die konkreten Termin die DAB Entwicklung weiter beschleunigt?


Ein positiven Signale, wird auch von den Vertretern der Automobilindustrie ausgesandt. Ziel ist es, die DAB+ Einführung im Fahrzeug noch kundenfreundlicher und marktgerechter zu gestalten.

Muss sich das Fernsehen neu erfinden?

Die Consumer Electronic wandelt sich zur Connected Electronic. Neue Technologien schaffen neue Wege. Content und Technologie wachsen zusammen. Smartphone und Tablet werden neues Leitmedium. Der Fernseher als Plattform verliert zusehens an Bedeutung. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass sich immer mehr Medien-Unternehmen ausserhalb ihrer angestammten Geschäftsbereiche bewegen. PR-Agenturen und Marken werden zu Sendern. Mischen den Markt mit neuen, interaktiven Formaten auf. Machen den Konsumenten zum Programm(mit)gestalter. Streaming-Dienste entwickeln Serien und jagen den Etablierten Zuschauer ab. 

Die Digitalisierung hebelt bisherige Spielregeln aus. Was muss passieren, wenn linear nicht mit langweilig und altmodisch gleichgesetzt werden soll? Hat der Fernseher als Plattform ausgedient? Welche technischen Perspektiven bieten die TV-Hersteller?

Chancen vom personalisiertem Fernsehen durch Smart-TV

Personalisiertes Fernsehen steht noch ganz am Anfang, und wird sein volles Potential erst in den kommenden Jahren entfalten.

Es ist wichtig, so viele Nutzer wie möglich mit in die interaktive Zukunft zu nehmen und den Zuschauer davon zu überzeugen, dass er mit dem Anschluss des Fernsehers ans Internet eine neue Vielfalt geniessen kann. Personalisierte und individuelle Programm-Angebote und Dienste erfordern zwar ein gewisses Mass an Datenerhebung – dabei sollte aber der Grundsatz gelten „so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich“. Chancengleichheit bei Zugang und Auffindbarkeit ist zu gewährleisten: Ein System ist vor allem dann fair, wenn der Nutzer es nach seinen Wünschen gestalten kann. Vielmehr gehe es um die ständige Weiterentwicklung der neuen Dienste des Senders, nicht zuletzt für die Gewährleistung von Barrierefreiheit in Mediatheken und im Live-Programm.

Der Zuschauer wird im „TV-Dschungel“ dringend Orientierung benötigen. Lösungen bieten Kabelnetzbetreiber, Gerätehersteller und Online-Plattformen..
Axel Springer Digital TV Guide GmbH setzt zum Beispiel mit watchmi von Anfang an auf Personalisierung: Der elektronischer Programm-Führer wird mit redaktionellen und personalisierten Empfehlungen angereichert, und läuft sowohl auf Smart-TV-Geräten wie auf Second Screens.

Bei der Datenerhebung durch TV-Sender in HbbTV, geht es zunächst gar nicht um personalisierte Werbung. Vielmehr brauchen die traditionellen Programmanbietern erst einmal eine Reichweitenmessung, um ihre neuen Online-Dienste überhaupt vermarkten zu können.

Personalisiertes Fernsehen steht noch ganz am Anfang. Das volle Potential wird sich erst in den kommenden Jahren entfalten. Für die Akzeptanz solcher Systeme sind die grösstmögliche Transparenz bei der Datenerhebung sowie ein verbraucherfreundlicher Umgang mit den Daten nötig. Die Wünsche der Zuschauer muss dabei stets im Mittelpunkt stehen.

Dank Internet-Verbindung des Smart-TV profitiert der Zuschauer nicht nur von einer grösseren Vielfalt an Inhalten, sondern kann diese auch ganz individuell auf seine Wünsche zuschneiden lassen - etwa über personalisierte Empfehlungssysteme.

Wichtig ist in Zukunft, dass so viele Nutzer wie möglich mit in die interaktive Zukunft zu nehmen, und noch mehr Zuschauer davon zu überzeugen, dass sie mit dem Anschluss des Fernsehers ans Internet eine neue Vielfalt geniessen können.


Zusammenfassung:
Dank Internet-Verbindung profitiert der Zuschauer nicht nur mit  dem Smart-TV von einer grösseren Vielfalt an Inhalten, sondern kann diese auch ganz individuell auf seine Wünsche zuschneiden lassen - etwa über personalisierte Empfehlungssysteme „Personalized TV“ (Fernsehen mit freundlicher Empfehlung). Wichtig ist es, so viele Nutzer wie möglich davon zu überzeugen, dass sie mit dem Anschluss des Fernsehers ans Internet eine neue Vielfalt geniessen können. Am SRG-Branchenforum Mitte Mai drehte sich alles um die Frage: «Traumpaar oder Singles»?» Der Grundtenor lautete: Wenn sich attraktive Inhalte und neuste Technologien Hand in Hand weiterentwickeln, werden beide Seiten gewinnen.