Mittwoch, 28. Oktober 2015

Weltfunkkonferenz: die Herausforderungen der mobilen Kommunikation

Wie kann man mit der Entwicklung der mobilen Breitbandkommunikation Schritt halten und neue Frequenzen identifizieren? Diese Frage wird an der nächsten Weltfunkkonferenz (WRC-15) behandelt, die vom 2. bis 27. November in Genf stattfinden wird. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) wird dort die Interessen der Schweiz vertreten. Angeführt wird die Schweizer Delegation vom stellvertretenden BAKOM-Direktor Philippe Horisberger.

Weltfunkkonferenzen werden alle 3 bis 4 Jahre durchgeführt. An diesen Konferenzen wird jeweils das Radioreglement – ein völkerrechtlicher Vertrag, in dem die Nutzung des Funkfrequenzspektrums und der Satelliten-Orbitalpositionen geregelt ist – überarbeitet. Dabei gilt es, den bestehenden Rahmen an den Spektrumsbedarf für die Weiterentwicklung bestehender oder die Einführung neuer Anwendungen anzupassen. Der Vertrag ist für die Mitglieder der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), zu denen auch die Schweiz gehört, verbindlich.

Diese Themen sind von besonderem nationalem Interesse:

Befriedigung der Spektrumsanforderungen von zukünftigen mobilen Breitbandsystemen der Internationalen Mobilfunk Technologie (IMT) durch Zuweisungen und Identifizierung weiterer Frequenzbereiche. Ein Fokus liegt dabei auf weltweit harmonisierten Frequenzbereichen.

Entwicklung von harmonisierten technischen Rahmenbedingungen für die zukünftige Nutzung des Frequenzbands 700 MHz durch den Mobilfunk (Stichwort "Digitale Dividende II"). Hierbei ist u. a. sicherzustellen, dass die schnelle und wirtschaftliche Nutzbarkeit des 700 MHz Bands bei gleichzeitigem Schutz des terrestrischen Rundfunks im Frequenzbereich unterhalb 694 MHz gewährleistet ist und dass ausreichend Frequenzen für die Nutzung von drahtloser Produktionstechnik (Mikrofone und Kameras) erhalten bleiben.

Festlegung von Regelungen zur Nutzung von Satellitenverbindungen für den unbemannten Luftverkehr.

Weltweite Harmonisierung von Frequenzen für kabellose Avionik-Anwendungen.
Erweiterung der Frequenzbereiche für die Erdbeobachtung über Satellit z. B. zur Erstellung aktuelleren Klimadaten, Satellitensteuerung und präziserer Messungen für die Erdbeobachtung.

Weltweite Harmonisierung der Frequenzen für Kfz-Kurzstreckenradare z. B. für Auto-Abstandsmessungen.

Weltweite Harmonisierung von zukünftigen Frequenzbereichen für Breitbandanwendungen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und der Katastrophenhilfe (Public Protection and Disaster Relief - PPDR).

Frequenzen für mobiles Breitband, -neue Zuweisungen für den Mobilfunkdienst (IMT),
Nutzung des Frequenzbereich 694 – 790 MHz durch den Mobilfunkdienst,
Frequenzinformationen zu Funkanwendungen zum Schutz der Allgemeinheit und zur Katastrophenhilfe,
Frequenzen für den Betrieb von unbemannten Luftfahrzeugen über Satellit,
Frequenzen und Funkregelungen für Funkanwendungen über Satellit,
Notwendigkeit von Schaltsekunden in der Zeitmessung,
Frequenzen für neue Systeme der Erdbeobachtung über Satelliten,
Regulative Einordnung von Nano- und Picosatelliten,
Frequenzen und Regelungen für On-Board Kommunikation von Schiffen und Flugzeugen, dem Automatischen Identifizierungssystem und Kfz-Abstandsradaren sowie Verbesserung des internationalen Regelwerks.