Donnerstag, 21. August 2014

Neues französisches Gesetz für Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge

Am 22. Juli 2014 hat die französische Nationalversammlung einen Gesetzentwurf zur Vereinfachung der Errichtung eines Infrastrukturnetzes von Ladestationen verabschiedet. Gegenwärtig obliegt dies noch der Verantwortung der Kommunen. Durch das Gesetz wird die Entscheidung zur Errichtung solcher Ladeinfrastrukturen künftig auf die nationalen Betreiber und den Staat ausgeweitet.

Die verschiedenen Akteure können künftig, vorbehaltlich der Zustimmung der lokalen Akteure, Ladestationen auf öffentlichem Grund der lokalen Gebietskörperschaften errichten, ohne dass sie eine Nutzungsgebühr dafür bezahlen müssen, wenn diese Implementierung Teil eines Projektes auf nationaler Ebene ist.

Ein Projekt wird als national betrachtet, wenn es mindestens zwei Regionen umfasst und wenn die Ladesäulen in ausgewogener Weise über das gesamte Territorium verteilt werden. Darüber hinaus ist der Staat bzw. der Betreiber für die Wartung und den Betrieb des Infrastrukturnetzes zuständig.

In Frankreich werden fast 65% des Energiebedarfs noch immer durch Öl gedeckt; dies entspricht 4,3 Litern Öl pro Tag und Kopf. Im Rahmen der Erarbeitung des Gesetzentwurfes zur Energiewende hat sich Frankreich die Entwicklung sauberer Verkehrsmittel wie Elektrofahrzeuge zum Ziel gesetzt. Für 2030 sind insgesamt 7 Millionen Ladestationen für Elektroautos geplant. Zum Aufbau dieser Infrastruktur sind weitere Maßnahmen geplant, wie etwa die Nutzung von Bauarbeiten an den Parkplätzen bestehender Gebäude zur Installation von Ladestationen oder eine steuerliche Vergünstigung von 30% zwischen dem 1. August 2014 und dem 31. Dezember 2015 für Privatpersonen, die Ladestationen zu Hause installieren.


 Quelle: Pressemitteilung des französischen Ministeriums für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie

Freitag, 15. August 2014

IRT: HbbRadio forscht zu Smart Radio

HbbTV hat sich am Fernsehmarkt etabliert und eröffnet neue Möglichkeiten, die Fernseh- und Internetwelt zu verbinden. Und das Radio? Im Forschungsprojekt HbbRadio wurde ein Konzept erarbeitet, wie die Verbreitungswege Digitalradio und Internetradio in einer Oberfläche verbunden und wie die Dienste anhand von Benutzerprofilen individualisiert werden können. Daneben präsentiert das IRT seinen Prototypen DABerry, eine flexible und nutzerfreundliche Plattform für neue Digitalradiodienste.

IFA: IRT Second Screen verbessert das Fernseherlebnis


IRT (Institut für Rundfunktechnik) und T-Systems kündigen zur Internationalen Funkausstellung, den Live-Betrieb der Second Screen-Funktion "First Connect" für HbbTV-Anwendungen an. Das vom IRT entwickelte Second Screen Framework erlaubt Nutzern über Zweitgeräte, wie beispielsweise Tablets und Smartphones, die Interaktion mit HbbTV-Inhalten auf dem Fernseher. Zur IFA werden die ARD Mediathek sowie die Anwendungen ARD-EPG, ARD Text und rbb Text diese Funktion unter ARD.connect nutzen. Weitere Anwendungen werden folgen.

Dienstag, 12. August 2014

HAM RADIO 2014, “Handy an, Funke aus?"

Zur Eröffnungsrede an der 39. HAM Radio trat erstmals ein zwölfjähriger Jugendlicher auf. Kay Malfeld, DO7KAY, hielt mit seinen zwölf Jahren eine lustige Standpauke gegen den in die Jahre gekommenen Amateurfunk.  An den Anfang seiner Eröffnungsrede stellte Kay Malfeld die provokative These auf; “Handy an, Funke aus?".



Kay ist eigentlich über die Videoplattform YouTube auf den Amateurfunk aufmerksam geworden, obgleich sein Vater auch Funkamateur ist. Heute ist Kay jedoch vom Amateurfunkvirus besessen. Die  Messegäste zur Eröffnungsrede erhielten von Kay Malfeld einen jugendlichen Blick auf das, was ihn besonders fasziniert, aber auch was er zu kritisierten hat. Er und seine Schulkameraden finden besonders Hamnet, die Völkerverständigung und den Notfunk spannend. "Hamnet - das ist Internet zum selbermachen". Doch bis er ein geprüfter Funkamateur war, erzählte er seine Erfahrung und was bisher nicht ausgesprochen wird. Gerade junge Menschen, aber auch Kurzwellenhörer oder SWL, haben es seit jeher schwer, in die Runde der geprüften Funkamateure, aufgenommen zu werden.

Was Kay am Amateurfunk begeisterte war nicht die Möglichkeit, mit anderen und gleich Interessierten zu sprechen, denn das kann man leichter über Skype im Internet oder mit einem Smartphone erledigen. Was für Kay Malfeld wichtig war, war die Erfahrung mit der Technologie, den Projekte und insbesondere solche mit der Software- und Netzwerktechnik. Den „Wow-Effekt“ hatte Kay mit einer Funkverbindung mit einem brasilianischen Funkamateur, mit Leuten aus anderen Ländern und die Teilnahme an Field Days. Spannend ist für Kay Malfeld (DO7KAY) die Kommunikation auch im Notfall zu helfen oder das experimentieren mit unabhängigen Netzwerk-Set-ups (gescheiter wäre von einem Mobilfunknetz zu reden).

Nach Kay sollte der DARC die Kontaktstelle für Jugendliche sein, die Interessen für den Amateurfunk haben und sollte weiterhin Hilfe anbieten. Aber in der Praxis funktioniert dies für Jugendliche oft nicht gut. Kay Malfeld versuchte in seinem Vortrag die Gründe dafür zu erklären und stellt mögliche Lösungen bereit.

Ältere Funkamateure könnten aus Ortsvereinen die Anlaufstelle für Newcomer sein, um die Interessen und spannende Projekten unter der Anleitung und Aufsicht mit ältern OMs auszuarbeiten. Zum Beispiel an einem Höhenballon. Die lokalen Radioclubs sollten versuchen Geräte und Teile für solche Projekte und idealer weise auch ein Zimmer oder Clubhaus bereitstellen, in dem sich junge begeisterte Funkamateure schon nachmittags treffen könnten. Radioprojekte bauen und betreiben um so das Abenteuer der "HF-Kommunikation" zu erleben. Diejenigen, die heute denken, dass dies nichts mehr besonderes ist, liegen, liegen laut Kay absolut falsch. Ein Kontakt zu einem anderen Funkamateur herzustellen ist immer noch ein weiter Weg, aber am Schluss ein Highlight auch für jungen Menschen. 

Die Ortsvereine sollten mehr sein als nur die Organisation von geselligen Senioren-, Veteranentreffen und Informationsabende in Gaststuben. Gerade für Jugendlich ist es schwierig an solchen Treffpunkten dabei zu sein, denn diese sind meistens Abends, also nicht mehr ganz zu jugendfreundlichen Zeiten. Nach 20 Uhr dienen diese Treffen nicht mehr dafür, die Newcomer einzubinden. Darum der Vorschlag von Kay, die Senioren sollten versuchen die jungen Funkinteressierten einzubinden und sich ihnen zu öffnen. Alteingesessene Funkakteure sind nicht unbedingt gut zu sprechen. Funkamateure sind von Grund auf pessimistisch eingestellt, so die Zusammenfassung von Kay Malfeld (DO7KAY) was durch den anschliessenden Applaus anerkannt und bestätigt wurde.

Den Originalton des Eröffnungsreferat von Kay Malfeld (DO7KAY) kann nachgehört werden unter dem Link:

Dieses Jahr kamen 17’100 Besucher auf das Messegelände in Friedrichshafen zur HAM RADIO 2014.  Gleichzeitig fand  die erste Maker World statt. Während es bei der HAM RADIO wie üblich um Amateurfunk und Freunde treffen ging, ging es bei der Maker World um die moderne Auffassung des Do-It-Yourself-Trends.


Die 40. HAM Radio findet vom 26. bis 28.6.2015 statt.


Montag, 11. August 2014

Rückversicherer stuft Mobilfunkstrahlung als höchstes Risiko ein

Man sieht sie nicht, man hört sie nicht, man spürt sie in der Regel auch nicht: Elektromagnetische Felder. Wahrscheinlich ein Grund, warum die meisten Menschen die Gefahr ignorieren, die von ihnen ausgeht. Der weltgrössten Rückversicherer, die Swiss-RE, ordnet den Mobilfunk in die höchste Risikostufe ein. Panikmache oder eine ernst zu nehmende Gefahr?

Unter dem Titel "Unvorhersehbare Folgen elektromagnetischer Felder" warnt die Rückversicherungsgesellschaft ihre Kunden vor Risiken, die ihnen Mobiltelefone und Sendeanlagen bescheren könnte. Die Swiss-RE, bei der sich normale Versicherungs-gesellschaften rückversichern können, unterscheiden in ihrem Heft Swiss-Re-SONAR vom Juni 2013 bei neu auftauchenden Risiken zwischen potentiell niedrigen, potentiell mittleren und potentiell hohen Risiken.

Elektromagnetischen Felder, die von Sendeanlagen und Mobiltelefonen ausgehen, werden nun unter den potentiell höchsten Risiken eingereiht und befinden sich somit auf gleicher Stufe wie die Nanotechnologie und chemische, als EDC (endocrine disrupting chemicals) bezeichnete Substanzen, die u.a. in der Textilbranche eingesetzt werden.

Obwohl Studien nur schwer durchführbar sind, hat die Weltgesundheitsorganisation (www.who.int), bereits 2011, die extrem niederfrequenten magnetischen Felder und die hochfrequenten elektromagnetischen Felder, wie sie Mobiltelefone ausstrahlen, als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. "Hochfrequente gepulste Strahlung erzeugt vermehrt oxidativen Stress in den Zellen“, bestätigt die Umweltmedizin. Dieser Zellstress führt u.a. zur Alterung von Körperzellen und verursacht chronische degenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson. Dennoch sind Studien nur schwer durchzuführen: Längsschnittstudien und Trendstudien seien laut der Swiss-RE aufgrund der relativ kurzen Zeit der Verbreitung der drahtlosen Technologie inkonsistent. „Falls ein direkter Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und menschlichen Gesundheitsbeschwerden hergestellt werden kann, würde dies Tür und Tor für neue Schadensersatzansprüche öffnen", so der Rückversicherer. Verluste im  Bereich der Produkthaftpflichtversicherung müssten mit erhöhten Versicherungs-
prämien für die Haftpflicht ausgeglichen werden.

Rechenleistung der Zukunft

In Zukunft haben Rechnerchip mehr als 1.000 Prozessorkerne. Mit der Rechenleistung werden sich bei den neuen Vielkern-Prozessoren auch die Herausforderungen vervielfachen.

Eine immer grössere Zahl an gleichzeitigen Rechenoperationen ist in Supercomputern heute schon Alltag. Auf handelsüblichen Computern sind es heute lediglich bis zu acht Kerne, die parallel arbeiten. Auch in der Rechnertechnologie von Smartphones, Tablet-PCs und auch im Automobil ist diese hohe Rechenleistung immer mehr gefragt. Eine grosse Herausforderungen, an die Forscher, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Nach Meinung der Experten werden in Zukunft auf einem Chip mehr als 1.000 Prozessorkerne sein. Mit der Rechenleistung werden sich bei den neuen Vielkern-Prozessoren auch die Herausforderungen vervielfachen. Der Zuwachs an Rechenleistung durch viele Prozessoren bringt eine weitere Herausforderung mit sich: immer höheren Energieverbrauch. Mehr Prozessoren fressen mehr Strom und sie erhitzen sich stärker. Das heisst, sie brauchen Kühlung oder können gar nicht alle gleichzeitig betrieben werden, was den Nutzen so vieler Kerne wiederum einschränkt. Rechenzentren, wie das Leibniz-Rechenzentrum in München, hat jährliche Stromkosten in Millionenhöhe. Aber auch im kleineren Massstab steht ein geringer Energieverbrauch immer weiter oben auf der Prioritätenliste. Waren es früher die Hardwarekosten, die die Anzahl an Prozessoren auf einem Chip limitierten, sind es heute die Stromkosten.


Um hier Abhilfe zu schaffen, arbeiten Wissenschaftler beispielswiese an Algorithmen, die intelligent die Rechenkapazität nutzen und Operationen von einem Teil des Chips in einen anderen verlagern, der gerade nichts zu tun hat – und dem damit die Gelegenheit geben, sich abzukühlen. Gelingt es, die Hitzeentwicklung auf dem Chip einzudämmen, wird die Hardware auch sicherer und zuverlässiger – sie altert weniger schnell und fällt seltener aus. Gerade in den Automobilen und der Luftfahrt besteht eine hohe Verlässlichkeitsanforderung.