Sonntag, 21. November 2021

Schweiz eCall112; Standortidentifikation bei Notrufen über Mobilfunk

Ab Mitte 2022 sollen, auch in der Schweiz, bei Notrufen über Mobilfunk präzisere Standortinformationen, mitgeliefert werden. Die entsprechenden Bestimmungen für die Mobilfunkkonzessionärinnen sollen am 1. Juli 2022 in Kraft gesetzt werden.

Moderne Fahrzeuge sind heute so ausgerüstet, dass bei Unfällen automatisch die Notrufnummer 112 alarmiert wird. Mit der letzten Revision des Fernmeldegesetzes und der damit verbundenen Verordnung über Fernmeldedienste wurden für diese Anwendung in der Schweiz die rechtlichen Grundlagen geschaffen. So verfügen die Rettungsorganisationen über die relevanten Informationen (eCall112). Gleichzeitig wurde eingeführt, dass bei Notrufen ab Mobiltelefonen automatisch der Standort der Anruferin oder des Anrufers an die Notrufzentrale übermittelt wird (Advanced Mobile Location, AML).

Bei der Vorbereitung der technischen Umsetzung hat es sich gezeigt, dass der Aufwand grösser als ursprünglich erwartet ist und teilweise keine standardisierten und für die Schweiz geeigneten Lösungen auf dem Markt erhältlich sind. Die ursprünglichen wurde um 6 Monate verschoben und auf den 1. Juli 2022 vorgesehen. 

Freitag, 5. November 2021

Was ist 5G Broadcast?

Alle paar Jahre wird eine neue Generation des Mobilfunknetzes vorgestellt, die im Grunde nur schnellere mobile Daten auf dem Smartphone verspricht. Was ist nun die fünfte Generation – kurz 5G – von ihren Vorgängern 2G, 3G und 4G? Einfach zusammengefasst: es geht diesmal längst nicht mehr nur um den Telekommunikationssektor. Autonomes Fahren, Smart Homes und Smart Cities oder medizinische Operationen aus der Ferne: Durch 5G werden sie erst wirklich greifbar.

Was bedeutet 5G nun konkret für den Rundfunk? Die Konvergenz von Rundfunk und Breitband-Netzen ermöglicht in Zukunft eine Übertragung von Inhalten auf mobile Endgeräte in einem einheitlichen Standard, neben der Ausstrahlung auf den heimischen Fernseher. Bis etwa 2025 ist das zwar noch Zukunftsmusik, doch mit der Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen beginnt bereits im kommenden Jahr der Ausbau einer völlig neuen Kommunikations-Infrastruktur.

Der Fachbegriff „5G Broadcast“ bezeichnet ein grossflächiges Übertragungsnetz, mit dem Rundfunkinhalte ähnlich wie bei DVB-T2 terrestrisch übertragen werden können. Eine Vorstufe des 5G Broadcast ist das Rundfunkübertragungssystem ATSC 3.0. Mithilfe des sogenannten Next Gen TV wurden bereits die Olympischen Spielen 2018 in Südkorea über 5G-Funknetze übertragen und auch die USA führen mit der neuen Technologie Versuche aus.Der Endverbraucher muss sich letztendlich im Standard jedoch keine Sorgen machen: Die anonyme Rundfunknutzung geht nicht verloren.

Quelle: Teltarif.de

CH: Solarenergie auf dem Bantiger

Swisscom Broadcast hat auf ihrem Sendestandort Bantiger eine Photovoltaikanlage installiert. Der Strom fliesst direkt in den Betrieb der Anlage. Somit produziert das Unternehmen der Swisscom Gruppe schweizweit an 23 Sendestandorten Solarstrom.


Der Bantiger ist nicht nur im Raum Bern wohlbekannt, sondern weit über die Kantonsgrenzen sichtbar. Bereits 1954 wurde der erste Turm an diesem bedeutenden Platz gebaut für die Übertragung der Fussball-WM in der Schweiz. Die alte Konstruktion musste schon vor vielen Jahren einem modernen Sendemast weichen. Jetzt wurde auf dem Dach des Betriebsgebäudes eine Photovoltaikanlage installiert. Die Anlage produziert nachhaltigen Solarstrom für rund zehn Haushalte pro Jahr.


91 Module mit individueller Ausrichtung

Bei der ersten Machbarkeitsprüfung im Jahr 2016 lagen die Erstellungskosten deutlich höher und die Ertragsleistungen der Photovoltaikzellen war geringer – eine Anlage hätte sich damals nicht gelohnt. Die Zeiten haben sich geändert: Die Produktionskosten von Solaranlagen sind gesunken, gleichzeitig hat sich die Energieeffizienz der Module verbessert. Mit der Anlage auf dem Bantiger werden schätzungsweise 30'000 Kilowattstunden jährlich produzieren.


Architektonische Herausforderung

Die besondere Herausforderung war das gewölbte Tonnendach des Betriebsgebäudes. Das führt dazu, dass fast jedes Panel einen anderen Einstrahlungswinkel aufweist. Noch vor einigen Jahren hätte das schlechteste Modul die Leistung für die ganze Anlage vorgegeben, heute jedoch wird auf jedem Panel ein sogenannter Leistungsoptimierer angebracht. Insgesamt wurden 91 Module verbaut, was ein Gesamtgewicht von rund zwei Tonnen macht. Die Solaranlage soll die nächsten dreissig Jahren erneuerbaren Strom liefern. Man möchte nicht in fünf Jahren eine Dachsanierung vornehmen.»


Auch an andern Sendestandorten

Auch an anderen Sendemasten der Swisscom Broadcast wurden Photovoltaikmodule direkt am Mast montiert. Zum Beispiel am Betonturm St. Chrischona oder am Gittermast auf La Dôle. Für den Sendemast Bantiger wurde die Befestigungen auf der Besucherterrasse, an der Kuppel und am Treppenaufgang evaluiert. Wurde aber verworfen, es gab überall einen Haken. Als Option hatten die Experten die Terrasse neben dem Pavillongebäude geprüft. Allerdings hätte die Montage eine sehr aufwändige Unterkonstruktion und durchschlagfeste Photovoltaikmodule gebraucht. Ausserdem wären die Module von der Pavillon-Besucherterrasse aus leicht erreichbar gewesen, was die Gefahr von Vandalismus barg. Letztlich hat man sich für die Dachmontage entschieden. Damit ist eine sehr gute Ausrichtung zur Sonne gegeben. Sollte einmal Schnee auf den Photovoltaikmodule liegen, rutscht dieser aufgrund der steilen Dachschräge schnell wieder ab.»


Die Swisscom Gruppe betreibt, 2021, schweizweit 87 Solaranlagen auf Betriebs- und Geschäftsgebäuden. Seit 2010 deckt sie 100% des eigenen Strombedarfes mit einheimischen, erneuerbaren Energien ab.

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Die App des Jahres

Der Südwestrundfunk (SWR) hatte Ende 2019 die Neuentwicklungen seiner Apps für die Radiowellen SWR1, SWR3, SWR4 und DASDING an die Digitalagentur TBO vergeben. Die Berliner setzten sich in einem mehrstufigen Ausschreibungsverfahren gegen zehn Konkurrenten mit Audio- und Streaming-Erfahrungen erfolgreich durch. Seit nun einem Jahr ist die Hörfunk-App-Flotte im Einsatz und die Ergebnisse sind herausragend.

Die Downloadzahlen haben sich verdoppelt und ein Drittel mehr Hörer streamt das Programm über die neuen Apps. Somit ist die SWR3 App mit über 55.000 Bewertungen und 4,7 Sternen bei iOS sowie 4,7 Sternen bei Android aktuell die beliebteste Radio-App in Deutschland.

Zusätzlich ist die SWR3 App von Google zur App des Jahres 2020 ausgezeichnet worden. In der neuesten Version kann man alle Spiele der 1. Fußball-Bundesliga live und in voller Länge verfolgen. „Es ist schön zu sehen, dass sich die intensive Arbeit an diesem innovativen Audio-Produkt speziell beim Nutzer durchgesetzt hat“, so Ruslan Krohn, Gründer und Geschäftsführer von TBO.

Längstwellensender SAQ geht zum UN-Tag 24.10.2021 auf Sendung

Am 24. Oktober - dem Tag der Vereinten Nationen - geht der Längstwellensender SAQ wieder auf Sendung.

Die Signale auf 17,2 kHz werden mit einem historischen Maschinensender im schwedischen Grimeton erzeugt. Für Besucher vor Ort beginnt das Programm um 15:30 Uhr mit Informationen über das Welterbe Grimeton und im Anschluss um 16 Uhr kann der Sendersaal besichtigt werden. Von zu Hause kann man die Veranstaltung ab 16:25 Uhr per YouTube-Livestream verfolgen [3]. Noch spannender dürfte die Inbetriebnahme und Abstimmung des Senders ab 16:30 Uhr und die Übermittlung der eigentlichen Nachricht ab 17 Uhr werden. Testsendungen sind bereits für den 22. Oktober um etwa 13 Uhr und 16 Uhr geplant. Quelle: DARC

Donnerstag, 16. September 2021

6G als Nachfolder von 5G, aber ...

Noch wünschen mobile HandyNutzer eine gute Netzabdeckung beim 5G-Empfang. Zum Nachfolger 6G gibt es immer mehr Einzelheiten. Zum Beispiel Datenrate sollen bis zu 400 Gigabit pro pro Sekunde möglich sein. Chinesische Forscher halten gar bis zu 1 TB/s für möglich. Bei 6G wären das ca. 10.000 MB pro Sekunde. Bei 5G sind es 10 Gbit/s. Der Konzern LG Electronics hatte in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut im August 2021 einen ersten Erfolg bei der Entwicklung der erfolgreiche Übertragung von Daten im Terahertz-Bereich. 

Was soll 6G?

5G ist vielen wohl vorerst schnell genug. Durch 6G könnte ein Ärzt ferngesteuert eine Operation durchführen. Aber auch "Telepresence" sollen virtuellen Gesundheitsüberwachung per AI möglich sein. Unter AI versteht man Artificial Intelligence (AI) oder  künstliche Intelligenz (KI), als Teilgebiet der Informatik. Damit sollen die Aspekte des menschlichen Denkens und Handelns mit Computern nachgebildet werden.


Der erste 6G Wireless Summit fand bereits 2019 in Finnland, mit 21 weiteren Unternehmen, das Entwicklungsprojekt „Hexa-X“ statt. Dabei waren die Netzbetreiber wie Telefónica und Orange, aber auch Atos, Siemens, Intel und nicht zuletzt Apple. Huawei fehlte, ist aber mit dem China Research Institut in China dabei. Bis 2025 ist die Festlegung des 6G-Standards geplant, der von einer Arbeitsgruppe der „Next G Alliance“ festgelegt werden soll. Mit einer  Markteinführung wird 2030 gerechnet.


Nachteil

Der Nachteil ist im Moment die geringe Reichweite und wird vorerst zu vielen Problemen führen. Nicht zuletzt im Bereich der Netzwerkbetreiber und bei den regulatorischen Vorgaben. Der Energieverbrauch und die Hitzeentwicklung der Komponenten gelten als Hürde.


Wie die Umsetzung von 6G einmal aussehen wird, steht aber noch gar nicht fest. Seit 2019 forscht der Staat China im Bereich 6G. Die Weltmacht hat bereits einen ersten Test-Satelitten in den Weltraum gesendet, der unter anderem 6G-Technologie testen soll. Die deutsche Bundesregierung hat eine Forschungsinitiative gestartet. Bis 2025 sollen für Bildung und Forschung insgesamt 700 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Ein weiteres Förderprojekt gibt es in Bayern.

Mittwoch, 8. September 2021

Schweiz; Neue Versorgungsgebiete für Lokalradios und Regional-TV

Der Bundesrat schlägt vor, die Versorgungsgebiete für Lokalradios und Regionalfernsehen leicht anzupassen. In jedem Versorgungsgebiet soll es einen Service-public-Veranstalter für Radio und Fernsehen geben, der dafür mit Geldern aus der Radio- und Fernsehabgabe unterstützt wird.


Mit Blick auf die anstehende Neukonzessionierung des regionalen Service public ab 2025 und als Folge der technologischen Entwicklungen hat der Bundesrat die Versorgungsgebiete für Lokalradios und Regionalfernsehen angepasst. Mit der Vernehmlassungsvorlage schlägt er neu 20 Versorgungsgebiete für kommerzielle Lokalradios vor (bisher 12), zehn für komplementäre, nicht gewinnorientierte Lokalradios (bisher 9) und 13 für Regionalfernsehen (unverändert). In jedem dieser Gebiete soll eine Konzession mit Leistungsauftrag erteilt werden. Lokalradio und Regionalfernsehen, die den damit verbundenen Service-public-Auftrag erfüllen, haben im Gegenzug Anspruch auf Erträge aus der Radio- und Fernsehabgabe.


Künftig soll es nur noch zwei Veranstalterkategorien geben. Meldepflichtige Veranstalter und konzessionierte Veranstalter mit Leistungsauftrag und Abgabenanteil.


Versorgungsgebiete: Anpassungen aufgrund der Digitalisierung

Die heutigen Radio-Versorgungsgebiete wurden 2007 unter den technischen Voraussetzungen der UKW-Verbreitung definiert. Unter digitalen Bedingungen entfallen diese technischen Restriktionen weitgehend. Daher werden die Versorgungsgebiete nun einfacher beschrieben. Im Vordergrund steht dabei der gesetzliche Kerngedanke, politische bzw. geografische Gebiete zu definieren. Der Programmauftrag der Konzessionärinnen bezieht sich auf das definierte Versorgungsgebiet. Die Veranstalter dürfen ihre Programme aber über dieses Gebiet hinaus verbreiten.


Die Vernehmlassung dauert bis zum Anfang. Dezember 2021.

Dienstag, 7. September 2021

Partnerschaft; Messegesellschaften Frankfurt und Friedrichshafen

Die Messegesellschaften Frankfurt und Friedrichshafen planen ein neues Joint Venture zur Stärkung ihrer Marktpositionen und Zielsetzung ist zukünftigen „fairnamic GmbH“

In die fairnamic-Partnerschaft bringt die Messe Friedrichshafen ihr gesamtes Markencluster Aero und Eurobike ein, die Messe Frankfurt steuert finanzielle Ressourcen wie auch die Unterstützung ihres weltweiten Vertriebsnetzes bei. Beiden Messegesellschaften erschliessen sich dadurch neue Märkte und Zielgruppen aus zukunftsträchtigen Mobilitätsbranchen.

Die Weltleitmesse der Fahrradbranche zieht ab 2022 vom Bodensee auf das innerstädtische Messegelände in Frankfurt am Main. Gleichzeitig eröffnen sich am Standort Friedrichshafen durch das freiwerdende Eurobike-Zeitfenster zusätzliche Vermarktungschancen zur Durchführung neuer Veranstaltungen.

Eurobike ab 2022

Neuer Termin, neues Konzept, neuer Standort – doch eines bleibt die Eurobike wird auch in Zukunft die Weltleitmesse für das Fahrrad sein und bleiben


Aero-Zukunft ab 2022

Nachdem die Eurobike ab 2022 am Wunschstandort Frankfurt stattfindet, tut dies auch die Aero – nämlich weiter in Friedrichshafen. „Hier liegt die Wiege der Luftfahrt und die beste Logistik zur Durchführung einer Leitmesse für General Aviation. Jetzt freuen wir uns über eine weitere Stärkung: Durch den Schulterschluss mit der Messe Frankfurt wird die weitere Internationalisierung der Aero am Standort Friedrichshafen als auch global wesentlich besser möglich. Ausserdem werden wir Innovations- und Zukunftsthemen wie die Nachhaltigkeit der Luftfahrt, E-Flight oder New Mobility weiter voranbringen, kündigt Aero-Bereichsleiter Roland Bosch an.


Weitere Informationen unter

https://www.eurobike.com/de/

www.aero-expo.com

Flughafen Nürnberg will größtes eVTOL-Zentrum werden

Der Flughafen Nürnberg möchte in den nächsten Jahren zu einem Zentrum für senkrecht startende Kleinflugzeuge mit Elektroantrieb (eVTOL) werden. Der Geschäftsführer des Flughafens rechnet damit, dass in diesem Zuge Kurzstreckenflüge angeboten werden können. Zuerst gelte es aber den rechtlichen Rahmen zu klären.

Der Flughafen will DER HUB für die eVTOL-Branche in Deutschland werden. Michael Hupe, Geschäftsführer des Flughafens, kommentierte: „Die Technologie ist nicht mehr das Problem. Jetzt geht es vor allem um die rechtlichen Rahmenbedingungen.“

Nürnberg profitiert davon, für grosse Jets nur eine Startbahn zu haben – das erleichtert die Abstimmung mit den kleinen Flugzeugen, als wenn mehrere Start- und Landebahnen koordiniert werden müssen. Mittelfristig sieht der Geschäftsführer des Flughafens Nürnberg auch Chancen auf Kurzstrecken, etwa wenn die Wasserstofftechnologie in der Luftfahrt Einzug hält. Propellerflugzeuge, die mit Wasserstoff über Brennstoffzellen angetrieben werden, befinden sich in der Entwicklung. Damit wären Flüge zu Zielen wie München, Stuttgart oder Berlin möglich.

Startup möchte ein Flugtaxi für den Privatgebrauch anbieten.

Während DHL und Amazon ihre Drohnenprogramme einstellten, verkündete die Google-Holding Alphabet, den weltweit grössten Drohnen-Lieferservice für Privatkunden zu betreiben. Das Tochterunternehmen Wing hat in Australien die Schwelle von 100’000 Flügen geknackt.


Drohnen als Transportmittel für Waren und Personen dürften weiter an Bedeutung gewinnen. Eines der derzeit relevantesten Anwendungsfelder ist die Lieferung medizinischer Güter. Aktuell werden beispielsweise Technologiepartner für routinemässige Drohnenlieferungen in der Demokratischen Republik Kongo gesucht. Investoren versprechen sich eine Rekordsumme von 4,3 Milliarden US-Dollar für Start-ups von Flugtaxi.


Flugtaxi für den Privatgebrauch 

Das Personal Air Taxi iFly soll eine einzelne Person transportieren können die per App gesteuert werden, ohne dass der Passagier über Pilotenkenntnisse verfügen muss.




Next UAS ist dabei, eine Genehmigung für das Fliegen von iFly ohne Pilotenlizenz zu erhalten. Es plant, dies zu tun, indem es von der FAA als angetriebenes Ultraleichtflugzeug registriert wird. Dies bedeutet jedoch auch, dass das Flugzeug unter 115 Kilogramm (254 Pfund) wiegen und maximal 55 Knoten (64 mph oder 102 km/h) erreichen muss. Ausserdem wäre seine Reichweite extrem eingeschränkt, da die FAA Batterien als Teil der Flugzeugzelle und damit der Gewichtsbeschränkung zählt. Und die Leute werden es nicht über besiedelte Gebiete fliegen können. Daher wird iFly nur für Einzelflüge über unbewohnte Gebiete zu einem nur wenige Kilometer entfernten Ziel verwendet.


Dennoch hat das Unternehmen die Flugfähigkeiten von iFly bereits mit einem Prototyp im Massstab 1:3 demonstriert und die Lizenz für die weitere Vorgehensweise erworben. Es sucht derzeit nach Investoren, um dieses Projekt auf die nächste Stufe zu heben. Derzeit ist Next UAS auf der Suche nach Geldgebern für die weitere Finanzierung.




Entwicklung verschiedener Betriebssysteme gefährdet autonomes Fahren

Bisher setzen die meisten Autohersteller noch auf verteilte Steuergeräte mit wiederum herstellerspezifischer Software, von denen sich heute bis zu 70 in Fahrzeugen befinden.


Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete hat der Entwicklungsvorstand von BMW, Frank Weber, vor Alleingängen bei der Entwicklung eines Betriebssystems für ihre Autos, gewarnt. Die Warnung war an die grössten deutschen Konkurrenten Daimler und Volkswagen gerichtet. Weber sagte demnach: "Achtung, es ist ein Fehler, wenn jeder ein eigenes Betriebssystem entwickelt, das ist eine Sackgasse!“. 


Künftig sollten all diese Funktionen viel stärker in einem zentralisierten Betriebssystem gebündelt und gesteuert werden. Volkswagen wiederum präsentierte am Montag auf der IAA in München in Anwesenheit von Konzern-Chef Herbert Diess die Entwicklungsziele für die neue Software-Einheit Cariad. Diese soll für die Volkswagen-Marken wie Porsche und Audi ebenfalls ein neues Betriebssystem entwickeln.

Montag, 6. September 2021

Wie die Autohersteller mit der Software den Anschluss halten wollen

Wenn Automobilmanager über die Mobilität der Zukunft reden, geraten fast alle ins Schwärmen. „Voll digital“ und „vernetzt“ werden die Vehikel in einigen Jahren unterwegs sein. Alles wird komfortabel und einfach, angefangen vom autonomen Fahren bis hin zum Reisen von A nach B. Für die Menschen heisst es nur noch einsteigen und geniessen.

Bis 2030 wird der Markt für Mobilitätsdienstleistungen voraussichtlich von heute unter zehn Milliarden US-Dollar auf über 100 Milliarden US-Dollar anwachsen. Für die Geschäftsmodelle der Fahrzeughersteller bedeutet dies, dass sich ihr Umsatz- und Gewinnpools bis 2030 schrittweise verschiebt. Zunächst vom Verbrenner zum Elektroauto, später, wenn das autonome Fahren zusätzliche Umsätze bietet, zu Software und Diensten. Die Geschäftsmodell bringen tiefgreifende Veränderungen für alle Hersteller. Die Frage ist nur, ob man sich das Bett „mit dem Teufel teilen will“, wie es ein Manager, eines britischen Automobilherstellers, einmal bezeichnete. In dem Mass, wie die Software zum integralen Bestandteil der Autos wird, verändert sich das Geschäftsmodell von Software-Zulieferern.

Warum es bei Software nicht ohne Tech-Player geht
Ohne Tech-Player wird es die schöne neue Welt der vernetzten Autos nicht geben. OEM „Original Equipment Manufacturer“, ist eine Firma, die Produkte entwickelt, produziert und herstellt, aber nicht notwendigerweise unter eigenem Namen in den Verkehr bringt. Viele Automobil-OEMs arbeiten schon mit diesen Tech-Player zusammen. Grosse Konzerne verfügen zwar über Budgets und vielfach auch über passende Kompetenzen, der Faktor Zeit ist für alle eine nahezu unüberwindbare Hürde. Die Systeme werden schliesslich eher heute und nicht erst in drei oder vier Jahren benötigt. Nur 40 Prozent der Auto-Software ist wettbewerbsrelevant. 

Die deutschen OEMs setzen auf eigene Betriebssysteme .Viele sehen die Partnerschaft mit einem chinesischen Unternehmen kritisch. Vor allem die deutschen OEMs wie BMW, Volkswagen und Daimler wollen ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen und beschreiten den Pfad, den Tesla vorgegeben hat. „Diese ‚Own-OS-Player‘ sehen und verfolgen bewusst den Vorteil hoher Eigenwertschöpfung rund um Kundenerlebnis und Software-Stack im Fahrzeug. Um diesen zu kapitalisieren und zu entwickeln schützen sie ihre eigenen Betriebssysteme dadurch die Kundenschnittstelle vor dem Zugriff fremder Akteure.

Volkswagen setzt diese Strategie beispielsweise mit der 100-prozentigen Tochter Cariad um. Aktuell tüfteln rund 4.500 Mitarbeiter an einer einheitlichen, skalierbaren Softwareplattform für alle Marken des Konzerns. Bis 2025 will VW bei Cariad den Eigenanteil der Entwicklung von Fahrzeugsoftware im Volkswagen Konzern auf 60 Prozent anheben. Ganz allein wagen sich die Wolfsburger dann doch nicht in das digitale Wasser und haben Anfang 2021 die Partnerschaft mit Microsoft vertieft, die zum Aufbau einer cloudbasierten Entwicklungsplattform für das automatisierte Fahren (Automated Driving Platform) führen soll. In der Autobranche hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die reine Fahrzeugproduktion künftig nicht mehr für sprudelnde Umsätze sorgen wird.

Bei BMW arbeiten die Entwickler mit Hochdruck daran, den elektrischen iX noch dieses Jahr mit einem eigenen Betriebssystem auszustatten. Etwas langsamer geht es Daimler an. Daimler Ziel ist es, 2024 ein eigenes, datengestütztes und flexibel updatebares. Mercedes-Benz will das Operating System in ihre Fahrzeuge bringen und damit das Fahrzeug intelligent mit der Cloud und der IoT-Welt vernetzen. Mit digitalen Services will Mercedes bereits in vier Jahren rund eine Milliarde Euro an erwirtschaften und erwartet bis 2030 ein deutliches Wachstum durch Abo-Modelle und Funktionen, die drahtlos freigeschaltet werden können.

Quelle: autoMOTIVES

Mittwoch, 1. September 2021

Schweiz; Voraussetzungen zum Betrieb adaptiver Antennen in 5G sind erfüllt


Die adaptiven 5G-Antennen der Mobilfunkbetreiber erfüllen die Voraussetzungen der Vollzugshilfe zur Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV). 

Adaptiven Antennen kommt beim Ausbau des 5G-Netzes eine wichtige Rolle zu. Damit die Bewilligungsbehörden Klarheit bei der Beurteilung dieser Antennen erhalten, veröffentlichte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am anfangs 2021 eine Vollzugshilfe. Adaptive Antennen müssen demnach über eine automatische Leistungsbegrenzung (Power Lock) verfügen, die die Einhaltung der bewilligten Sendeleistung sicherstellt.


Zur Überprüfung dieser Vorgaben hat das BAKOM unter Einbezug des BAFU bei Salt, Sunrise und Swisscom Validierungsmessungen vor Ort durchgeführt sowie die QS-Systeme überprüft.


Leistung der Antennen wird automatisch begrenzt

Die Messungen des BAKOM zeigten, dass die Betreiber die automatische Leistungsbegrenzung so einsetzen, dass die Sendeleistung von adaptiven Antennen automatisch gemäss den Anforderungen der Vollzughilfe auf den bewilligten Wert reduziert wird. Die geprüften Systeme erfüllen ihre Funktion zuverlässig. Die technischen Voraussetzungen zur Benutzung der automatischen Leistungsbegrenzungen sind somit gegeben.


Mit der erfolgten Prüfung der Anforderungen der Vollzugshilfe sind alle Voraussetzungen erfüllt, damit die Kantone den Einsatz neuer adaptiver Antennen in den Mobilfunknetzen bewilligen können. Adaptive Antennen, die bereits vor Inkrafttreten der Vollzugshilfe bewilligt wurden, dürfen mit dem sogenannten Korrekturfaktor eingesetzt werden, sofern die genehmigte Sendeleistung nicht überschritten wird. Die Betreiber müssen den Bewilligungsbehörden den Korrekturfaktor melden. Für das Verfahren sind die Kantone zuständig.

Donnerstag, 26. August 2021

Schweiz: UKW-Abschaltung: Radios senden zwei Jahre länger auf UKW

Die Verbreitung von Radioprogramme über UKW wird nun doch erst im Jahr 2024 abgeschaltet. Auf dieses ursprüngliche Datum haben sich die Schweizer Radios verständigt.


Ausgelöst wurde die neue Diskussion durch Roger Schawinski, der das Thema in die Politik zurück brachte, sagte Jürg Bachmann, Präsident Verband Schweizer Privatradios (VSP), am SwyssRadio Day. Ob sich nun das neue Abschaltdatum als  Resultat einer «Suche nach der besten gemeinsamen Lösung» präsentiert?


Die Verschiebung auf den ursprünglich geplanten 31. Dezember 2024 sei für die Radioveranstalter mit Kosten in mehrstelliger Millionenhöhe verbunden. Die doppelte Verbreitung über UKW und DAB+ könne sich auf die Dauer kein Unternehmen leisten. Ende 2024 laufen die UKW-Funkkonzessionen aus.


In Kommentaren zur Abschaltung wurde eine Aschaltung  in Stufen vorgeschlagen. Mit der Abschaltung in Stufen, liessen sich Kosten sparen. Eine Vollversorgung wäre ja über DAB gewährleistet. Ein weiterer Kommentar stellte fest, dass die Probleme zum  Thema Abschalten  nicht berücksichtigt wurden zum lösen. Im Gegenteil, aufkommende Kritiken und Probleme wurden zwischen BAKOM, SRG und ASTRA zum Lösen verschoben.

Erste Ergebnisse aus dem "Webmedienmonitor 2021" zeigen nun aber, dass Radio- und Audionutzung via Internet deutlich zulegen.

Freitag, 25. Juni 2021

D: Mikrofonverbot am Steuer, aber ...

Bis zum 30. Juni 2021 wird die Übergangsfrist für das Verbot der Nutzung von Funkgeräten, die aufgenommen oder gehalten werden müssen (sog. Handheld-Verbot) auslaufen.

An der Marktverfügbarkeit von praxistauglichen Geräten mit Freisprecheinrichtung hat sich zwar nichts geändert. Vor diesem Hintergrund haben sich der Deutsche Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V., die Deutsche Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten (BSK) und der Runde Tisch Deutscher Amateurfunk gemeinsam an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gewandt und darum gebeten, die bereits im letzten Jahr umgesetzte Verlängerung der Übergangsfrist erneut zu verlängern.

Das Deutsche BMVI hat nun reagiert und die Länder darum gebeten, weiterhin von einer Kontrolle der Nutzung von Funkgeräten inkl. Ahndung abzusehen. Die Deutschen Bundesländer können nun selbst entscheiden, ob sie der Empfehlung folgen oder nicht.

Die "Freie und Hansestadt Hamburg" hat bereits eine allgemeine Ausnahmeregelung bis zum 30. Juni 2022 erlassen.


Quelle: DARC

Montag, 21. Juni 2021

CH; Mobile Kommunikation auf dem Weg zu 5G


Jedes
Jahr verdoppelt sich die Datenmenge, die wir über das Mobilfunknetz übertragen. 3G, UMTS und 4G, LTE) konnten den Bedarf bisher abdecken. Diese Technologien stossen nun jedoch an ihre Grenzen. Die Einführung von 5G wird für eine deutliche Erhöhung der Datenübertragungs-kapazitäten sorgen.

Neue Technologie, neue Antennen

Für den Ausbau von 5G setzen die Betreiber neue Antennen ein, sogenannte adaptive Antennen übertragen, die Informationen gezielt an einzelne Nutzerinnen und Nutzer. Damit erhält man eine optimale Übertragungsrate. In alle anderen Richtungen wird die Sendeleistung reduziert.


Bild: Adaptive Antenne


Im März 2020 beauftragte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) das BAKOM, Tests mit adaptiven Antennen durchzuführen. Im Rahmen dieses Auftrags vorgenommenen Messungen und Simulationen zeigen folgende Resultate:


Die mittlere Exposition um die adaptiven Antennen ist deutlich geringer, als um die herkömmlichen Antennen.


Die herkömmlichen Antennen senden vor allem zur Mitte ihres Versorgungsbereichs. Je weiter sich der Benutzer oder die Benutzerin von diesem zentralen Teil befindet, desto geringer wird die Qualität der Übertragung. Die adaptiven Antennen senden die Daten gezielt an das Endgerät, unabhängig von dessen Position im Versorgungsbereichs. Die Kommunikation behält die gleiche Qualität und Geschwindigkeit, auch am Rande der Zone.


Die Power-Lock-Funktion (automatische Leistungsbegrenzung), die in jede adaptive Antenne integriert sein muss, gewährleistet die Einhaltung der Grenzwerte, indem sie die Sendeleistung auf den entsprechenden Mittelwert begrenzt.


Der Bericht  "Testkonzession und Messungen adaptive Antennen" vom 24. September 2021 enthält die Ergebnisse, der im Sommer 2020, an zwei 5G-Basisstationen durchgeführten Messungen sowie Computersimulationen zur Validierung dieser Messungen. Mit zusätzlichen Simulationen konnte ausserdem die Exposition gegenüber nichtionisierender Strahlung (NIR) visualisiert werden, wenn die gleiche Antenne einen oder mehrere Benutzer bedient, wobei den vielen möglichen Konfigurationen Rechnung getragen wurde.


Im Nachtrag vom 8. Februar 2021 werden die Messungen und Simulationen des ersten Berichts bestätigt. Die Zuverlässigkeit der Power-Lock-Funktion, mit der die Sendeleistung von adaptiven Antennen automatisch auf einen Mittelwert beschränkt werden. Die Ergebnisse der vom BAKOM durchgeführten Tests und Messungen haben wesentlich zur Erarbeitung der vom Bundesamt für Umwelt herausgegebenen Vollzugshilfe für adaptive Antennen beigetragen.


5G-Netze

5G-Netze stellen im Bereich der mobilen Kommunikation eine Revolution dar, da sie die Tür zu neuen Anwendungsbereichen öffnen, insbesondere im Bereich des Internets der Dinge (IoT), der Kommunikation zwischen Maschinen (M2M), der Ultra-Breitband-Anwendungen, der selbstfahrenden Autos. Im Vergleich zu den heutigen 3G- und 4G-Mobilfunkstandards bietet 5G vor allem bei der Entwicklung neuer Technologien entscheidende Vorteile.


Fragen und Antworten vom Bakom

Die FAQ geben weitere Informationen zu 5G in den Bereichen Technik, Antennen, Frequenz-zuteilung, Konzessionen und Zuständigkeiten. Bundesamt für Kommunikation

https://www.bakom.admin.ch/bakom/de/home/telekommunikation/technologie/5g/5g-faq.html

Oesterreich; ASFINAG: „Nachwachsende“ Holz-Verkehrsschilder auf den Autobahnen

Pilotprojekt in Tirol und in der Steiermark; Ziel ist pro Jahr Einsparung von bis zu 400 Tonnen CO2. Um Kohlendioxid (CO2) einzusparen werden ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstrassen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft Oesterreich) künftig bei Verkehrsschilder auf Holzausführung anstatt aus Aluminium setzen. Damit soll die Idee eines ASFINAG-Mitarbeiters umgesetzt werden.

Auf der A 2 in der Steiermark soll beim Rastplatz Hainersdorf, nahe Bad Blumau und in Tirol auf der A 12 bei Imst die herkömmlichen Hinweis- und Verkehrsschilder aus Alu ausgetauscht werden.Vor dem Probeeinsatz ging eine umfangreiche Recherche voraus. Zuerst galt es zu klären, ob das rechtlich und natürlich auch sicherheitstechnisch machbar ist. Das Schild selbst wird aus Bambus gemacht, die Steher werden aus Accoya gefertigt, das ist ein mit Essig behandeltes Kiefernholz. Auf die Haltbarkeit gibt es 25 beziehungsweise sogar 50 Jahre Garantie.


Bambus, eigentlich ein extrem schnell wachsendes Gras, ist trotz des Imports ganz besonders klimaneutral und für die Produktion der Schilder aufgrund seiner Belastbarkeit ideal. Verwendet wird dabei auch eine spezielle Bambus-Sorte, die unter zertifizierten Bedingungen in Kleinbauernstrukturen angebaut und geerntet wird. Im Zuge des Projekts wurde auch versucht, heimisches Holz für die Herstellung der Verkehrsschilder und der Steher zu verwenden. Allerdings konnten damit die Normen hinsichtlich Stabilität und Belastbarkeit nicht erfüllt werden. Europäischen Bambus gibt es ebenfalls noch nicht, obwohl der Anbau in Europa grundsätzlich möglich wäre.


Im Pilotversuch wird nun getestet, ob diese Schilder und die Steher Hitze sowie Kälte und Schnee unbeschadet überstehen. Bis im Sommer 2022 werden dann die Ergebnisse evaluieren. Klappt alles so wie gedacht, könnte Schritt für Schritt ganz auf Holz und Bambus umstellen werden.


Bei den Kosten ist die ökologische Variante derzeit noch im Nachteil, das Holz-Bambus-Schild ist etwa doppelt so teuer. Durch die höhere Stückzahl würde sich  dann der Preis deutlich senken. Auch die Haltbarkeit dürfte besser sein, sowohl was das Schild betrifft als auch hinsichtlich der aufgeklebten Folie, die auf Holz besser halten soll.


Pro Jahr tauscht die ASFINAG zwischen 1.500 und 3.000 Verkehrsschilder unterschiedlichster Grössen aus. Die Ökobilanz ist klarerweise bereits bei einem einzigen Schild positiv. Fallen bei der Produktion einer Alutafel je nach Grösse zwischen 24 und 350 Kilogramm CO2, an, so ist es bei einer aus Holz und Bambus nur grob ein Zehntel davon. Die insgesamt 29 neuen Holzschilder auf der A 2 bedeuten bereits eine Einsparung von 5,6 Tonnen CO2. In Imst in Tirol werden acht Tafeln getauscht, die Einsparung beträgt etwa zwei Tonnen.


Ziel der ASFINAG ist es, mit dieser Innovation im Durchschnitt pro Jahr zumindest 400 Tonnen CO2 einzusparen.

Donnerstag, 10. Juni 2021

Made in Germany áde

Der Deutsche digitale Impfpass soll seit Donnerstag, 10. Juni 2021, Reisen in Europa erleichtern. Schritt für Schritt werden die Anwendung namens "CovPass", die als freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier dient, ausgerollt und in den App-Stores verfügbar sein. Der Weg dazu hinterfragte PREVIEW online, wo steht die High-tech-Nation oder ist Deutschland eine High-tech-Wüste? Die Dieselaffäre flog auf, zog sich dahin, aber hatte den Ursprung im Land „Made in Germany“.Eigentlich sollte es sich, nicht nur in Deutschland, bis zum letzten Politiker herumgesprochen haben, dass Technik mittlerweile nahezu jeden Bereich das Wirtschafts- und Gesellschaftslebens beeinflusst? Wenn nicht gar auf den Kopf stellt. Aber die Posten der politischen Weichensteller werden noch immer mittelalterlich nach dem Prinzip Proporz statt Kompetenz verschachert. Corona offenbart jedoch Inkompetenzen, Pleiten und Pannen scharm- und hemmungslos. Von Gesundheitsämtern bis zu Schulen und Unis,  bis zur Regierungsspitze.


„Der Fisch stinkt vom Kopf“, lautet ein geflügeltes Sprichwort in Deutschlands Norden. Diese alte „Fischer-Weisheit“ lässt sich scheinbar auch auf den Apparatschik speziell auf die Deutsche politisch Verantwortlichen übertragen.


Die oberste Deutsche Forschungs- und Bildungsministerin, Anja Karliczek (CDU), hat als Hotel- und Diplom-Kauffrau von Technik nicht ´mal den Anflug einer Kompetenz. Unter ihren 16 deutschen LandeskollegenInnen verfügen lediglich ZWEI (!!) über einen technischen Hintergrund.


Dieser Technik-Kompetenz-Mangel zieht sich durch alle Deutschen Parteien. Katharina Fegebank (Grüne) z.B. – Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Präses der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung –, die Tochter eines Lehrerehepaares, ist mit ihrem Studium der Politikwissenschaft, Anglistik und des Öffentlichen Rechts auch nicht in der Lage, die richtigen Weichen für Hamburgs technologische Zukunft zu stellen.


Britta Ernst (SPD), Brandenburgs Bildungsministerin und neue Präsidentin der Kultusminister-Konferenz (KMK), „rühmt“ sich peinlicherweise sogar noch öffentlich damit, dass es ihr „jetzt“ gelungen sei, „Ihre Lehrer“ mit einer eMail-Adresse auszustatten. Wohlgemerkt: 2020 – 30 Jahre nach Einführung des Notebooks(!!!). „Ihre Lehrer“ laufen gerade Sturm und wollen „ihre Chefin“ bewegen, wegen Inkompetenz im Amt ihr Ministeramt zu räumen.


Die Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“ (KI) der CDU brauchte vermutlich deshalb in Deutschland zwei Jahre um herauszufinden, dass KI wohl doch ganz wichtig sein könnte, weil ihre Vorsitzenden – Nadine Schön (Juristin) und Ronja Kemmer (Wirtschaftswissenschaftlerin) - über keinen Technik-Hintergrund verfügen... Und so liesse sich der Reigen beliebig fortführen, bis hin zu Jens Spahn.


Überfordert im Amt?

Der Deutsche Bundesgesundheitsminister, Jens Span, ist zwar augenscheinlich bemüht, aber als Bankkaufmann und Sozialwissenschaftler fehlt scheinbar auch ihm das notwendige Rüstzeug für eine pannenfreie Bewältigung seiner eigentlichen Aufgaben. Denn auch hier greift Technik und – damit einhergehend – technisches Verständnis immer tiefer in den Job ein.


Ansonsten wäre ihm sicher schon ´mal vor der Pandemie aufgefallen, dass die Deutschen Gesundheitsämter zwar nicht mehr trommeln, wie im Dschungel. Aber immer noch vorsintflutlich faxen und ein Amt schon nicht mehr mit dem Nachbaramt kommunizieren kann, weil sich unterschiedlich angeschaffte Hard- und Software nicht „verstehen“. Nachverfolgung von Infektionsketten also nur – wenn überhaupt – per Schneckenpost möglich ist.


Erst im Rahmen einer Dienstreise bekam, der Deutsche Bundesgesundheitsminister, Jens Span, im nigerianischen Outback mit, dass hier – mitten im Nirgendwo – die Kontaktverfolgung einwandfrei funktioniere. Einer deutschen Software-Entwicklung sei Dank! Aber über das Kontaktpersonen-Management „SORMAS“ hatte und Deutschland – selbst auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Phase – noch niemand gehört. Selbst im Deutschen Bundesgesundheitsministerium nicht!


Kontaktverfolgung, Corona-App: Tech-Totalausfälle?

Als „Totalausfall“ beurteilen Deutsche Experten auch die Corona-App, für die Deutschland mehr als 70 Millionen Euro bezahlt habe. – Auch hier musste Deutschland in veralteter Silo-Denke das „Rad noch ´mal neu erfinden“ – und endlos diskutieren –, obwohl etwas Funktionierendes bereits in Taiwan, Korea, Israel und anderswo im Einsatz ist.


Noch im Februar verwarf der „weltfremde“ – und natürlich auch nur mit Nicht-Tekkies besetzte – Deutsche Ethikrat die Planungen eines „Impfpasses“. Obwohl sich sogar jeder Laie an zwei Fingern abzählen konnte, dass man einen Nachweis, eine (digitale) „Green-Card“, dringend brauchen würde, wenn man auch nur halbwegs zu einem „normalen Leben“ – zu einem Vor-Lockdown – zurückkehren möchte.


High-tech-Nation oder High-tech-Wüste Deutschland?

Da in Deutschland, nicht nur, seit mehr als 20 Jahren (!!!) über die Einführung einer elektronischen Patientenakte (ePa) diskutieren, existiert natürlich auch keine Basis, Geimpfte von Nicht-Geimpften unterscheiden zu können.


Selbst Mitte März konnten in Deutschlan Geimpfte eine digitale Impfbescheinigung nur in ZWEI (!!!) von mehr als 400 Deutschen Kreisen und kreisfreien Städten bekommen. Überall anders muss man noch seinen Impfpass aus Gutenberg´s Zeiten (1450) vorlegen, um sich – wie im preussischen Kaiserreich – dann einen Stempel dafür abzuholen. Kurzum: Völlig weltfremd und lebensuntauglich wie ein Papierkorb beim Einkauf.


Brauchen wir wirklich einen digitalen Impfpass?

„Das Problem auch schon erkannt“, hatte Jens Spahn (D) Mitte März (doch schon so schnell?) knapp drei Dutzend Unternehmen angeschrieben, ob sie nicht einen digitalen Impfausweis entwickeln könnten. Den Zuschlag bekam das Zweigestirn die Kölner Blockchain-Firma Ubirch, zusammen mit dem IT-Riesen IBM.


Nun ist die gehypte Blockchain-Technologie sicherlich nicht für das erforderlich, wozu ein einheitlicher, digitaler Impfpass dringend gebraucht würde, also vor dem Antritt einer Urlaubsreise, vom Hotel- oder Restaurant-Besuch, zum Einlass zu Konzert-, Theater- oder Sport-Veranstaltungen etc. Aber der deutsche Gesundheitsminister schmiss schon mal mehr als 30 Millionen Euro für die Entwicklung eines solches „Passes“ in den Ring. Wohlgemerkt: Wieder für die Entwicklung einer lokalen Lösung. Obwohl es dafür bisher noch keinerlei gesetzliche Regelungen gibt ...


Denn „plötzlich“ hat es auch die EU-Kommission gemerkt, dass EU-Bürger wohl einen digitalen Impfpass bräuchten. Und der sollte möglichst EU-weit einheitlich und gegenseitig anerkannt sein. Und die EU schafft „gerade“ die Rahmenbedingungen dafür.


Europäisches Portal für Zertifikatsprüfung

QR-Code auf dem Handy oder als Ausdruck, statt altmodischem Impfausweis. Eine digitale Signatur soll die Echtheit eines solchen Zertifikats beweisen. Um Zertifikate zu überprüfen, sollen die Mitgliedstaaten der EU ein gemeinsames Zugangsportal nutzen, das die Kommission einrichten will.


Personenbezogene Daten sollen dieses Portal nicht passieren – es bräuchten nicht mehr Endlos-Diskussionen geführt führen zu werden (leider) –, sondern lediglich die eindeutige Kennung des Zertifikats. Es würden generell nur Name und Geburtsdatum, aber keine weiteren persönlichen Informationen gespeichert.


Gestartet war als erstes Lan Oesterreichmit der Ansage, des digitalen Impfausweis. Der Start wurde jedoch erstmals Verschoben. Die Schweiz schafft es den Covid-Cent am 7. Juni und AppStore zum herunterladen.


Das europäische Portal soll ihren Mitgliedstaaten ausserdem bei der Implementierung von Zertifikaten helfen – denn dafür sind weiterhin die einzelnen Länder zuständig (aha! Endlich wieder Diskussionen). Die Kommission will auch „quelloffene Referenz-Implementierungen für das Scannen und Überprüfen der Codes bereitstellen“.


Hoffentlich weiss man in Brüssel und anderswo, dass der US Cloud-Weltmarktführer Salesforce mit seiner „Vaccine Cloud“ bereits im Januar ein solches Konzept entwickelt hat? Und IBM hat eine Plattform entwickelt, über die eine sichere Authentifizierung und Verfolgung von Impfchargen und deren Verteilungs- und Anwendungsoptionen möglich ist.


Da den IBM-Chefs wohl bewusst geworden ist, das proprietäre Insel-Lösungen der Vergangenheit angehören – erst recht bei einer globalen Pandemie –, kooperiert der IT- mit dem Cloud-Riesen seit Ende 2020. Der IBM Digital Health Pass wurde in die Work.com-Plattform von Salesforce integriert. Eine Kombi, die nicht nur Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle für datengestützte Entscheidungen liefert, um so Risiken zu minimieren, ggf. Massnahmen schnell ergreifen zu können, effektiv zu kommunizieren etc., um uns alle möglichst schnell wieder zu einem „normalen“ Leben zu verhelfen.


Made in Germany áde

Generationen haben dafür hart gearbeitet, das "made in Germany" weltweit als Gütesiegel geschätzt wurde. Ein GlobalBrand, der dafür sorgte, das Produkte mit diesem Label zu Exportschlagern wurden, unsere Wirtschaft boomen und uns allen einen unschätzbaren Wohlstand geniessen liess. Aufgrund von fatalen Endlos-Diskussionen, Pleiten, Pannen und Unfähigkeiten, die Corona hemmungslos offenbarte, ist dieser Mythos dahin. Die Panne mit der Dieselaffäre wurde ausserhalb Deutschland, in den USA aufgedeckt was Deutsche Ingenieure verbaut hatten.


Geschmolzen wie Eis in der Sonne auch das Label "Organisations-Weltmeister". Planungschaos und förderales Kleinstaatertum im Konzert mit Fehlplanungen, Handlungsinkompetenzen etc. haben dafür gesorgt, dass unser Land nur noch müde bemitleidet wird. Kleinstaaten wie Israel, Singapore oder Südkorea haben uns gezeigt und brutal vor Augen geführt, wie es gehen kann und gehen sollte.


Gäbe es nicht den nobelpreisverdächtigen deutschen Impfstoff-Entwickler BioNTech, wäre kein Streif am Horizont über Deutschland sichtbar. Die wirtschaftlichen Konsequenzen und Folgen dieser unsäglichen Entwicklung sind noch überhaupt nicht abzuschätzen ...