Sonntag, 25. September 2022

Nach der IFA ist vor der IFA

Quelle: IFA

Inhaber der Marke "IFA" ist der Branchenverband Gfu, der von einigen grossen Herstellern getragen wird. Bisher traten Gfu und Messe Berlin gemeinsam als Veranstalter auf, diese Abmachung endet aber 2023 im nächsten Jahr.

Gfu und Messegesellschaft sprechen zwar über eine Verlängerung ihrer Zusammenarbeit, dass sich aber einiges ändert, scheint aber unausweichlich. Das Thema Personalproblem blieb spanend. Die Aufklärung von Schuld, Unschuld, die Fähigkeit was, neues spannendes zu erfinden. Schwierig wird es neues auszustellen, denn der Besucher findet schon vieles im Internet.


Personell geht es hin und her, ohne eine sofortige Lösung für die kommenden Jahre. Es bleibt also spannend wo die nächste IFA ausgerichtet wird. Viele Deutsche Orte mit Ausstellungshallen, könnten bereit sein. Wie bei der Fussball WM könnte es aber Dubai sein. Natürlich, Barcelona oder Las Vegas sind ja schon eingespielt Adressen. Nur dann wäre der Spass Berlin touristisch zu besuchen verflogen.


Inflation bremst Interesse an Bespassung aus

Auch verliert der Unterhaltungselektronikmarkt, an Dynamik. Das Wachstum verringert stetig. Der Bitkom-Präsident Achim Berg verwies auf die Umsatzzahlen, nach dem Hoch von 2019 gab es ein minus 4,3 (2020) und minus 2,6 Prozent (2021). Verbraucher reagieren wegen hoher Inflation und explodierenden Energiepreise verunsichert. Die  Konsumstimmung ist auf ein Tief gefallen.

IFA-Veranstalter suchen neues Messekonzept

Der IFA-Veranstalter, der Branchenverband gfu Consumer & Home Electronics, sucht hinter verschlossenen Türen schon länger nach einem neuen tragfähigen Konzept für die Messe. Manche sehen die IFA mit Blick auf aktuelle Entwicklungen möglicherweise auf dem Weg zu einer Fachmesse ohne Publikum. Wenn aber eine Messe nur noch den Händlerbereich hat, dann ist sie halt für das Publikum überhaupt nicht mehr interessant. Über allem schwebt die Unsicherheit, wer die IFA in Zukunft ausrichten wird – und wo. Die IFA möchte weiter eine grosse Leitmesse bleiben.


Die Gfu möchte die IFA mit anderen Partnern neu aufstellen und hat dafür den englischen Event-Riesen Clarion und der Berliner Beteiligungsgesellschaft Aquila ins Boot geholt. In den neuen Plänen der Gfu kommt die Messe Berlin nur noch als Vermieter des Geländes vor. Sogar der Wegzug aus Berlin steht im Raum. Dazu möchten es die Beteiligten - allen voran der Berliner Senat - aber nicht kommen lassen.


IFA: Klüngel, Filz & Cliquen-Wirtschaft?

Hinter den Kulissen von IFA und Messe Berlin rumort es. Nicht nur weil der Vertrag zwischen Veranstalter und Rechteinhaber gfu Consumer & Home Electronics GmbH und Messe Berlin ausläuft. Der Messe-Chef ist vorzeitig gegangen. Der IFA-Chef wurde geschasst. Gfu-Mitglieder und Aufsichtsratchef wurden aus dem Aufsichtsrat entfernt. Strafverfahren laufen. Der neue Messechef war Immobilienmanager und brachte weder Erfahrungen im Messegeschäft, noch Branchenkenntnisse mit. Denkbar ungünstige Voraussetzungen also. War es nach fast 100 Jahren 2022 der letzte „IFA-Tanz“ in Berlin?


In dieser Konstellation wäre die Messe Berlin allenfalls noch reiner Vermieter von IFA-Flächen oder die IFA würde gar dorthin abwandern, wo es die grössten Zuschüsse gibt.


Offenbar ist der langjährige IFA-Chef Heithecker im Zuge einer Untersuchung durch eingeschaltete Wirtschaftsprüfer von Deloitte rund um das Gezerre zwischen Göke, der ihm nahestehenden gfu und der Messe Berlin ins Visier der externen Ermittler geraten. Zum eingeschworenen „IFA-Klüngel“ gehören auch der langjährige, gfu-Geschäftsführer und ehemaliger CEO der Philips GmbH und gfu-Chef. Als Vertreter der Branchenorganisation gfu wurden auch Aufsichtsräte aus der Messe Berlin abberufen.


Nach vielen Jahre klopfte auch der Rechnungshof dem Messe-Veranstalter auf die Finger. z.B. wurden  Aufträge nicht wie gefordert öffentlich ausgeschrieben. Die Messe Berlin teilte mit, dass sie mit der Staatsanwaltschaft bei der Aufklärung der Ermittlungen kooperiert. Gegen das Unternehmen Messe Berlin selbst werden nicht ermittelt. Die Führungskrise beschäftigte das Untemehmen ausgerechnet zum Re-Start des Geschäfts nach gut zweijähriger Pandemiepause


Erpressung?

Der Veranstaltung für Messe-Vorberichterstattung, die PREVIEW, an welcher auch Unternehmen teilnahmen, wie z.B. Spotify als Trendsetter des Streamings –, war der IFA ein Dorn im Auge. In einem Gespräch wurde dem Organisator, die „Pistole“ auf die Brust gesetzt. Er sollten nach der IFA Pfeife tanzen oder würde platt gemacht.


Als Spotify gerade auf den Markt kam, waren sie Teilnehmer der IFA-PREVIEW

Quelle: PREVIEW


Nahezu alle wichtigen Medien der DACH-Region u. wichtige Unternehmen -

 wie hier die Presse-Konferenz von SAMSUNG - haben an der PREVIEW teilgenommen.

Quelle: PREVIEW


Als der Veranstalter für Messe-Vorberichterstattung PREVIEW die Neutralität wahren wollten, wurden gfu-Mitgliedsfirmen aufgefordert, nicht mehr an der Messe-Vorberichterstattung teilzunehmen. In der Folge kopierte der IFA-Veranstalter das PREVIEW-Konzept und nannte das Ganze in „Media-Briefing“ der IFA um. Der geklaute Begriff „PREVIEW“ – wird bis heute einfach als multimediale Plattform mit PREVIEW online verwendet und auch heute von der Hannover Messe benutzt.


IFA; Die Funkausstellung, gab es 2022 wirklich.

Gespannt war man auf die Funkausstellung 2022 in Berlin. Eigentlich hatte man nach dem verordneten AUS, wegen Corona, sich auf die Consumer- und Home Electronics Messe gefreut. Nur da war im Vorfeld der Knatsch in der Chefetage der IFA, der durch die Presse ging. Eine Woche vor dem "Technik-Event des Jahres" kamen dunklen Wolken über der Messe noch nicht wieder verzogen sind. Solange es die IFA gibt, lohnt es sich einen Tag auf der Messe zu verbringen. Vielleicht in Zukunft in Verbin­dung mit einem touris­tischen Aufent­halt.


Die IFA 2022 begann am Freitag, 2. September. Einlass war an allen Tagen bis zum 6. September um 10 Uhr. Die IFA war für alle Besucherinnen und Besucher täglich bis 18 Uhr geöffnet. Eintrittskarten gab es nur online, am Gelände selbst fand kein Kartenverkauf statt. Früher strömten etwa eine Viertel Million Besucher, vor der Corona-Pandemie, jedes Jahr auf das Berliner Messegelände. Viele Besu­cher waren hungrig nach dem Come­back der IFA. An den fünf Messe­tagen kamen über 161.000 Menschen.


Quelle: IFA

Der Besuch der IFA 2022 war es wert. In mehr als 30 Messehallen und mehreren Sonderflächen war das Messegelände gefüllt. Aber weniger Messe­hallen, kaum Events, wenig echte Neuheiten und fehlende Aussteller.


Wichtige Aussteller fehlten

Es war spannend zu sehnen, wie und wer sich präsentierte. Die Aussteller belegten mehr als 80 Prozent der Ausstel­lungs­fläche auf dem Gelände der Messe Berlin. In der Medien Halle 22, mit dem öffentlichen Rundfunk, war extrem viel ungenutzter Ausstel­lungs­fläche, viel Platz um eine Party zu feiern. Es fehlte an Informationen zu was gibt es Neues? Es war fast gespens­tisch ruhig. Es gab wenig fachliches Standpersonal, um das Gefühl zu haben, da sind Profis, an den Sorgen des Publikum der Zuhörer und Zuseher interessiert. Es waren nur QR Signete aufgeklebt um Informationen zu erhalten. Sogar die Senderverkaufsshops fehlten. Privat­sender wie RTL oder Sat.1, aber auch das ZDF hatten sich schon vor längerer Zeit von der IFA zurück­gezogen. Da war aber ein neues Thema gegen den Sender RBB aufgeflamment. Was, wurde da neben der Portokasse vorbei bezahlt?


Blicke man Jahre zurück; so traten dieses Jahr in den Messe­hallen oder im Sommer­garten keine Stars mehr auf. TV. Radio­sender hatten keine Studio und sendeten live, direkt von der IFA. Besu­cher hatten keine Möglich­keit mehr ihre Lieb­linge aus Funk und Fern­sehen einmal hautnah und live zu erleben.


Sony, Hama und weitere waren nur für seine Händler da. Philips präsen­tierten ihre "IFA-Neuheiten" gar nur online. Panasonic zog in eine kleinere Halle um. Ebenso der deutsche Marktführer, Telekom konzentrierte sich in diesem Jahr ganz auf die DIGITAL X im Herzen von Köln. Andere Aussteller setzen auf eigene Hausmessen. Viele Aussteller präsen­tierten ausschliess­lich ihr bekanntes Produkt­port­folio mit Geräten, die es zum Teil schon mehrere Monate oder gar Jahre im Handel gibt. Immer mehr Hersteller nutzen das Vorfeld zur IFA, um Neuheiten in Online-Präsen­tationen oder in Haus­messen einem Fach­publikum zu präsen­tieren. Wegen der noch geltender Pandemie-Beschrän­kungen, verzichteten aus einem Teile Asiens betroffene Aussteller weiterhin und auf die Teilnahme.


Quelle: IFA

Zudem ist die Elektronikbranche von Lieferproblemen, Chipmangel und pandemiebedingten Lieferproblemen geprägt. Es gibt wenig Sinn, Konsumenten auf einem Messestand an der IFA in Berlin Appetit auf neue Ware zu machen, die dann vor Weihnachten nicht verfügbar ist. Am Schluss, fehlt das Fachpersonal das einem alle Informationen gesammelten Informationen bestätigt, korrigiert oder der Konsument erwartet ergänzende Tips und Beratung zum Produkt an der IFA.


Die IFA hat an Bedeu­tung verloren

Zukunft der IFA? Eher Beiwerk als Tourist? Auf der Messe wurde mehrheitlich englisch gespro­chen. An vielen Ständen gab es keinen Möglichkeit sich deutsch­spra­chigen zu Produktinformationen erklärt zu lassen. Immerhin ist die IFA ja eine Publi­kums­messe und nicht jeder spricht Englisch. Die Messezeitung wurde durch die Messe-Veran­stalter nur in Englisch gratis aufgelegt. Abschlussfrage: Sehen wir uns zum IFA Termin: 1.bis noch 5. September.2023 in Berlin?. Ob die IFA zum 100 jährigen kommt ist fraglich. 


Quelle: IFA


Donnerstag, 22. September 2022

Schweiz und EU; Neue Frequenzen für Breitband-Wi-Fi

Seit 2021 sind in der Europäischen Union (EU) und in der Schweiz zusätzliche Frequenzen für drahtloses Breitbandinternet verfügbar. Dank einer höheren Kapazität und einer besseren Verbindungsqualität ermöglicht der neue Standard Wi-Fi 6E, der diese Frequenzen nutzt, zum Beispiel die Entwicklung von Anwendungen im Bereich der Augmented Reality oder der Telemedizin. Das schweizerische Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) war von Beginn an einer der Hauptakteure in dem langen Prozess, der zum Freigabeentscheid der europäischen Regulierungsbehörden geführt hat.

Nachdem im 6-GHz-Band zusätzliche 480 MHz (5945–6425 MHz) für RLAN-Netze (Radio Local Area Network) freigegeben wurden, steht der Einführung des Standards Wi-Fi 6E in der Schweiz und in der EU nichts mehr im Weg.


Wi-Fi-6E-Geräte bereits erhältlich

Fast 200 Geräte, die den neuen Standard unterstützen, sind bereits auf dem Markt erhältlich. Dazu gehören über 70 Laptopmodelle, Dutzende von WLAN-Zugriffspunkten und -Routern, etliche Smartphones sowie mehrere Smart-TVs. Diese Geräte dürfen, sofern sie die technischen Schnittstellenanforderungen erfüllen, in die Schweiz importiert und hierzulande auf der dem RLAN zugeteilten Bandbreite verwendet werden.


Anwendung der EU-Entscheidung in der Schweiz

Der Ausschuss für elektronische Kommunikation (ECC) der Europäischen Konferenz der Verwaltungen für Post und Fernmeldewesen (CEPT) hatte bereits am 20. November 2020 beschlossen, zusätzliche Frequenzen freizugeben. Die Schweiz hat diese 2021 durch Anpassungen des Nationalen Frequenzzuweisungsplan  übernommen. Eine Leistungsbegrenzungen soll verhindern, dass terrestrische Funkverbindungen und Satellitenverbindungen gestört werden.


Entwicklung in anderen Teilen der Welt

2017 schlug die Schweiz zusammen mit neun anderen ECC-Mitgliedern vor, die technischen Bedingungen zu untersuchen, unter denen zusätzliche Frequenzen im 6-GHz-Band für das drahtlose Internet verfügbar gemacht werden könnten.


Während in den CEPT-Staaten nur der untere Teil des 6-GHz-Bandes (5945–6425 MHz) dem RLAN zugeteilt wurde, haben einige andere Länder beschlossen, das gesamte Band (5925–7125 MHz) für die RLAN-Nutzung freizugeben. Die Vereinigten Staaten entschlossen sich als erste zu diesem Schritt, viele weitere Länder auf dem amerikanischen Kontinent haben bereits nachgezogen (u. a. Kanada, Brasilien, Chile und Peru) oder stehen kurz davor (z. B. Mexiko und Kolumbien). Im Nahen Osten und in Asien sind Saudi-Arabien und Südkorea dem Beispiel der USA gefolgt. Japan, Australien und Neuseeland haben sich hingegen wie die europäischen Länder nur für die Öffnung des unteren Teils entschieden und prüfen gegenwärtig die Freigabe des oberen Spektrums. 


Weltfunkkonferenz 2023

Überdies wird derzeit im Hinblick auf die Weltfunkkonferenz 2023 (WRC-23) die konzessionierte Nutzung desselben Frequenzbandes durch den Mobilfunk geprüft. Damit sollen den Verwaltungen die notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt werden, um entscheiden zu können, wie dieser Teil des Frequenzspektrums am besten genutzt werden kann.

Mittwoch, 7. September 2022

Schweiz; Radio SRF sendet alle Programme aus der Radio Hall Zürich

Bildquelle: SRF/Oscar Alessio

    Im August 2022 sind die vier SRF-Radioprogramme sowie das Regionaljournal Zürich-Schaffhausen aus dem Radiostudio Brunnenhof (Zürich) in die Radio Hall auf dem Campus Leutschenbach umgezogen. Nun senden alle Programme, Radio SRF Virus, Radio SRF Musikwelle, Radio SRF 1 und Radio SRF 3 aus der Radio Hall in Zürich.

Februar 2021 hat auf dem Campus Leutschenbach in Zürich der Umbau der ehemaligen Car-Halle zur sogenannten Radio Hall begonnen. Diese ersetzt das heutige Radiostudio Brunnenhof, das seit den 1930er-Jahren in Betrieb war. Der Umbau einer bestehenden Car-Halle aus dem Jahr 1967 zur Radio Hall hat rund eineinhalb Jahre gedauert.

Auf etwa 4400 Quadratmetern Nutzfläche, sind rund 200 Arbeitsplätze in einer offenen Bürolandschaft, sechs Senderegien, fünf davon mit Visual Radio ausgestattet. Eine Live Stage mit Platz hat Platz für bis zu 300 Personen. Durch eine deutliche Reduktion der Nutzflächen konnten die Betriebskosten, um rund ein Drittel, gesenkt werden. Mit grossen, den offenen Flächen sind die Voraussetzungen für die teamübergreifende Arbeit zwischen allen Radiosendern und Onlineproduktionen geschaffen worden. Durch die Gebäudenutzung wurde die Begegnungen und den Austausch zwischen Radio-, TV- und Online-Mitarbeitenden gefördert. Um die Synergien optimal zu nutzen soll in Zukunft, noch enger zusammenarbeiten werden.wenn man sich auch räumlich näher ist.»


Mitte November

 Für Besucherinnen und Besucher öffnet die Radio Hall Mitte November 2022 ihre Tore. Interessierte können dann vor Ort das Radio-Schaffen in den neuen Räumlichkeiten hautnah miterleben.


Am Samstag, 12. November 2022, wird die Radio Hall mit einem Publikumsanlass offiziell eröffnet.