Freitag, 31. Januar 2020

ESET entdeckt Angriffsversuche der Winnti-Gruppe während der Bürgerproteste

ESET-Forscher haben gezielte Angriffsversuche der berüchtigten Winnti-Gruppe auf zwei Universitäten in Hongkong enttarnt. In der Vergangenheit wurde die Gruppe bereits verdächtigt, hinter hochentwickelten Attacken auf DAX-Konzerne wie Bayer, Thyssenkrupp und Siemens zu stecken. Die aktuellen Angriffe fanden während der Bürgerproteste in der chinesischen Metropole statt. Nach Analysen von ESET hatten es die Cyberspione auf sensible Informationen abgesehen. Für diese Kampagne setzen die Angreifer auf eine bisher unbekannte Variante der ShadowPad Backdoor. ESET konnte diese Attacken auf zwei Universitäten verhindern, weil die Machine-Learning-Technologie des europäischen IT-Sicherheitsherstellers anschlug. Die Security-Forscher vermuten aber, dass weitere Universitäten in Hongkong von den Angriffen betroffen waren.

Donnerstag, 30. Januar 2020

Prognose 2020: Drei von vier verkauften Fernsehern werden UHD-TVs sein



Ultra HD-Fernseher mit einer Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten verdrängen zunehmend HD-Geräte. Im Jahr 2019 betrug der Anteil der UHD-TVs am TVGesamtmarkt laut GfK Retail & Technology insgesamt knapp 65 Prozent, im vierten Quartal 2019 sogar über 70 Prozent – Tendenz weiter steigend. Für 2020 rechnet die Deutsche TV-Plattform daher damit, dass drei von vier verkauften Fernsehern Ultra HD-Geräte sein werden. Der Trend zu grösseren Fernsehern hielt auch 2019 weiter an. Am beliebtesten waren 55-ZollFlachbildschirme mit knapp 1,5 Mio. verkauften Geräten. Den stärksten Zuwachs verzeichnete die Klasse der 65-Zoll-Bildschirme mit einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Coronavirus verbreitet sich auch im Internet – Cyberkriminelle nutzen den Hype

Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nutzen Cyberkriminelle für ihre schädlichen Aktivitäten. Sie verschleiern Malware als Dokumente, die angeblich der Aufklärung dienen sollen, wie eine aktuelle Kaspersky-Untersuchung zeigt. 
Die Erkennungstechnologien von Kaspersky haben schädliche pdf-, mp4- und docx-Dateien gefunden, die als Dokumente im Zusammenhang mit dem neu entdeckten Coronavirus getarnt sind. Die Datei-Namen implizieren, dass sie Video-Anweisungen zum Schutz vor Viren, aktuelle Entwicklungen hinsichtlich der Bedrohung und sogar Virenerkennungsverfahren beinhalten.
Tatsächlich enthielten diese Dateien eine Reihe von Malware, wie beispielsweise Trojaner und Würmer, die in der Lage sind, Daten zu vernichten, zu verschlüsseln, zu ändern oder zu kopieren sowie den Betrieb von Computern oder Computernetzwerken zu stören.
Anton Ivanov, Malware-Analyst bei Kaspersky, schätzt die Lage wie folgt ein:
„Das Coronavirus, das derzeit heiß in den Medien diskutiert wird, wurde bereits von Cyberkriminellen als Köder eingesetzt. Bisher haben wir zwar nur zehn eindeutige Dateien identifiziert, aber da diese Art von Aktivität häufig bei populären Medienthemen auftritt, gehen wir davon aus, dass diese Zahl zunehmen wird. Da die Menschen weiterhin um ihre Gesundheit besorgt sind, wird in gefälschten Dokumenten, die angeblich über das Coronavirus aufklären, möglicherweise immer mehr Malware verbreitet.“
Kaspersky-Produkte erkennen mit dem Thema „Coronavirus“ in Verbindung stehende schädliche Dateien mit den folgenden Erkennungsnamen:
  • Worm.VBS.Dinihou.r
  • Worm.Python.Agent.c
  • UDS:DangerousObject.Multi.Generic
  • Trojan.WinLNK.Agent.gg
  • Trojan.WinLNK.Agent.ew
  • HEUR:Trojan.WinLNK.Agent.gen
  • HEUR:Trojan.PDF.Badur.b

Kaspersky-Empfehlungen zum Schutz vor schädlichen Inhalten
  • Verdächtige Links, die exklusive Inhalte versprechen, nicht anklicken, sondern Informationen aus offiziellen, vertrauenswürdigen Quellen beziehen.
  • Datei-Erweiterungen heruntergeladener Dateien prüfen, Dokumente und Videodateien sollten weder im EXE- noch im LNK-Format erstellt worden sein.
  • Eine zuverlässige Sicherheitslösung wie Kaspersky Security Cloud nutzen, um einen umfassenden Schutz vor einer Vielzahl von Bedrohungen zu gewährleisten.

Dienstag, 21. Januar 2020

Beschränkter Einfluss auf die Meinungsbildung durch Schweizer Medien und Social Media

Das Potenzial von Social Media für die Meinungsbildung bleibt gesamtschweizerisch vorläufig beschränkt. Am bedeutendsten sind Social Media in der französischen Schweiz, hier spielen sie eine ähnliche Rolle für die Meinungsbildung wie Print und sind wichtiger als Online-Angebote. Das zeigt der aktualisierte Medienmonitor Schweiz, den das BAKOM veröffentlicht hat. 
Die Ergebnisse für das Erhebungsjahr 2018 zeigen, dass in der Schweiz nach wie vor das Fernsehen die Meinungsbildung dominiert, gefolgt von Radio, Print, Online und Social Media. Die Dominanz des Fernsehens ist vor allem in der lateinischen Schweiz ausgeprägt: In der französischen und italienischen Schweiz hat es eine deutlich grössere Meinungsmacht als Radio und Presse. In der deutschen Schweiz ist das Fernsehen dafür zwar ebenfalls das bedeutsamste Medium. Im Vergleich mit der lateinischen Schweiz spielen Radio und Presse dort jedoch eine grössere Rolle. Online-Angebote liegen in allen drei Landesteilen an letzter Stelle der Mediengattungen.
Der Medienmonitor Schweiz wurde zum zweiten Mal publiziert. Bei den Medienangeboten sind die Veränderungen insgesamt gering: Die Werte von Fernsehen und Radio sind beinahe unverändert. Print hat in allen Landesteilen etwas an Einflusspotenzial eingebüsst, während Onlineangebote für die Meinungsbildung wichtiger wurden.
Die Studie zeigt erstmals auch auf, welches Potenzial Social Media für die Meinungsbildung in der Schweiz haben. Für die Gesamtschweiz ist dieses beschränkt: Social Media liegen deutlich hinter den klassischen Medienangeboten. In der Romandie sind Social Media für die Meinungsbildung indes bedeutsamer als Onlineangebote und ähnlich bedeutsam wie der Print.
Auf www.medienmonitor-schweiz.ch, der dreisprachigen Webseite des Medienmonitors Schweiz, wird das Meinungsbildungspotenzial für die gesamte Schweiz und verschiedene Regionen angezeigt.
Der Medienmonitor Schweiz basiert auf Daten, die aus drei aufeinander abgestimmten Forschungsmodulen stammen. Der Medienmonitor Schweiz ist Teil der BAKOM-Medienforschung, mit der insbesondere die Programmleistungen und die Publikumsakzeptanz der Schweizer Radio- und Fernsehstationen mit Leistungsauftrag untersucht werden. Er wurde vom BAKOM in einem offenen Verfahren nach WTO öffentlich ausgeschrieben. Für die ersten vier Untersuchungsjahre erhielt das Forschungsbüro Publicom AG in Kilchberg den Zuschlag.

Freitag, 17. Januar 2020

Prognose 2020 für vier Technologietrends


Im Bereich der Mobilfunktechnologie sind noch nicht alle Trends, die 2019 beobachtet wurden, voll ausgeschöpft. Laut Prognose werden innovative Displays, wie Waterfall-, Falt- oder Dual-Displays auf den Markt kommen. Die Frage der Stromversorgung wird noch zentraler. Es wird keine Frage nach Luxus sein, sondern eher eine mobile Selbstverständlichkeit. Chris Ahern, CEO von ZAGG Brands, hat vier Haupttrends identifiziert, die 2020 den mobilen Zubehörmarkt antreiben werden.

Power
Ob Smart Cities, 5G, Wi-Fi 6, Videostreaming, e-Sport oder bargeldloses Bezahlen – Die Trends hängen stark davon ab, über was mobile Geräte für eine effiziente Arbeitsweise mit der nötige Batterieleistung verfügen. Beim Wireless Charging wird ein schnelleres Aufladen mit Geschwindigkeiten von weit über 10W, sogar bis zu 20W erwartet. Besonders grössere Geräte wie Tablets und Computer werden davon profitieren.

Bei Ladepads wird die kabellose Verbindung grössere Bereiche um den Mittelpunkt der Ladestation abdecken. Zukünftig soll Wiederaufladung mobiler Geräte aus der Ferne möglich sein. Diese „Positionsfreiheit“ bedeutet, dass der Anwender sein Gerät an einer beliebigen Stelle des Ladepads ablegen kann. Zudem wird alles, was heute noch an die Steckdose angeschlossen werden muss, bald induktiv aufladbar sein.

5G
Beim Thema 5G rechnet ZAGG Brands zunächst mit einem allmählichen anstatt einem massiven Wachstum. Aktuell wird davon ausgegangen, dass 5G vorerst in bevölkerungsreichen Gebieten mit hoher Nachfrage sowie in wichtigen urbanen Finanzzentren der Grossstädte wie New York, London, Berlin, Paris sowie in Sportarenen und Stadien eingeführt wird. Die Entwicklung in diesem Bereich wird am ehesten dem Übergang vom Festnetz zum Mobilfunk entsprechen.

In den kommenden Jahren werden Festnetztelefone und kabelgebundene Internetverbindungen von drahtlosen Hochgeschwindigkeitstechnologien überholt. Da 5G mit der Zeit allgegenwärtig wird, werden sich die Anwender von traditionellen Routern und Wi-Fi-Zugangspunkten lösen und auf die 5G-Konnektivität verlassen. Da 5G schnelleres Streaming für Plattformen wie Netflix ermöglich wird, werden die Nutzung und Anbindung an mobile Geräte noch weiter zunehmen.

Gebrauchtmarkt
Da mobile Geräte immer innovativer und technologisch fortschrittlicher werden, ist ein Preisanstieg wahrscheinlich. Der „klassische“ Smartphone-User entscheidet sich heutzutage eher für kostengünstigere Modelle, was den Rückgang der Verkäufe in der zweiten Hälfte von 2019 erklärt. Eine Motivation für Kunden, gebrauchte Hardware zu kaufen, ist der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit und weniger Abfallproduktion. 

Nachhaltigkeit
Das wachsende Bewusstsein für Themen wie die Verschmutzung durch Kunststoffe wird eine wirkungsvolle Dynamik schaffen. Für das Jahr 2020 wird laut Chris Ahern (CEO Zaug Brands) eine Zunahme dieses Trends erwartet, da immer mehr Kunden umweltbewusste Kaufentscheidungen treffen werden.

Donnerstag, 16. Januar 2020

Bundesnetzagentur sperrt 4,5 Millionen unsichere Produkte


Verbraucher bestellen immer mehr Produkte online direkt aus Drittstaaten. Daher arbeitet die Bundesnetzagentur intensiv mit dem Zoll zusammen. 

Im Jahr 2019 hat die Bundesnetzagentur 4,5 Millionen unsichere Produkte gesperrt. In der Online-Marktüberwachung hat die Bundesnetzagentur den Verkauf von rund 3,5 Millionen Produkten verboten. Diese Geräte können Funkstörungen bzw. elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen und dürfen in der EU nicht vertrieben werden. Weitere rund 600 000 Produkte hat die Behörde 2019 mit Vertriebsverboten oder Korrekturmassnahmen bei Wirtschaftsakteuren in Deutschland belegt. Ausserdem wurde die Einfuhr von knapp 400 000 nicht konformen Produkten nach Deutschland untersagt.

Die Ermittlungen der Bundesnetzagentur richteten sich wieder auf einzelne Online-Händler, die hohe Stückzahlen im Internet anboten. So konnten Anbieter von sogenannten Minispion-Detektoren - auch Wanzenfinder genannt - ermittelt werden. Die in millionenfacher Stückzahl angebotenen Geräte fielen vor allem durch formale Mängel, wie fehlende CE-Kennzeichnung oder fehlende deutsche Bedienungsanleitung, auf. Geräte, die das CE-Kennzeichnen nicht tragen, sind nicht für den europäischen Markt vorgesehen und können ein Risiko für den Verbraucher darstellen. Unter den insgesamt 3,5 Millionen nicht konformen Geräten befanden sich unter anderem mehr als 600 000 Bluetooth-Lautsprecher, sowie fast 500 000 Störsender, deren Be- und Vertrieb in Europa nicht zulässig ist, weil durch den Einsatz Kommunikationsdienste (z.B. Mobilfunk oder GPS-Navigationsdienste) gestört und Notrufe verhindert werden können. Solche Geräte werden häufig illegal bei der Durchführung von Straftaten eingesetzt.

Der Zoll hat 2019 insgesamt 13 000 verdächtige Warensendungen an die Bundesnetzagentur gemeldet. In mehr als 90 % der Fälle erfolgte keine Freigabe der Produkte für den deutschen Markt.

DX-Weltrekord unterhalb 9 kHz BR 17. Februar 2020

Eine Gruppe von Funkamateuren aus Amberg in der Oberpfalz hat es geschafft, auf Ultra-Langwelle, einer Frequenz von nur 8 kHz, den Atlantik zu überbrücken. Gemeinhin geht man davon aus, dass auf so niedrigen Frequenzen kein Funkverkehr mehr möglich ist, wenigstens nicht mehr mit Amateurmitteln. Nicht so aber bei einer sehr speziellen Interessen-Gruppe. Die eingesetzte Technik und die Decodier-Methoden sind ebenso bizarr wie ungewöhnlich. Ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks hat einen sechsminütigen Beitrag gedreht. Dieser wird am 17. Februar im BR-Fernsehen in der Sendung "Heimat der Rekorde" ausgestrahlt.

Quelle: DARC

Leben auf dem Mars: Woher kommt das Methan?


Astrobiologen beweisen, dass bestimmte Mikroben unter Bedingungen wie auf dem Roten Planeten überleben können



Als der NASA Marsrover „Curiosity“ im Juni 2018 organische Moleküle auf dem Mars fand, war die Fachwelt begeistert. Es bedeutete, dass Leben auf dem Roten Planeten irgendwann einmal existiert haben könnte oder auch jetzt noch möglich sein könnte. Vor Kurzem ergaben neuere Messungen der „Curiosity“, dass auch die Konzentrationen des Stoffwechselproduktes Methan über das Jahr schwanken. Wer oder was produziert also sporadisch das Methan? Erstmals konnte nun die Arbeitsgruppe des Astrobiologen Prof. Dr. Dirk Schulze-Makuch vom Zentrum für Astronomie und Astrophysik der TU Berlin im Experiment nachweisen, dass bestimmte Mikroben (Archaeen) in marsähnlichen, salzhaltigen Böden nicht nur überleben, sondern auch Stoffwechsel betreiben können – nur mit Kohlendioxid und Wasserstoff als Energie- und Kraftstoffquellen – und nur mit den minimalen Wassermengen, die das salzhaltige Gestein der Atmosphäre entzieht. Das Methan könnte also von ihnen stammen – eine weitere wichtige Einsicht auf der Suche nach Leben auf dem Mars. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler*innen in der neuesten Ausgabe der Springer Nature Scientific Reports.

Die Ergebnisse jüngerer Marsmissionen zeigen, dass die Umweltbedingungen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten des Roten Planeten durchaus die unteren Grenzen überschreiten, die Leben möglich machen.

Morgenfrost und Fliessspuren
An der Marsoberfläche erlauben die Bedingungen das dauerhafte Vorhandensein von flüssigem Wasser nicht, doch es sei möglich, so Schulze-Makuch, dass an einigen Stellen in Oberflächennähe hygroskopische Salze existieren, die der Umgebung Feuchtigkeit entziehen, zum Beispiel Morgenfröste, und dass sich das Salz von fest zu flüssig wandelt. Das wurde auch von anderen Forschern bereits angenommen, zum Beispiel für die dunklen Streifen, die sporadisch an den steilen Wänden einiger Mars-Krater auftreten und für Fliessspuren gehalten werden („Recurring Slope Lineae“ RSL). Aus diesen Salzen könnten auch unterirdische, oberflächennah lebende Organismen ihren Wasserbedarf stillen, so die Vermutung.  

Quelle: TU Berlin und die