Sonntag, 21. November 2021

Schweiz eCall112; Standortidentifikation bei Notrufen über Mobilfunk

Ab Mitte 2022 sollen, auch in der Schweiz, bei Notrufen über Mobilfunk präzisere Standortinformationen, mitgeliefert werden. Die entsprechenden Bestimmungen für die Mobilfunkkonzessionärinnen sollen am 1. Juli 2022 in Kraft gesetzt werden.

Moderne Fahrzeuge sind heute so ausgerüstet, dass bei Unfällen automatisch die Notrufnummer 112 alarmiert wird. Mit der letzten Revision des Fernmeldegesetzes und der damit verbundenen Verordnung über Fernmeldedienste wurden für diese Anwendung in der Schweiz die rechtlichen Grundlagen geschaffen. So verfügen die Rettungsorganisationen über die relevanten Informationen (eCall112). Gleichzeitig wurde eingeführt, dass bei Notrufen ab Mobiltelefonen automatisch der Standort der Anruferin oder des Anrufers an die Notrufzentrale übermittelt wird (Advanced Mobile Location, AML).

Bei der Vorbereitung der technischen Umsetzung hat es sich gezeigt, dass der Aufwand grösser als ursprünglich erwartet ist und teilweise keine standardisierten und für die Schweiz geeigneten Lösungen auf dem Markt erhältlich sind. Die ursprünglichen wurde um 6 Monate verschoben und auf den 1. Juli 2022 vorgesehen. 

Freitag, 5. November 2021

Was ist 5G Broadcast?

Alle paar Jahre wird eine neue Generation des Mobilfunknetzes vorgestellt, die im Grunde nur schnellere mobile Daten auf dem Smartphone verspricht. Was ist nun die fünfte Generation – kurz 5G – von ihren Vorgängern 2G, 3G und 4G? Einfach zusammengefasst: es geht diesmal längst nicht mehr nur um den Telekommunikationssektor. Autonomes Fahren, Smart Homes und Smart Cities oder medizinische Operationen aus der Ferne: Durch 5G werden sie erst wirklich greifbar.

Was bedeutet 5G nun konkret für den Rundfunk? Die Konvergenz von Rundfunk und Breitband-Netzen ermöglicht in Zukunft eine Übertragung von Inhalten auf mobile Endgeräte in einem einheitlichen Standard, neben der Ausstrahlung auf den heimischen Fernseher. Bis etwa 2025 ist das zwar noch Zukunftsmusik, doch mit der Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen beginnt bereits im kommenden Jahr der Ausbau einer völlig neuen Kommunikations-Infrastruktur.

Der Fachbegriff „5G Broadcast“ bezeichnet ein grossflächiges Übertragungsnetz, mit dem Rundfunkinhalte ähnlich wie bei DVB-T2 terrestrisch übertragen werden können. Eine Vorstufe des 5G Broadcast ist das Rundfunkübertragungssystem ATSC 3.0. Mithilfe des sogenannten Next Gen TV wurden bereits die Olympischen Spielen 2018 in Südkorea über 5G-Funknetze übertragen und auch die USA führen mit der neuen Technologie Versuche aus.Der Endverbraucher muss sich letztendlich im Standard jedoch keine Sorgen machen: Die anonyme Rundfunknutzung geht nicht verloren.

Quelle: Teltarif.de

CH: Solarenergie auf dem Bantiger

Swisscom Broadcast hat auf ihrem Sendestandort Bantiger eine Photovoltaikanlage installiert. Der Strom fliesst direkt in den Betrieb der Anlage. Somit produziert das Unternehmen der Swisscom Gruppe schweizweit an 23 Sendestandorten Solarstrom.


Der Bantiger ist nicht nur im Raum Bern wohlbekannt, sondern weit über die Kantonsgrenzen sichtbar. Bereits 1954 wurde der erste Turm an diesem bedeutenden Platz gebaut für die Übertragung der Fussball-WM in der Schweiz. Die alte Konstruktion musste schon vor vielen Jahren einem modernen Sendemast weichen. Jetzt wurde auf dem Dach des Betriebsgebäudes eine Photovoltaikanlage installiert. Die Anlage produziert nachhaltigen Solarstrom für rund zehn Haushalte pro Jahr.


91 Module mit individueller Ausrichtung

Bei der ersten Machbarkeitsprüfung im Jahr 2016 lagen die Erstellungskosten deutlich höher und die Ertragsleistungen der Photovoltaikzellen war geringer – eine Anlage hätte sich damals nicht gelohnt. Die Zeiten haben sich geändert: Die Produktionskosten von Solaranlagen sind gesunken, gleichzeitig hat sich die Energieeffizienz der Module verbessert. Mit der Anlage auf dem Bantiger werden schätzungsweise 30'000 Kilowattstunden jährlich produzieren.


Architektonische Herausforderung

Die besondere Herausforderung war das gewölbte Tonnendach des Betriebsgebäudes. Das führt dazu, dass fast jedes Panel einen anderen Einstrahlungswinkel aufweist. Noch vor einigen Jahren hätte das schlechteste Modul die Leistung für die ganze Anlage vorgegeben, heute jedoch wird auf jedem Panel ein sogenannter Leistungsoptimierer angebracht. Insgesamt wurden 91 Module verbaut, was ein Gesamtgewicht von rund zwei Tonnen macht. Die Solaranlage soll die nächsten dreissig Jahren erneuerbaren Strom liefern. Man möchte nicht in fünf Jahren eine Dachsanierung vornehmen.»


Auch an andern Sendestandorten

Auch an anderen Sendemasten der Swisscom Broadcast wurden Photovoltaikmodule direkt am Mast montiert. Zum Beispiel am Betonturm St. Chrischona oder am Gittermast auf La Dôle. Für den Sendemast Bantiger wurde die Befestigungen auf der Besucherterrasse, an der Kuppel und am Treppenaufgang evaluiert. Wurde aber verworfen, es gab überall einen Haken. Als Option hatten die Experten die Terrasse neben dem Pavillongebäude geprüft. Allerdings hätte die Montage eine sehr aufwändige Unterkonstruktion und durchschlagfeste Photovoltaikmodule gebraucht. Ausserdem wären die Module von der Pavillon-Besucherterrasse aus leicht erreichbar gewesen, was die Gefahr von Vandalismus barg. Letztlich hat man sich für die Dachmontage entschieden. Damit ist eine sehr gute Ausrichtung zur Sonne gegeben. Sollte einmal Schnee auf den Photovoltaikmodule liegen, rutscht dieser aufgrund der steilen Dachschräge schnell wieder ab.»


Die Swisscom Gruppe betreibt, 2021, schweizweit 87 Solaranlagen auf Betriebs- und Geschäftsgebäuden. Seit 2010 deckt sie 100% des eigenen Strombedarfes mit einheimischen, erneuerbaren Energien ab.