Donnerstag, 21. November 2019

Oe: Sichere Datenübertragung mit Ultraschall am Handy




Sonitalk - Sichere Kommunikation mit Ultraschall am Handy

Die Vernetzung von Geräten im Alltag und in Unternehmen nimmt stetig zu. Ultraschallkommunikation ist eine bisher wenig beachtete, aber vielversprechende Technologie für Ad-hoc-Datenaustausch, Nahfeldkommunikation und als Kanal zur sicheren Authentifizierung von Geräten und Personen.

Durch das Internet-of-Things (IoT) kommunizieren zunehmend mehr Geräte miteinander. Ultraschallkommunikation ist eine völlig neue Methode für den Datenaustausch zwischen IoT-Geräten sowie Mobiltelefonen. Die Kommunikation ist unhörbar und benötigt nur ein Minimum an Hardware, nämlich Mikrofon und Lautsprecher. Forscher der Fachhochschule St. Pölten haben nun ein erstes offenes Kommunikationsprotokoll samt Open-Source-Entwicklungs-Kit für Ultraschallkommunikation mit dem Namen SoniTalk entwickelt. Die Technik ist frei verfügbar und setzt im Gegensatz zu ähnlichen Technologien ihren Schwerpunkt auf Sicherheit und Datenschutz. So ermöglicht SoniTalk den Nutzerinnen und Nutzern frei zu entscheiden, in welchen Fällen welche Apps und Geräte mit Ultraschall kommunizieren dürfen.

SoniTalk ist als Open-Source frei verfügbar. Das gleichnamige Software-Development-Kit hinter SoniTalk wurde mittels Java für Android umgesetzt und ermöglicht das Senden und Empfangen beliebiger Daten im Ultraschallfrequenzbereich. SoniTalk stellt damit eine kostengünstige Alternative zu Bluetooth und anderen funkbasierten Kommunikationstechniken wie RFID (Radio-frequency identification) und NFC (Near Field Communication) dar.

Vorläuferprojekt Ultraschallfirewall und juristische Überlegungen
Mobiltelefone und Tablets können durch sogenanntes Audiotracking mittels Ultraschall auch unbemerkt das Verhalten ihrer BenutzerInnen verfolgen - etwa das Betrachten bestimmter Videos oder den Aufenthalt an bestimmten Räumen und Plätzen. Vergangenes Jahr im Frühjahr haben Zeppelzauer und seine Kollegen die von ihnen entwickelte App SoniControl veröffentlicht, mit der das akustische Tracking blockiert werden kann. Derzeit wird die App weiterentwickelt, um sie für Nutzerinnen und Nutzer noch attraktiver zu machen. Sie soll in Zukunft in das SoniTalk-Protokoll integriert werden, um dort sichere Datenübertragung zu gewährleisten.

Zwei Wiener Datenschutz- und IT-Juristen haben nach der Veröffentlichung von SoniControl eine rechtliche Einordnung dieser Form des Trackings vorgenommen und zu mehr Transparenz im Umgang mit der neuen Technik aufgerufen. Ein wesentlicher Punkt sei die explizite Zustimmung der NutzerInnen zur Datenübertragung mittels Ultraschall. Dies wird nun durch SoniTalk und das technische Protokoll dahinter möglich.

Da die neue Technik als Open-Source verfügbar ist, kann sie von Interessierten Entwicklerinnen, Entwicklern und Firmen adaptiert und verbessert werden. Auch die ForscherInnen der FH St. Pölten wollen SoniTalk technisch weiterentwickeln und suchen derzeit nach Firmen, die sich durch die neue Technologie einen Vorteil verschaffen wollen.

Samstag, 16. November 2019

D: Digital beginnt ARD und ZDF zu verbinden

ARD und ZDF treiben ihre digitale Zusammenarbeit voran. Dievbeiden Sender verlinken wechselseitig die Livestreams der Hauptprogramme ihrer Mediatheken. Ausserdem vernetzen sie zentrale Inhalte. Wer künftig ZDF-Sendungen wie "Frontal 21" oder die "heute-show" bei der ARD sucht, wird mit einem Klick zum ZDF geführt. Umgekehrt funktioniert das Gleiche mit "Tagesschau", "Weltspiegel" und anderen Titeln.
Insgesamt haben die Sender über 200 Formate und Suchbegriffe ausgetauscht. Die vernetzte Suche ist zunächst nur im Browsergestützten Angebot verfügbar, nicht in den Apps.
Für die Nutzer und Nutzerinnen soll damit es so einfach wie möglich machen: Mit einer direkten Suchverlinkung zwischen ZDFmediathek und ARD Mediathek zu führen. 
Die vernetzte Suche zwischen ARD und ZDF ist ein wichtiger Schritt in den nonlinearen, öffentlich-rechtlichen Kosmos. Dabei wird es sicher nicht der Letzte sein…
Beide Sender planen als nächsten Schritt ein gemeinsames Login. Auch die Vernetzung mit öffentlich-rechtlichen Partnerprogrammen wollen ARD und ZDF vorantreiben.

Montag, 4. November 2019

5G weltweit einheitlicher Rundfunkstandard möglich



Wie weit ist die 5G Forschung vorangeschritten? Diese und weitere Fragen zum Thema 5G erörterten Experten aus ganz Europa an einem Panel des Bayerischen Rundfunks und des Instituts für Rundfunktechnik im Rahmen der Medientage München.

Um den neuen Mobilfunk-Standard europaweit durchzusetzen, hat sich innerhalb der Europäischen Rundfunkunion EBU eine Taskforce gebildet: 5G MAG (die Media Action Group für 5G). Unternehmen aus dem Medienbereich, der Telekommunikation bis hin zur Automobilindustrie wurden aufgefordert, sich bei 5G MAG zu engagieren: Es handelt sich um ein weltweites Projekt, das von Europa aus starten soll. Dabei geht es nicht nur um Information oder Entertainment um das volle Potential der 5G-Netztechnik für die Produktion und Verbreitung von Medieninhalten zu nutzen. Es muss noch weiter geforscht werden.


In Deutschland wird beim Münchner Institut für Rundfunktechnik (IRT), derzeit mit dem Release 16 bereits die nächste Entwicklungsstufe fertiggestellt.
In Frankreich laufen erste Tests mit dem neuen 5G-Standard, in Paris.  Der 5G TV-Programmempfang soll in der französischen Metropole mobil auf Smartphones möglichen sein. Mit den bisherigen Ergebnissen ist man zufrieden, da eine gute Abdeckung erreicht wurde.

In Italien hat auch der öffentlich-rechtlichen RAI erste Erfahrung in Turin gesammelt. Der Test sollen auch auf andere Städte ausgeweitet werden.

Wenn 5G Broadcast funktioniert – was dann?
Welche Vorteile bietet 5G Broadcast konkret? Insbesondere bei den leistungsintensiven Datenübertragungen der Zukunft. Beim autonomen Fahren über Headup-Displays Entertainment-Inhalte können georeferenzierte Empfehlungen oder reisespezifische Services abgespielt werden. Auch im Bereich der Personalisierung von Medieninhalten beispielsweise bei nicht linearen Angeboten (on-demand) bietet 5G neue Möglichkeiten. Die Diskussionen darüber müssen aber unbedingt noch geführt werden, selbst wenn die Projekte erst in zehn Jahren realisiert werden. Einigkeit bestand unter den Experten darüber, dass man bis zu den Medientagen 2020 in der Entwicklung bereits deutlich vorangeschritten sein will und die Verwendung des 5G-Standard im Alltag bereits in naher Zukunft möglich sein wird.

Institut für Rundfunktechnik GmbH

Mit mehr als 60 Jahren Erfahrung ist das IRT ein weltweit renommiertes Forschungs- und Innovationszentrum für Rundfunk- und Medientechnik. Es beobachtet, bewertet und entwickelt neue Technologien in den digitalen audiovisuellen Medien mit dem Ziel, den Rundfunkgedanken strategisch an neue Marktumfelder und Bedürfnisse anzupassen.

Gesellschafter von IRT sind die Rundfunkanstalten ARD, ZDF, Deutschlandradio, ORF und SRG/SSR. Daneben arbeitet das IRT mit einer Vielzahl an Kunden aus den Bereichen Rundfunk, Medien und Industrie zusammen. Den Zugang zu weltweiten Trends und Entwicklungen bieten die Kooperationen mit internationalen Forschungspartnern. In Zusammenarbeit mit Hochschulen fördert das IRT die Ausbildung von Nachwuchskräften