Sonntag, 24. März 2024

CH; Vorhaben der SBB im Bereich Automatic Train Operation (ATO)

Die SBB beabsichtigt in den nächsten Jahren verschiedene Vorhaben im Bereich ATO (Automatic Train Operation), weiteren Teilprojekte, gemeinsam mit der Industrie zu prüfen.


- Automatisches Beschleunigen und Bremsen im Güterverkehr (voraussichtlich ab 2025)


 - Automatisches Aufstarten von Zügen (voraussichtlich Ende 2024 / Anfang 2025)


- Signal- und Hindernisassistenz (Wahrnehmungssysteme) (voraussichtlich Ende 2024 / Anfang 2025)


- Bei den geplanten Tests geht es jeweils darum, aktuelle europäische Normentwürfe auf ihre Anwendbarkeit in der Schweiz zu prüfen, um sicherzustellen, dass künftige Normen umsetzbar sind.

SBB hat Testfahrten mit ferngesteuerter Lokomotive unter laufendem Betrieb durchgeführt

Im Februar und März 2024 hat die SBB gemeinsam mit Alstom Testfahrten zur Fernsteuerung von Triebfahrzeugen – in diesem Fall einer Lokomotive – durchgeführt., bei denen Lokführerinnen und Lokführer eine Lokomotive fernsteuern. Dies unter laufendem Betrieb – als eine der ersten Bahnen in Europa. Automatic Train Operation (ATO) und Fernsteuerung könnten dereinst beispielsweise für kurze Bewegungen auf Baustellen eingesetzt werden. Dagegen haben selbstfahrende Züge mit Reisenden bei der SBB nach wie vor keine Priorität.

Die Fernsteuerung, welche von Alstom entwickelt wurde, ermöglicht es, Triebfahrzeuge aus einem örtlich entfernten Kontrollraum zu steuern. Mit den Testfahrten wurde geprüft, ob Lokführerinnen und Lokführer einem automatisierten Betrieb (ATO) einen defekten Zug ferngesteuert in einen sicheren Bereich bewegen könnten. Bis solche konkreten Anwendungen zum Einsatz kommen, sind jedoch noch viele weitere Schritte nötig. So müssen beispielsweise technische Systeme entwickelt werden, Betriebsprozesse und Regelungen angepasst werden – und dies auf europäischer Ebene. Sicher ist: Der Einsatz von selbstfahrenden Zügen mit Reisenden hat bei der SBB weiterhin keine Priorität.

Während der Testfahrten bedienten 24 Lokführerinnen und Lokführer an einem Fernsteuerpult in Oerlikon als «Remote Operator» eine Lokomotive, welche sich in Zürich Mülligen befand. Es handelt sich dabei europaweit um einen der ersten Tests, die unter laufendem Betrieb in einem Rangierbahnhof und nicht wie bisher auf Gleisen fernab des übrigen Schienenverkehrs durchgeführt wurden. Wenn die Lokführerinnen und Lokführer die Schalter und anderen Bedienelemente am Fernsteuerpult betätigten, reagierte die Lokomotive in Zürich Mülligen entsprechend – mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Auf dem ferngesteuerten Fahrzeug befanden sich während den Testfahrten je ein Lokführer für Probefahrten sowie ein Probefahrtleiter. Sie waren für die betriebliche Sicherheit verantwortlich und konnten und hätten jederzeit eingreifen und bei Bedarf die Fahrt anhalten.

Die Rolle, welche die menschlichen Faktoren spielen und wie sich die teilnehmenden Lokführerinnen und Lokführer in die reale Situation versetzen können, wurde im Rahmen der Testfahrten von Spezialisten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht. Sie verfügen über langjährige Erfahrung im Bereich des automatisierten Betriebs und begleiten die Testfahrten.


Testfahrten im europäischen Kontext

Bis Fernsteuerung im Alltag eingesetzt werden kann, werden noch mehrere Jahre vergehen. Die Testfahrten dienen jedoch schon heute der Überprüfung von europäischen Normierungsentwürfen und stellen sicher, dass künftige Normen in der Schweiz anwendbar sind. Dabei sollen neue Erkenntnisse im Bereich Mensch-Technik-Organisation gewonnen werden. Basierend auf den Ergebnissen der Testfahrten werden ein Zwischen- sowie ein Abschlussbericht erstellt und dem Bundesamt für Verkehr zur Verfügung gestellt. Der öffentliche Abschlussbericht steht international für die Spezifikation von Fernsteuersystemen zur Verfügung und stellt so sicher, dass die Bedürfnisse aus der Schweiz bei der Festlegung von europäischen Normen berücksichtigt werden.


Bildlegende: Kurz vor dem Start

eines Radiosondengespanns © Ronny Leinweber, DWD


Genf / Payerne / Lindenberg / Offenbach,

Wettervorhersage, Warnmanagement, Klimaforschung – alle diese Bereiche basieren auf Messdaten, die mit unterschiedlichen Systemen in der Atmosphäre erfasst werden. Ein grundlegendes und nach wie vor unverzichtbares System zur Messung von Daten in Echtzeit sind Radiosonden - kleine Geräte, die von Ballonen bis in Höhen von 35 Kilometern getragen werden und ihre Daten während des Aufstiegs zu Empfangsstationen am Boden senden.


        Zur Sicherstellung von Qualität, Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit von Radiosondendaten werden in mehrjährigen Abständen im Auftrag der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), einer UN-Sonderorganisation, Vergleichskampagnen durchgeführt. Während solcher Kampagnen steigen Radiosonden mehrerer Hersteller am selben Ballon auf, was eine direkte Vergleichbarkeit der Messdaten ermöglicht. Die jüngste Kampagne fand 2022 am Meteorologischen Observatorium Lindenberg / Richard-Assmann-Observatorium (MOL-RAO) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) statt.


Kampagne mit neuer Konzeption

  Diese Kampagne wurde nach mehrjähriger Vorbereitung in enger Zusammenarbeit von Kolleg:innen vom Observatorium Payerne des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz und vom MOL-RAO durchgeführt. Bis zu 35 Wissenschaftler:innen und Techniker:innen aus Indien, Grossbritannien, der Schweiz, den USA und Deutschland waren während des Projektes am Observatorium Lindenberg im Einsatz. Bis auf zwei Radiosonden erfüllten alle die Anforderungen hinsichtlich der Messung der Luftfeuchte. Eine Tendenz zu Auffälligkeiten zeigte sich jedoch bezüglich der Temperatur beim Fliegen durch Flüssigwasser-Wolken (liquid clouds), die zu einer Differenz von bis zu 4 Kelvin führen konnte.

      Radiosonden sind während ihres Einsatzes in der Atmosphäre extremen Bedingungen bezüglich Luftfeuchte, Temperatur und Strahlung ausgesetzt. Dabei muss sichergestellt sein, dass die Sensoren konstant und zuverlässig Daten erfassen. Dabei hat die Sonneneinstrahlung einen wärmenden Einfluss auf die Temperaturmessung, insbesondere in grösseren Höhen.


Feldkampagne: unabhängige und praxisgleiche Sondierung

        Während der vierwöchigen Feldkampagne liessen die Forschenden insgesamt 79 Radiosondengespanne steigen, 41 davon tagsüber und 38 in der Nacht. Darüber hinaus wurden die durch die Feldkampagne gewonnenen Daten mit anderen bodengebundenen Fernerkundungssystemen wie Mikrowellenradiometer, Lidar und Windprofiler verglichen.

       Wichtig für den Erfolg der Kampagne war das hohe persönliche Engagement aller Beteiligten und das Gefühl der Verbundenheit bei der Erreichung eines gemeinsamen Ziels. Auch die Hersteller der Radiosonden zeigten sich sehr zufrieden über die Organisation und Durchführung der Kampagne. Schliesslich lieferte die Vergleichskampagne weitere Anreize, die Systeme zur Gewinnung der Echtzeitdaten aus der freien Atmosphäre weiter zu optimieren – Daten, die für die Meteorologie und Klimatologie essentiell sind.


Quelle: Deutscher Wetterdienst/Forschung

Freitag, 15. März 2024

CH: Radiostandorte von Sendeanlagen 2024


Die Versorgung der Schweiz mit Rundfunkdiensten (Radio- und Fernsehprogramme) und mit Fernmeldediensten (Mobiltelefonie) erfolgt über Sendeanlagen. Die Standorte der Sendeanlagen sind auf einer Übersichtskarte einsehbar.

Was für Sender kann ich bei mir zuhause eigentlich empfangen und auf welchen Frequenzen finde ich die gesuchten Programme? Welche Mobilfunkanlagen versorgen ein Gebiet? Diese Fragen beantwortet Ihnen die Übersicht der Senderstandorte in der Schweiz.


Quelle: Bakom https://lmy.de/PVIz