Samstag, 2. Juli 2016

41. HAM RADIO und Maker Faire Bodensee 2016 schlossen mit einem Fazit von 17230 Besuchern

Am 26. Juni sind die 41. HAM RADIO und die Maker Faire Bodensee zu Ende gegangen. Laut Informationen der Messe Friedrichshafen GmbH haben die "HAM RADIO", zusammen mit der Maker Faire, noch einmal mit den Besucherzahlen zugelegt. Am Freitag am Eröffnungstag wirkte es noch so, als ob aufgrund des drückend heissen Wetters weniger Besucher kommen als in den Jahren zuvor. Dieser Eindruck täuschte zwar, wenn man am Freitag mit der Fähre von der Schweiz in Friedrichshafen ankam. Meistens waren es die jährlichen Funkamateure, die sich kannten und schon auf der Überfahrt untereinander begrüssten und Informationen austauschten.

An der HAMRADIO selbst nahmen insgesamt 60 Interessenten an den am Freitag und Samstag angebotenen Amateurfunkprüfungen der Bundesnetzagentur teil, von denen immerhin 43 bestanden. Der Frauenanteil im DARC ist im Moment bei 17 Prozent. Davon fanden sich dann 102 YL zum YL-Treffen auf der HAM RADIO ein. Die HAM Rallye verzeichnete 56, die Lehrerfortbildung des Arbeitskreis Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule e.V. (AATiS e.V.) 90 Teilnehmer. Der AATiS-Vorsitzende Harald Schönwitz, DL2HSC, freute sich über das Interesse der Lehrkräfte aus Baden-Württemberg, Bayern, sowie aus der Schweiz und Oesterreich für die Workshop im naturwissenschaftlichen und technischen Unterricht, mit dem praxisnahen Zugang zur Elektronik. 

Der Amateurfunk in Deutschland ist wegen Problemen in der Verträglichkeit und der Umsetzung im Umbruch. Die EU Richtlinie sind  zwar gut gemacht, aber leider mit dem deutschen Gesetz nicht ganz verträglich. Laut Bundesnetzagentur gilt es aber 68'000 Amateurfunker vor Störungen zu schützen. Kurzwelle ist immer noch die Verbindung. Zum Thema Bandwacht wurde festgestellt, dass diese zwar in die Jahre gekommen ist. Trotzdem wurde Rückblickend von der Bundesnetzagentur bestätigt, dass man für die gute Zusammenarbeit mit den Funkamateuren ein Lob aussprechen muss. Funkamateure wenden sich auch an die Netzagenturen in D, A in der CH, wenn sie Probleme mit Störungen haben. Die Störungen sind nicht zwingend allein in Europa zu suchen, als vielmehr im Fernen Osten. Auf schlimme Störungsmeldungen von Radar aus östlicher Richtung gibt es von den dortigen Kontaktstellen keine Reaktionen. Beschwerden werden damit abgetan, dass es sich um die nationale Sicherheit handelt. Die Funküberwachung gilt aber auch der Verbrechens-, Terrorbekämpfung und dem Frequenzmanagement. Heute erfolgt die Funküberwachung mehrheitlich per automatische Software, als mit dem Ohr und drehen am Knopf.  Die Bandbreite geht von 1 MHz bis 120 MHz, ja sogar bis in den GHz-Bereich. Heute untersucht der Computer die Signale und man redet nicht mehr von, der Empfänger empfängt die Signale, sondern der Computer liefert die Signale als Qualitätsanzeige. Die Software vergleicht das Spektrum aus legalen Senderlisten z.B. Rundfunk, Amateurfunkbänder, heute gibt es keine Peiler mehr, heute geht alles über die Hardware. Die Bundesnetzagentur hat in Deutschland einen gesetzlichen Auftrag wie das Bundesamt für Kommunikation in der Schweiz. Diesem liegt die internationale Verpflichtung der ITU, als Vollzugsordnung zu Grunde. Schwierig wird es an der Basis, Störungen zu beheben, wenn die Nachbarn nicht mehr mit einander reden können. 


An der HAM RADIO 2016 waren viele von dem Vortrag und dem Einsatz als Funkamateurs auf der Antarktis beeindruckt. Neben seinem beruflichen Einsatz als Elektroniker auf der Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis berichtete Felix Riess von  seinen beiden 14 monatigen Einsätzen und der Freizeitgestalltung als Funkamateur, mit 120'000 zu andern Funkamateuren weltweit. Der Grossteil der Kommunikation innerhalb der Antaktis findet aber immeer noch über Funk statt. Die Kurzwelle ist am zuverlässigsten, robust und einfach zu reparieren. Internet via Satellit gibt es schon seit 2000, doch die logistische Koodination mit benachbarten Forschungsstationen, Schiffen und Flugzeugen funktioniert mit Funk am besten. 

Neben einem abwechselreichen vielseitigen Rahmenprogramm, leider mit Terminkollisionen, gab es es an der HAM RADIO eine Mischung von qualitativ und hochwertigem Vorträgen. Eine grosse Bandbreite an namhaften Ausstellern präsentierte ihre Neuheiten. Für die echten und überzeugten Elektronikbastlern, war der Flohmarkt über drei Hallen, mehr als eine Fundgrube.




Zum dritten Mal fand die Parallellveranstaltung "Marker Faire" statt. Dort wurden wie alte Gegenstände eine neue Bestimmung finden. Überraschende Produkte, Selbstbauten und Bastel-Ideen.




Der nächste Termin der "42. HAM RADIO" mitsamt der "Maker Faire Bodensee" findet, zum bisherigen Rhythmus der vergangenen Jahre, am Wochenende vom 14. bis 16. Juli 2017 statt.